Warren Haynes: New Orleans ist der Ort, den jegliche amerikanische Musik in irgendeiner Weise durchlaufen hat.
Warren Haynes Über 20 Jahre im Musik-Geschäft, 12 Jahre Gov't Mule, seit der Reunion der Allman Brothers festes Mitglied der Band, unzählige Gastspiele auf Alben von Künstlern verschiedener Musik-Stile. Die sich bietende Gelegenheit, Warren Haynes im nahegelegenen Köln persönlich zu interviewen, musste einfach genutzt werden und der Mastermind hatte einiges zu sagen!



Artikel vom 01.10.2006


Joachim 'Joe' Brookes
Am 26.09.2006 hatte RockTimes die Gelegenheit im Kölner Hyatt Regency Warren Haynes, den Mastermind von Gov't Mule, zu interviewen.
Warren Haynes RockTimes: 1999: "Heated", ein Big Sugar-Album auf dem du gespielt hast. Big Sugar ist Gordie Johnson. Zusammen mit ihm hast du High & Mighty produziert. Welche Einflüsse hatte Gordie Johnson auf das Album?
Warren: Nun, ich denke Gordie war ein wertvoller Co-Produzent in vielerlei Hinsicht.
Er ist ein großartiger Produzent und Techniker und neben dieser Tatsache ist er selbst auch ein toller Gitarrist, Sänger und Songwriter. Folglich war er in der Lage einige großartige Gitarren-Sounds von mir einzufangen, weil er sowohl von der technischen- als auch von der gitarristischen Seite Ahnung hat. Er versteht diesen Teil wirklich sehr gut.
Außerdem hat er auch die Drums und die grundlegenden Keyboards sehr gut festgehalten. Seine Fähigkeiten zu arrangieren sind auch ziemlich gut.
Wir kennen uns seit 11 Jahren und wir haben gegenseitigen Respekt voreinander. Er ist ein großer Gov't Mule-Fan und ich bin ein großer Big Sugar-Fan. 1995 wurden wir Freunde und wir tourten einige Male zusammen.
Wir sprachen immer darüber, mal eine Platte zusammen zu machen und ich wünschte wir hätten das gemacht als Allen Woody noch lebte, weil Woody und Gordie sich sehr nahe standen und Woody Big Sugar liebte. Sie waren einfach große Freunde.
Doch zurück zum Part der Arrangements: Dadurch, dass ich die notwendige Menge Respekt vor Gordie habe, erlaubte dieses mir, aufgeschlossener gegenüber jemandem zu sein, der mehr in die Song-Arrangements einbezogen war.
Er und ich waren vier Tage zusammen. Nur wir beide arbeiteten am kompletten neuen Material. In einigen Fällen probten wir die Songs wie bei einem Soundcheck und so veränderten sich die Songs sehr.
Als der Rest der Band vier Tage später dazu kam, war es wie ein Neuanfang. Wir probten weitere fünf Tage mit neuen Arrangements, weil Matt, Danny und Andy natürlich auch Ideen hatten, mit der Folge, dass Gordie und ich weitere Ideen hatten. Ständig wurde etwas verändert.
Bis zum letzten Moment ist jeder Input immer willkommen, genau bis zu dem Zeitpunkt, wenn wir den Aufnahmeknopf drücken.
Dieses war aber das erste Mal, dass ich in einer Situation gearbeitet habe, in der der Produzent so großen Einfluss auf die Arrangements hatte wie Gordie.
Er ist auch ein Reggae-Experte. Er hat dabei geholfen, das Beste aus "Unring The Bell" heraus zu holen.
Weißt du, wir haben den gleichen Geschmack, was Rock'n'Roll und Blues angehen. Er arbeitete auch sehr gut mit jedem einzelnen zusammen. Er forderte jeden heraus, noch besser zu sein. Das war wirklich toll.
RockTimes: 1999 hast du auf Little Miltons "Welcome To Little Milton" gespielt. Milton verstarb vor gut einem Jahr. Kanntest du ihn gut?
Warren: Sehr gut!
Warren Haynes RockTimes: Kannst du uns etwas über seine Person und Musik erzählen?
Warren: Ich war schon sehr lange Zeit ein Fan von Little Milton. Als ich zum ersten Mal davon hörte, dass er interessiert daran war, mit Gov't Mule etwas für "Welcome To Little Milton" aufzunehmen, war ich wegen dieser Perspektive ganz schön aufgeregt. Vorher habe ich ihn nie getroffen. Wir kamen in den Muscle Shoals Studios, Alabama, zusammen und ich nahm zwei Songs mit ihm auf.
Augenblicklich entstand eine Freundschaft. Er war ein wunderbarer Mensch.
Ich glaube er mochte die Tatsache, dass wir ein Haufen junger, weißer Hippie-Kerle waren, die den Blues genauso lieben wie er und den Blues so richtig downhome und dreckig spielen konnten.
Viel Zeit haben wir investiert, um den ersten Take von "When The Blues Comes Knocking" hin zu bekommen. Dann hatten wir doch noch Zeit, einen zweiten Track aufzunehmen. Also brachte ich "I Can't Quit you Baby" ins Spiel, weil Miltons Version der von Led Zeppelin voraus gegangen war. Ich kann dir sagen, dass er nie die Led Zeppelin-Version gehört hat.
Er war dem Vorschlag, die beiden Version zu mischen, sehr aufgeschlossen. Also gingen wir ins Studio und nahmen die Version in einen Take auf. Als der Song zu Ende gespielt war, schauten wir beide uns an, als wenn wir sagen wollten »Wir könnten es noch einmal spielen, aber es gibt keinen Grund«. Also stellte jeder sein Instrument weg und wir gingen. So war es mit den Aufnahmen.
Wir wurden sofort Freunde und verbrachten Stunden mit reden und Geschichten erzählen. Danach haben wir uns noch oft getroffen und zusammen gespielt. Mit Milton habe ich so ungefähr zehnmal zusammen gespielt.
Silvester 1999/2000 kam er nach Atlanta und spielte eine Stunde Blues mit Gov't Mule. Wir haben das aufgenommen und irgendwann werden wir dieses Konzert als Live-CD veröffentlichen. Es war wirklich fantastisch.
An und für sich war es das beste Konzert, das wir als Band mit Milton gespielt haben, weil es ein ganz spezieller Abend war: Einer mit Woody. Es war einfach märchenhaft.
Wir lernten uns mehr und mehr kennen. Leider starb er unmittelbar bevor wir mit dem neuen Album anfingen.
Ich vermisse ihn sehr. Er war ein wunderbarer Mensch und erstaunlicher Musiker.
RockTimes: Mit "Unring The Bell" geht Gov't Mule in Richtung Reggae. Seit 1984 spielst du auf David Allan Coe Veröffentlichungen Gitarre. Ist es möglich, dass Gov't Mule irgendwann in Richtung Country-Musik gehen?
Warren: Ich denke, dass "Nothing Else", der direkt auf "Unring The Bell" folgt, beinahe ein Country-Song ist. Aber er wird von einer Rock-Band gespielt und von vier aufgeschlossenen Musikern interpretiert.
Gerade denke ich über einen Song nach, der der Country-Musik am nächsten kommt. Tja, als Waylon Jennings starb, spielten wir als Anerkennung für ihn eine Version von "Lonesome, On'ry And Mean", fast so wie Jennings es spielte.
Ich habe Songs geschrieben, die nahezu Country-Nummern sind. Für Garth Brooks habe ich ein Lied geschrieben, der ein großer Country-Hit wurde. Es ist kein Song in dem ich mich singen sehe. Das ist wohl der Gesichtpunkt, der es näher definiert: Ich betrachte mich nicht als Country-Sänger. Es gibt aber Aspekte dieser Musik, bei denen ich mich sehr behaglich fühle. Z.B. bei "Lay Of The Sunflower", den ich zusammen mit Robert Hunter, Texter von Grateful Dead, schrieb. Der ist fast wie Bluegrass. Diesen Song singe ich gerne.
Es gibt Songs wie "I Shall Return", die grenzwertig vom Country beeinflusst sind.
Aber ich denke David Allan Coe war auch mehr als nur ein Country-Musiker.
Dadurch, dass er so fasziniert von den großen Singer/Songwritern war, erkundete er auch andere Musikrichtungen.
Warren Haynes RockTimes: Im Booklet zu "High & Mighty" gibt es folgendes Statement: »Thanks to the City of New York and especially to the Borough of Brooklyn for all of its culture, beauty, strength and hospitality«.
Warren: Ich bin nicht so vertraut mit Brooklyn, wie ich sein sollte. Seit 17 Jahren lebe ich in Manhattan.
Dieses Zitat steht für etwas anderes. Wir haben uns bei den Menschen aus Brooklyn bedankt, weil wir dort die Aufnahmen für das Cover machen durften. Wir störten dort durch unsere 2-stündige Foto-Session den normalen täglichen Ablauf.
Weil sie gastfreundlich sind, erlaubten sie uns, sich in ihrer Umgebung zu bewegen. Alle waren wirklich freundlich. Bei uns hatten wir einen nicht im Dienst befindlichen Polizisten, der uns half. Wir waren in einem von Armut verdammt geplagten Teil Brooklyns, der nicht nur arm, sondern auch gefährlich ist. Wir fühlten uns oft ein wenig komisch, wenn wir durch diese Umgebung gingen und fragten: »Können wir Fotos machen?«
Dort sind Obdachlose auf der Straße. Die Foto-Session begann so gegen 5 Uhr morgens. Da waren diese Leute noch wach. (Warren lacht)
Es ging oft darum, dass diese Leute weg mussten, um ein Foto von irgendwelchen Gebäuden zu machen. Aber alle hatten eine großartige Zeit und waren freundlich. Diese Situation haben wir einfach nur durch das Statement berücksichtigt.
Dieser Dank ist eigentlich mehr wegen des Covers und der Foto-Session und dem ganzen Drumherum. Aber Andy Hess, unser Bassist, wohnt in Brooklyn, ich wohne in Manhattan und bin ein großer Fan von New York.
RockTimes: Wird es in näherer Zukunft ein neues Studio-Album der Allman Brothers Band geben?
Warren: Vielleicht! Zu diesem Zeitpunkt gibt es einige Songs, die Gestalt annehmen.
RockTimes: Von dir geschrieben?
Warren: Ein paar haben Gregg und ich gemeinsam geschrieben. Oteil ist mit einem Instrumental angefangen, dem Marc Quinones und ich einiges hinzugefügt haben.
Gregg hat gerade selbst einen Song geschrieben, bei dem ich ihm helfe, ihn fertig zu schreiben.
Wir sind noch nicht soweit, eine Platte aufzunehmen. Wir nähern uns dem aber. Wir werden sehen.
Wenn es eine Allman Brothers-Platte gibt, wird es bestimmt keine neun Jahre dauern, wie bei der letzten. (Warren lächelt)
RockTimes: Nächste Woche startet eure "High & Mighty"-Tour in Amerika. Die geht bis Ende November. Gibt es Pläne für eine Europa-Tour mit Terminen in Deutschland?
Warren: Definitiv!
Wir arbeiten bereits daran und hoffen frühestens im Januar/Februar rüber zu kommen. Spätestens werden wir im Frühling/Sommer hier sein. Wir arbeiten daran, wie wir den europäischen Markt weiter entwickeln können, weil wir gesehen haben, welch großartiges Publikum es hier für uns gibt. Wir sind angenehm überrascht darüber.
Die Leute identifizieren sich mit unserer Musik und das ist eine wunderbare Sache.
Warren Haynes RockTimes: Kannst du uns den Einfluss des Blues und/oder des Jazz auf deine Musik und die Rock-Musik grundsätzlich erklären?
Warren: Nu ja, ohne den Blues gäbe es keine Rock-Musik!
Einiges von dem, was man heute als Rock-Musik bezeichnet hat wenig Ähnlichkeit mit dem Blues.
Blues war der Vorreiter der Rock-Musik. Vieles vom wuchtigen Blues eines Elmore James und Howlin' Wolf und einiges von Muddy Waters, Otis Rush und Albert King ist für sich fast schon Rock'n'Roll. Und dann fängst du an, das durch einige weiße Musiker, die soviel Respekt vor dieser Musik hatten und es auf ihre Art interpretiert haben, zu filtern. Von dort kam der Rock'n'Roll.
Für mich als Blues-Fan hat er fast alles, was ich bisher gemacht habe, beeinflusst. Nicht alles, aber fast alles.
Es wäre nicht fair, unsere Unterhaltung zu führen, ohne in diesem Zusammenhang New Orleans zu erwähnen. New Orleans ist der Ort, durch den die amerikanische Musik auf die eine oder andere Art gereist ist. Jazz kam mit seinen karibischen und diesen klassischen Einflüssen aus New Orleans.
Alle Stile kamen zusammen und es wurde etwas Neues kreiert.
Der Blues begann im Süden, Country-Musik begann im Süden, Jazz begann im Süden, Rock'n'Roll begann im Süden. Diesem Teil der Staaten hat die amerikanische Musik alles zu verdanken.
Ich hasse es, wenn New Orleans zwar nicht gerade ignoriert wird, aber von der Regierung nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Wenn wir New Orleans verlieren geht eine der reichsten Städte der Musik unter. Das ist eine echte Schande!
Ich bin nicht nur durch Blues, Jazz, offensichtlich Rock'n'Roll, einige große Singer/Songwriter-, Reggae- und Soul-Musik beeinflusst. Aber alle diese Stile finden irgendwie ihren Weg in das, was wir machen.
Meine erste Liebe war Soul-Musik: James Brown, Otis Redding und Wilson Pickett. Das ist ein Teil meiner Art zu singen, ungeachtet dessen, ob du es Rock'n'Roll nennst oder nicht. Soul-Musik zu singen war der Anfang, dann entdeckte ich den Rock'n'Roll und dann den Blues. Ich habe mich den Weg rückwärts durchgearbeitet, als ich Interviews mit Hendrix, Clapton, Johnny Winter und Jeff Beck las und sie alle sagten, wen sie hörten. Dann habe ich mir diese Musiker angehört.
Warren Haynes RockTimes: Es ist doch oft so, dass man sich diese Musik anhört und es einen Song von irgendeinem gibt und man sich dann mit dieser Musik beschäftigt.
Warren: Stimmt! Man bewegt sich rückwärts, um heraus zu bekommen, wo es alles herkommt. Eine Sache, die nicht nur in der Rock-Musik sondern grundsätzlich in der Musik fehlt, ist die Geschichte, solange die Musiker nicht weit zurück schauen, um zu verstehen, wo der Ursprung war. Dann fehlt da etwas, was aber umso erfüllender sein kann.
Momentan hören sich Sänger nur die Sänger der letzten 10 Jahre an. Wie können sich Sänger bereichern und sich einen Gefallen tun, wenn sie nie Ray Charles gehört haben? Manchmal, wenn wir über Jazz sprechen, sagen Leute: »Ich kann die Jazz-Einflüsse nicht hören.«. Dann sollten die Leute mal zu einer Live-Show kommen. Wenn du zu einem Gov't Mule-Konzert gehst, hörst du definitiv den Jazz.
Auf einem Studio-Album wie "High & Mighty" hörst du nicht einen Ton davon, aber es beeinflusst unseren Denkansatz in der Art und Weise, wie wir Musik spielen. Die Art und Weise, wie wir uns bei Konzerten zuhören und musikalische Fragen und Antworten haben. Einfach nur beim Spielen der Band die Chemie aufbauen, ungeachtet dessen, welches Musik-Genre wir im Moment gerade auskundschaften.
Warren Haynes RockTimes: Offensichtlich gibt es einen Unterschied zwischen euren Studio-Alben und den Konzerten.
Warren: Durchaus!
Das fängt mit der Tatsache an, dass wir 2 ˝ Stunden spielen und in dieser Zeit hörst du viele verschiedene Stile und Genre und einen Haufen Improvisationen. Offenes Terrain, auf dem wir einfach auf eine Reise gehen und schauen, was passiert. Dieses Element gibt es nur bis zu einem gewissen Grad auf den Studio-Platten.
Wenn sich jemand mit unserem Katalog auskennt, weiß er, dass es auf unserem ersten Live-Album zwei Instrumentals gibt. Zwischen diesen sind 30 Minuten Musik. Auf unserem zweiten Album hatten wir einen Song, der 30 Minuten lang war.
In Nummern wie "Unring The Bell" und "Endless Parade" bekommt man einen Ansatz von diesem Zusammenspiel.
Eindeutig möchten wir diesen Unterschied zwischen Studio-Alben und Live-Vorstellungen machen. Genauso wie sich Allman Brothers- oder Grateful Dead-Studio Aufnahmen von den Live-Platten unterschieden.
Jeder aus dieser Zeitepoche machte Live-Alben, auf denen ausgedehnter improvisiert wurde als bei Studio-Aufnahmen und das, denke ich, ist auch angemessen.
Wenn das irgendwie skurril für eine moderne Band ist, sollten sie sich mal den Kopf frei machen.
Warren Haynes RockTimes: Wird jedes Gov't Mule-Konzert aufgezeichnet?
Warren: Ja! Bei jeder Show haben wir unser Mehrspur-Aufzeichnungsgerät mit. Für unsere Mule-Tracks machen wir in Ergänzung von jedem Abend noch einen Matrix-Mix in sehr hoher Qualität für unsere Downloads, die auf muletracks.com erhältlich sind.
Wenn es einen ganz speziellen Abend gibt und wir diese Show als Live-Platte veröffentlichen wollen, dann haben wir die Bänder, die wir nur noch mischen müssen.
Kommst du zum Schluß? Wir machen uns Sorgen um meinen Flug!
RockTimes: Hm, ja!
Warren: Ok, noch eine Frage...
RockTimes: Einige Musiker und was fällt dir dazu ein: Charlie Parker.
Warren: Das ist die gleiche Sache. Jemand, der ebenso innovativ die Musik verändert hat und auch die Welt für Leute, die die Musik hören, verändert hat.
Charlie Parker: Vorher war keiner so wie er. Jeder nach ihm hat ihn studiert.
RockTimes: Derek Trucks.
Warren: Derek ist ein faszinierender Musiker. Ich kenne ihn seit seinem elften Lebensjahr. Ich war so um die 28 Jahre, als ich Derek zum ersten Mal traf. Er wird immer besser.
RockTimes: Miles Davis.
Warren: Vielleicht gestalte ich einige Aspekte meiner Karriere nach Miles Davis als nach irgendeinem anderen, weil sich meine Bewunderung für ihn darin ausdrückt, dass er sich nie darum gekümmert hat, was Leute über seinen nächsten Schritt dachten. Er hat immer Neuland betreten und sich nie auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Manchmal machte er Musik, die sein Publikum nicht verstand. Drei Jahre später war sie erstaunlich. Zu bestimmten Zeitpunkten waren die Leute nicht bereit dafür.
Folglich hat er eine ganze Menge genre-definierender Musik gemacht.
RockTimes: Jon Lord.
Warren: Der Sound der Rock'n'Roll-Orgel wurde verdammt viel durch Jon Lord definiert. Das war ein beängstigender Sound, als ich noch ein Kind war. Seine Orgel klang schön, voll und fies. Es war unglaublich.
RockTimes: Marc Ford.
Warren: Mit Marc haben wir eine lange Geschichte. Gov't Mule und die Black Crowes haben 1996 32 Shows zusammen gemacht und viel gejammt. Marc spielt auf "Live…With A Little Help From Our Friends". Diese Version von "Cortez The Killer" war wirklich großartig.
Nachdem er das erste Mal die Black Crowes verlassen hatte, eröffnete seine Band eine zeitlang die Gov't Mule-Konzerte. Wir haben auch zusammen aufgenommen. Während dieser Tour sind wir nur einmal für einen Tag ins Studio gegangen und haben mit Allen Woody, Matt Abts und mir einige Sachen aufgenommen. Das war großartige Musik, die wir in dieser Nacht gespielt haben. Einiges erschien dann auf seinem ersten Solo-Album. Ich glaube einiges ist auf anderen Alben erschienen.
Marc spielt sehr natürlich. Er spielt die Musik sehr, sehr gut, einfach lyrisch, melodiös und fließend. Ich achte sehr darauf, wohin es mit ihm geht.
RockTimes: Ok, vielen, vielen Dank, Warren!
Warren: Es war mir ein Vergnügen. Entschuldigung, wegen der Zeit.
Wir danken Dennis von Starkult Promotion, der uns dieses Gespräch ermöglichte.
On Sept, 26 RockTimes had the opportunity to interview Warren Haynes, the mastermind of Gov't Mule, at the Hyatt Regency in Cologne.
Warren Haynes RockTimes: 1999: "Heated", a Big Sugar album you played on. Big Sugar is Gordie Johnson. Together with him you produced High & Mighty. What are Gordie Johnson's influences on the album?
Warren: Well, I think Gordie was a valuable co-producer in a lot of different ways.
Aside from being a great producer and engineer he's a great guitar player and singer and songwriter in his own rights. So he was able to capture some great guitar-sounds with me because he's coming from the engineer-side and the guitar-side. So he really understands that part of it very well.
I think he captured the drums very well as well and the basic keyboards, too.
But he's very good at arranging. His arrangement-skills are quite good as well. Since we have a mutual respect for each other, we've known each other for 11 years, he's a big Gov't Mule fan and I'm a big Big Sugar fan. We became friends in '95. We toured together a few times.
We always kinda talked about doing a record together and I wish we could have done one when Allen Woody was still alive because Woody and Gordie were very close as well and Woody loved Big Sugar. They were just great friends.
Back to the arrangement-side of it: I think the fact that I have the amount of respect for Gordie that I do, allowed me to be more open-minded about someone getting more involved with song-arrangements.
He and I spent four days together. Just the two of us working on the arrangements of all the new material. In some cases me and Gordie did rehearsing the songs like a sound-check and stuff and so the songs changed a lot.
When the rest of the band showed up four days later it was almost like starting over. So then we started rehearsing an additional five days with the new arrangements which means at that point Matt has ideas and Danny has ideas and Andy has ideas and of course then Gordie and I would have more ideas. So it was changing all the time.
And everybodies input is always welcome up until the last moment, right when we push the record button, you know.
But this was the first time that I had worked in a situation where the producer had as much influence on the arrangements as Gordie did on these.
He is also a Reggae expert. He helped us to bring out the best of "Unring The Bell". But, you know, Rock'n'Roll and Blues, we have very similar interests in the taste of music. And he worked very well one on one with each person. He challenged everybody to be even better. Which was great.
RockTimes: In 1999 you played on Little Milton's "Welcome To Little Milton". Milton died just a year ago. Did you know him?
Warren: Very well!
Warren Haynes RockTimes: Can you tell us something about him as a person and his music?
Warren: I've been a fan of Little Milton a long time ago. When I first heard that he was interested in Gov't Mule recording with him for "Welcome To Little Milton" I was very excited about the prospect. I've never met him. We went down to Muscle Shoals, Alabama, and recorded two songs with him.
Just instantly it forced a friendship. He was a wonderful human being.
I think he loved the fact that we were a bunch of young white hippie guys that love the blues as much as he did and can actually play the Blues and get down and dirty.
We put a lot of time into getting the first take of "When The Blues Comes Knocking" and then we had time hopefully to do one more take and so I brought up us doing "I Can't Quit you Baby" because Milton's version of that song precided the Led Zeppelin version. So we started talking about it. I can tell that he never heard Led Zeppelin's version of it.
But he was very open-minded about mixing the two versions together, which is what we did. And we went in in one take and played that version. He and I looked at each other after it was over and we were like: »We could do it again, but we don't really see the point.« So everybody set their instruments down and we walked away. That was the recording.
We spent hours and hours just talking and telling stories and became instant friends. So many times after that we got together and played. I probably played with Milton ten times or something like that.
New Years Eve '99/2000 he came to Atlanta and sat in with Gov't Mule and we played an hour of Blues and recorded it and in some point we're gonna release that as a Live-CD. It's absolutely amazing.
It's actually the best that we ever played together as a band with Milton. It was that particular night. That was with Woody. It was just fabulous.
We got to know each other more and more and more. Of course he died right before we started making this record.
I miss him very much. He was a wonderful human being and an amazing artist.
RockTimes: With "Unring The Bell" Gov't Mule goes Reggae. Since 1984 you play guitar on many David Allan Coe releases. Is it possible that Gov't Mule goes into Country music?
Warren: I think the song "Nothing Else", which actually comes right after "Unring The Bell" is almost a Country song. But it is played by a rock band and interpreted by four open-minded musicians.
Yeah, I mean, I'm thinking of the most country song we've ever done. Well, when Waylon Jennings died we did a version of "Lonesome, On'ry And Mean" and we played it pretty much like Waylon Jennings just to pay tribute.
I've written songs that are almost country songs. I've written country songs. I wrote a song for Garth Brooks that was a big country hit. Not a song that I can see myself singing. And I think that really is the defining aspect of it , that I don't consider myself a country singer.
There are sides of that that I feel very comfortable with. Like there is a song called "Lay Of The Sunflower" that I wrote with Robert Hunter, lyricist of Grateful Dead . And it's almost like bluegrass. I like singing that song.
There are songs like "I Shall Return" that are borderline country-influenced.
But also I think David Allen Coe was more than just a country artist, too. He was so enamored with all great singer/songwriters that he would explore other types of music as well.
Warren Haynes RockTimes: There is a statement in the "High & Mighty" booklet where you say »Thanks to the City of New York and especially to the Borough of Brooklyn for all of its culture, beauty, strength and hospitality.«
Warren: I'm not as familiar with Brooklyn as I probably ought to be. I've lived in Manhattan for about 17 years.
That statement is really coming from somewhere else. That was us thanking the people of Brooklyn for letting us go there and shoot the album-cover because we disrupted a lot of the daily normal flow of what was going on to have this two hour photo shoot.
They were hospitable. They allowed us to take over that environment. Everyone was really friendly. We had an off-duty cop with us that was helping us negotiate because we were in a pretty poverty-stricken part of Brooklyn that is not only very poor but very dangerous as well. So you always feel a bit strange about going into that kind of environment and saying: »Can we take pictures?«
There are all these homeless people out on the street. The photo shoot started like 5 am. So these people were still awake. (Warren laughs)
So in some cases it would be a matter of clearing some people out and take a photo of this and everybody was like having a great time and very friendly. And so we were just acknowledging that.
That statement is really more about the cover and the photo shoot and that kind of stuff.
But Andy Hess, our bass player, lives in Brooklyn and I live in Manhattan and I'm a big fan of New York.
RockTimes: Will there be a new Allman Brothers Band studio-album in the near future?
Warren: Possibly! At this point there are a few new songs that are starting surface.
RockTimes: Written by you?
Warren: A couple that Gregg and I written together. Oteil started an instrumental that he had Marc Quinones and myself add some input to.
Gregg has just written a new song himself that he wants me to help him finish. We're not ready to make a record yet. We're getting closer. We'll see.
If there is another Allman Brothers record it definitely won't take nine years like the last one. (Warren smiles)
RockTimes: Next week you start your "High & Mighty" tour in America. That will last till the end of November. Are there plans for an European tour with German dates?
Warren: Definitely!
We're working on that now. We're hoping to come as early as January/February.
At least we'll be here by spring/summer. We're trying to work it out now where we can start really developing the European market because I've seen what a great audience there is over here for us. We're very pleasantly surprised to see that.
But it seems that people really connect with our music and I think that's a wonderful thing.
Warren Haynes RockTimes: Can you describe the influence of Blues and/or Jazz on your music or Rock music in general?
Warren: Well, without Blues there would be no Rock music!
Even though a lot of what's considered Rock music today bears little resemblance to Blues. Blues was precursor to rock music. A lot of the heaviest Blues like Elmore James and Howlin' Wolf and some of Muddy Waters stuff, Otis Rush and Albert King is almost Rock'n'Roll by itself. And then you start filtering that through some of these white musicians that had so much respect for that music translated it a way of their own.
That's where Rock'n'Roll music came from.
Myself being a Blues fan and student: The blues influenced most everything that I've been part of. I can't say everything but most everything.
And it wouldn't be fair to have this conversation without bringing up New Orleans. New Orleans is the place where all American music travelled through in some way or another. Jazz came out of New Orleans in the way you had these Caribbian influences and these classical influences.
It all came together and created something new.
The Blues started in the South, Country music started in the South, Jazz started in the South, Rock'n'Roll started in the South. There is that part of the country that all American music really owes a depth to.
I hate to see with New Orleans being not ignored but definitely not giving the attention that it deserves right now from our Gov't. If we loose New Orleans we've lost our richest musical city. It's a real shame!
I'm so influenced by not just Blues, Jazz and obviously Rock'n'Roll, a lot of great singer/songwriter music, Reggae music, Soul music. All these things kinda find their way into what we do in one way or another.
My first love was Soul music: James Brown, Otis Redding and Wilson Pickett. That's part of the way I sing, regardless wether you call it Rock'n'Roll or not. Because I started out singing Soul music, then I discovered Rock'n'Roll music and then I discovered Blues. I worked my way backwards when I read interviews with Hendrix and Clapton and Johnny Winter and Jeff Beck and they all said who they listen to. Then I would go and listen to those people.
Warren Haynes RockTimes: It's often that kind of thing listening to some music and there's a song of so and so. And you're going to listen to that.
Warren: That's right. You're going backwards to discover where it came from which is another subject. But I think one of the things that is missing in not only Rock music but music today is the history. If the musicians don't keep going backwards and further back and further back to understand where it all came from. Then there is something missing that just could be so much more fulfilling.
A lot of singers these days have only listened to singers of the past 10 years. How could that possibly be enriching to the point where if you're a singer and you never listened to Ray Charles then you could do yourself a favour? Sometimes when we talk about Jazz people go like: »I don't hear the Jazz influence.« Then people should come to a live-show. If you come to a Gov't Mule live-show you definitely gonna hear the Jazz.
On a studio-record like "High & Mighty" there is not a tone of it but it influences our approach in the way that we play music, the way that we listen to each other and the call and responds. Just establishing a chemistry in the interplay that the band utilises regardless what genre of music we're exploring any moment.
Warren Haynes RockTimes: Obviously there is a difference between your studio-albums and your live-perfomances.
Warren: Absolutely!
Starting with the fact that we play 2 ˝ hours and over the course of that time you're gonna get a lot of different styles of music a lot of different genres of music and a lot more improvisation. Open territory where we're just going on a journey and see what happens. That element exists to a certain extent on the studio records.
If someone is familiar with our catalogue then they know that on our first live-album there were two instrumentals. In between the two instrumentals there were 30 minutes of music. On our second live-album we had one song that was 30 minutes long.
Songs like "Unring The Bell" you get a sense of the interplay and on "Endless Parade" you get a sense of interplay.
We definitely like to make that distinction between a studio-record and a live performance. And it's very different. The same way that the Allman Brothers or Grateful Dead studio-records were different than the live-records.
Everybody from that era making live-records they stretch out and played more improvisation then they did on recording which I think is appropriate.
If it's kind of odd to a modern music band then they just need to open up their mind to what it is.
Warren Haynes RockTimes: Is every Gov't Mule concert recorded?
Warren: Yes!
We carry multi-track recording equipment to every show. In addition to the equipment to do the Mule tracks we do a matrix-mix of every night very high quality for the downloads that are available on muletracks.com.
But then if a night is very special we think we might wanna eventually put that out as a live-record then we've got the tapes and go and mix it. Are you wrapping up? We're worried about my flight!
RockTimes: Well, yes!
Warren: One more...
RockTimes: Some musicians and what do you think of them: Charlie Parker.
Warren: It's the same thing. Someone who was equally innovative in changing music, changing the world for people that love music.
Charlie Parker: No one before him like that. Everyone after him studied him.
RockTimes: Derek Trucks.
Warren: Derek is an amazing musician. I've known him since he was 11 years old. I guess I was 28 or something when I first met Derek. He gets better and better all the time.
RockTimes: Miles Davis.
Warren: I think I probably pattern some aspects of my career after Miles Davis more then anyone because my admiration for him is exemplified by the way that he never cared what people thought about what his next move should be. He always was breaking new ground and never resting on his laurels. Sometimes he would make music and his audience didn't understand it. Three years later it's amazing. But at the time maybe they weren't ready for it.
And so he really just did an amazing amount of genre defining music.
RockTimes: Jon Lord.
Warren: The sound of Rock'n'Roll organ was pretty much defined by Jon Lord. That was a scary sound when I was a kid. His organ was just beautiful, large and nasty. It was amazing.
RockTimes: Marc Ford.
Warren: We have a long history with Marc. Gov't Mule and the Black Crowes did 32 shows together in 1996. We did a lot of jamming together. Marc appeared on our "Live…With A Little Help From Our Friends". That's the version of "Cortez The Killer" that was really great.
After he left the Black Crowes the first time his band came out and opened for Gov't Mule for a while. We did some recording with him. During that tour we went in only for one day and recorded some stuff with Allen Woody and Matt Abts and myself. That was some great music that took place that night. Some of which wound up on his first solo-record. I guess some of it was gone appear in other places. Marc is a very natural player. He plays to the music very, very well. He's just very lyrical and melodic and flowing. I'm very much looking, where he's going next.
RockTimes: Ok, thank you very much, Warren!
Warren: My pleasure. Sorry about the time.
We thank Dennis from Starkult Promotion, who has set up this interview.
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