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The Grateful Dead / The Best Of
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Oh oh, damit stehe ich auf Kriegsfuß - Bezeichnungen für Kompilationen wie "The (Very) Best Of…". Wer will behaupten, das wirklich Beste eines Künstlers/einer Band zusammenstellen zu können? Mir würde es allenfalls gelingen, aus subjektiver Sicht die mir liebsten Songs zu versammeln und das Ganze dann "Personal Collection" oder ähnlich zu nennen. Mit dem Begriff "Collection" wäre man sicher auch bereits neutraler unterwegs. Wirklich 'messbar' sind dann die mir lieberen Sampler mit Titeln wie "Greatest Hits", die man ja anhand von Chartplatzierungen ermitteln kann oder wirklich gern gesehen sind mir Zusammenstellungen von Singles, "Singles A's & B's" - natürlich, hier jubelt meine Seele.
Sei es, wie es ist: The Grateful Dead wären nun fünfzig Jahre alt geworden und Rhino Records hat es für nötig gehalten, diesen Umstand mit einer Doppel-CD zu würdigen. Gleichzeitig könnte man hiermit des zwanzigsten Todestags der Band und Jerry Garcia gedenken, löste sie sich doch mit dessen Tod im Jahre 1995 offiziell auf. Auf dem Sticker kann man folgendes lesen: »The Ultimate Gateway to the Grateful Dead, 2 CDs of the Band's Most Iconic Studio Recordings, 32 Tracks, Over 2.5.Hours of Music.« Aha, 'Iconic' - auf Kult ist hier also Wert gelegt worden. Nun denn, auch das bedarf einer Überprüfung, oder? Von "Grateful Dead" (1967) bis zu Built To Last (1989) ist der Studio-Output der Band abgebildet worden, oder? Ja, tatsächlich, jedes der dreizehn Alben in diesem Zeitraum ist bedacht worden - das ist schon einmal ein Pluspunkt. Lobenswerterweise sind die Songs in chronologischer Reihenfolge angeordnet und dokumentieren die Entwicklung des für die Band jeweils typischen Sounds.
Ob nun das Beste herangezogen wurde? Nun denn, der selige Garcia hätte die Kompilation vielleicht anders aussehen lassen, und auch all meine Lieblingsstücke haben nicht unbedingt Einzug gehalten. Jeder Deadhead sieht es wahrscheinlich anders, doch bin ich der Meinung, dass wesentliche Kernstücke des Repertoires enthalten sind, seien es "Truckin'", "Friend Of The Devil", "Uncle John's Band", "Terrapin Station" oder "Touch Of Grey", das der Band in ihren letzten Tagen noch einmal einen kräftigen Hit spendierte! Auf den ersten Blick hat das jeder Sammler, doch wenn man genauer hinschaut, wird man auf der ersten CD den vierten Song erblicken und sich zunächst fragen, welche Version des eigentlich stets ausufernden "Dark Star" man wohl verwendet hat. Die Antwort ist ganz einfach - es ist die originale Single-Version des Stücks aus dem Jahr 1968, keine drei Minuten lang.
Letztlich ist es gelungen, amerikanische Rock- und Musikgeschichte, die diese Band mitgeschrieben hat, mit einer sicher essentiellen Abbildung ihres musikalischen Studio-Outputs umfassend abzubilden. Vielleicht sollte man noch eine Live-Widmung hinterherschieben, was aber wesentlich schwieriger sein dürfte - es sei denn, man beschränkte sich auf die offiziellen Veröffentlichungen. Eine Ehrung der besonderen Art wird das an drei Tagen stattfindende Fest Fare Thee Well: Celebrating 50 Years of Grateful Dead zwischen dem dritten und fünften Juli dieses Jahres darstellen, an dem die verbliebenen Mitglieder der Band auftreten werden. Sollte daraus eine CD-Veröffentlichung resultieren, würde diese dann eine Abrundung der Bandgeschichte und eine Ergänzung zu dieser Doppel-CD darstellen.
Line-up:
Jerry Garcia (lead guitar, vocals, pedal steel, piano) Bob Weir (guitar, vocals) Ron 'Pigpen' McKernan (organ, harmonica, vocals, keyboards, acoustic guitar, congas, percussion) Phil Lesh (bass, vocals, guitar, piano) Bill Kreutzmann (drums, percussion) Tom Constanten (keyboard, piano) Mickey Hart (drums, percussion) Keith Godchaux (keyboards, piano, vocals) Donna Godchaux (vocals) Brent Mydland (keyboards, vocals)
Externe Links:
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