Das letzte, was mir an dieser Truppe, die inzwischen seit über 25 Jahren besteht, so richtig in Erinnerung geblieben ist, war der Feuerunfall beim Konzert in Rhode Island im Jahr 2003, bei dem leider zahlreiche Fans, sowie Gitarrist Ty Longley ums Leben kamen. Die Band um Sänger Jack Russell bezeichnet ihre Musik als Southern California Blues Hard Rock. Da erinnern wir uns gerne an den Klassiker "Once Bitten Twice Shy". 2007, das ist das Jahr der Reunion in originaler Besetzung. Nach 8 Jahren gibt es nun endlich wieder ein neues Album mit dem Titel "Back To The Rhythm". Wie passend!!!
Alles soll so sein, wie früher. Das sagt zumindest die Band selbst. Dem kann man insofern Glauben schenken, denn Gitarrist und Keyboarder Michael Lardie hat die neue Scheibe von Great White selbst gemixt und produziert. Und der sollte wissen, wie Great White klingen wollen. Weltweit über sechs Millionen verkaufte Alben machen neugierig, ob es die Formation noch drauf hat.
Great White sind im Hard Rock verankert, deren Musik durch die unverwechselbare Stimme von Jack Russell einen hohen Wiedererkennungswert hat. Das ist auch auf "Back To The Rhythm" so. Niemals zu hart und mit viel Groove wird die Scheibe mit dem Titeltrack eröffnet. Das klingt frisch und unverbraucht und der Fan der Band müsste sich eigentlich sofort wie zu Hause fühlen. Das sind eingängige und leicht zu merkende Refrains. Voilà, Great White are back!
Eher soft, Gitarren mit wenig Crunch, locker vom Hocker, so knüpft die Band an alte Erfolge an. Das ist melodischer Hard Rock, wie man es sich wünscht. Bei "Take Me Down" hören wir sogar alte AC/DC-Trademarks in den gebotenen Riffs. Stampfende Drums dazu und man hat immer den Eindruck, dass es der Band gelingt, absolut authentisch zu klingen.
"Play On" ist eine schöne Ballade, allerdings wenig aufregend, bevor wir mit "Was It The Night?" einen klassischen Blues-Rocker hören. Spürbare Tastenklänge und ein sich ins Gehör einfräsender Gesang machen mächtig Laune. Mehr Pop als Rock ist allerdings "I'm Alive", so dass ich mir persönlich eigentlich wünschen würde, dass sich die Musiker diese Nummer eher verkniffen hätten. Passt irgendwie nicht ins Gesamtkonzept.
Uralte, mehrfach abgegriffene Riffs können wir beim eigentlichen Anspieltipp "Still Hungry" feststellen. Das ist nicht negativ gemeint, denn was alt ist, ist oftmals eben auch sehr gut. Eine wirklich tolle Solo-Gitarre wurde in "How Far Is Heaven?" eingesetzt, so dass spätestens jetzt klar ist, dass sich diese "Reunion-Scheibe" wirklich sehen und hören lassen kann.
Die Frage, ob sie die Hard Rock-Welt verändern wird, ist auch gleich beantwortet. Nein, das wird sie ganz sicher nicht, dafür setzen die alten Haudegen viel zu sehr auf Altbewährtes. Ein Erfolgskonzept, was im Jahr 2007 greifen wird, da bin ich mir sicher. Schön, dass Great White wieder mitmischen, denn sie fehlten definitiv im Rockzirkus. "Back To The Rhythm" ist ein Album, welches die Fangemeinde zufrieden stellen wird. Nichts anderes haben wir erwartet. Neu und revolutionär ist hier nichts, aber ich persönlich hätte das auch nicht gewollt. Also, man kann den neuen Silberling ganz beruhigt und ungehört kaufen!
Line-up:
Jack Russell (vocals)
Mark Kendall (guitars)
Michael Lardie (guitars, keyboards, percussions, harmonicas)
Audie Desbrow (drums, percussions)
Sean McNabb (bass)
Tracklist |
01:Back To The Rhythm (4:14)
02:Here Goes My Head Again (4:29)
03:Take Me Down (4:31)
04:Play On (3:53)
05:Was It The Night? (5:20)
06:I'm Alive (5:22)
07:Still Hungry (5:01)
08:Standin' On The Edge (4:05)
09:How Far Is Heaven? (4:50)
10:Neighborhood (4:31)
11:30 Days In The Hole (3:52) (European Bonus-Track)
12:Just Yesterday (4:39)
|
|
Externe Links:
|