Wie auch Terrapin Station, ist "Shakedown Street" ein Zehntel des "Beyond Description (1973-1990)" Box-Set. Und noch eines hat dieses Album mit "Terrapin Station" gemein: Es war keine der besten "Dead"-Scheiben. Klanglich ist die 'Rhino'-Fassung im HDCD-Verfahren über alle Zweifel erhaben.
Aber musikalisch! Und es war wohl kaum die Schuld von Lowell George. Den hat die Band, weil sie keinen anderen gefunden hat, als Produzenten ins Boot geholt, obwohl der von diesem Job aber so was von keine Ahnung hatte. Aber produktionstechnische Mängel sollen hier nicht Topic sein. "Good Lovin'" 'geht noch durch, aber "France" und "From The Heart Of Me" nerven eigentlich nur, was zum Teil an Donna Jean Godchaux liegt. Nicht an ihrer Stimme - die hat sie. Aber dieses seichte Geträllere läßt mein Gesicht zum Skull mutieren.
Als ob das noch nicht genug wäre, bekommen wir mit dem Titeltrack eine Art "Saturday Night Fever" für Deadheads. 'The Disco Dead' betitelten Kritiker und Fans die Nummer, belehrt uns das, wieder informative, Booklet:
"Saturday Night Fever-ishy."
Ich zitiere Mickey Hart: "What happened was I think we were really influenced by that Bee Gees stuff. We really liked it.".
Ist ja nichts Schlimmes, auch ich war damals auf dem 'Night Fever-Trip'. Aber Grateful Dead??
"Serengeti", eine kurze Vorstellung der 'Rhythm Devils' Kreutzmann / Hart. Endlich, "Fire On The Mountain", eine adäquate Nummer. Nach "If I Had The World To Give", das irgendwie nach Paul McCartney schmeckt, schaue ich gespannt auf die Bonustracks.
Produzent Lowell George singt auf dem Studio Outtake "Good Lovin'".
Interessant "Ollin Arageed", intoniert vom Nubian Youth Choir und Hamza El Din an der Oud (arabische Laute) und Tar (eine Art Trommel). Wenn man geistig gerade schön am abdriften ist, geht es nahtlos über in "Fire On The Mountain" und yeaah: Das sind 'meine Dead' (wenn auch hier die gute Donna nicht unbedingt sein müsste).
Weitere Bonustracks sind Live-Versionen von "Stagger Lee" und dem "All New Minglewood Blues" und die finde ich Längen besser als die Original-Interpretationen auf der CD, live eben.
Zu "Terrapin Station" schrieb ich: "...für mich das wohl ungewöhnlichste Grateful Dead-Album.". "Shakedown Street" ist für mich das wohl schlechteste Album der Band. Nichts desto Trotz muss man es als Fan der Band natürlich haben *g*.
Line-up:
Jerry Garcia (g,v)
Bob Weir (g,v)
Keith Godchaux (kb,v)
Donna Jean Godchaux (v)
Phil Lesh (b)
Bill Kreutzmann (d)
Mickey Hart (d)
Gastmusiker:
Jordan Amarantha (percussion)
Matthew Kelly (harp)
Steve Schuster (horn auf "From The Heart Of Me")
Lowell George (lead vocal auf Track 11)
Hamza El Din (oud, tar, hand-clapping, vocals auf Track 12)
The Nubian Youth Choir (tar, hand-clapping, vocals auf Track 12)
Spielzeit: 75:55, Medium: CD, Rhino, 2006 (1978, 2004)
1:Good Lovin' 2:France 3:Shakedown Street 4:Serengeti 5:Fire On The Mountain 6:I Need A Miracle 7:From The Heart Of Me 8:Stagger Lee 9:All New Minglewood Blues 10:If I Had The World To Give
Bonustracks
11:Good Lovin' (Studio Outtake) 12:Ollin Arageed (Live) 13:Fire On The Mountain (Live) 14:Stagger Lee (Live) 15:All New Minglewood Blues (Live)
Ulli Heiser, 31.05.2006
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