Lange mussten Grateful Dead warten, bis sie ihren wohlverdienten Top-Ten Hit vorzeigen konnten. Genau genommen dauerte es 22 Jahre bis dies mit "Touch Of Grey" gelang. Eigentlich hätte es bereits 1984 klappen können, denn in diesem Jahr startete die Band mit den Aufnahmen zu "In The Dark". Aber die Lust stellte sich nicht so recht ein und so Ließ man das Projekt ruhen. Erfolgreich beendet wurde es drei Jahre später.
Einige der 84-er 'Versuche' sind als Bonustracks auf der CD verewigt.
"Touch Of Grey", wie auch die meisten anderen Tracks dieses Albums sind erstaunlich 'zugänglich' und dies ist mit Sicherheit der Grund, dass es diese Truppe so hoch in die Charts schaffte, ja sogar MTV spielte Grateful Dead. Auf der remasterten Rhino-Version wird die Frische des Songs auch klanglich hervorragend dokumentiert. "Hell In A Bucket" ist eine Rock 'n' Roll-Nummer, die durch die Gitarrensequenzen aber immer als Grateful Dead-Stück erkennbar bleibt.
Nummer drei der locker-flockigen Rhythmen heißt "When Push Comes To Shove". Groovig, ja fast kann man dazu schunkeln und was die Lyrics betrifft: Muss man nicht drauf achten, aber irgendwie passen sie auch zum Gesamtbild des Tracks.
"West L.A. Fadeaway" kommt bluesig daher, ist aber durch die aufgelegte Percussion auch einem Funkrhythmus nicht unnah (im Gegensatz zur alternativen Bonusversion). "Tons Of Steel", eine Nummer vom Stamm der spaßmachenden Ohrwürmer: immer wieder gerne gehört weil der Refrain so richtig 'reinbollert' und die Gitarre so lecker nach Grateful Dead klingt.
Eine feste Bank bei den Liveauftritten der Band war "Throwing Stones" und bereits die Studioversion läßt das Jam-Potential dieser Nummer erahnen.
Letzter offizieller Song des Albums ist das ruhige Gospel "Black Muddy River" und hier lohnen sich die Lyrics:
»When it seems like the night will last forever
And there's nothing left to do but count the years
When the strings of my heart start to sever
And stones fall from my eyes instead of tears«
Nicht unbedingt ein 'must have' sind die Bonustracks. Bis auf "My Brother Esau" natürlich. Dieser Titel schaffte es aus Platzgründen nicht auf die Original-LP und war eine ganze Weile 'verschollen' und lediglich auf Single und Cassette erhältlich. Alleine dieser Track würde die Rhino-Ausgabe zur Pflicht (für Deadheads) machen.
"In The Dark", nach siebenjährigem Abstand zum Vorgängeralbum Go To Heaven entstanden und außerdem das 22te Studioalbum der Band, ist ein schönes Rockalbum und absolut tauglich, Einsteiger auf das Gesamtwerk der Band vorzubereiten.
Line-up:
Jerry Garcia (g,v)
Bob Weir (g,v)
Brent Mydland (key, v)
Phil Lesh (b)
Bill Kreutzmann (d)
Mickey Hart (d)
Spielzeit: 78:01, Medium: CD, Rhino, 2006, (1987), Jam Rock
1:Touch Of Grey 2:Hell In A Bucket 3:When Push Comes To Shove 4:West L.A. Fadeaway 5:Tons Of Steel 6:Throwing Stones 7:Black Muddy River
Bonus Tracks:
8:My Brother Esau (Single B-side) 9:West L.A. Fadeaway (Alternate Version, 1984) 10:Black Muddy River (Studio Rehearsal) 11: When Push Comes To Shove (Studio Rehearsal) 12: Throwing Stones (Live)
Ulli Heiser, 25.07.2006
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