Irgendwo zwischen
Carlos Santana,
Calexico,
Tito & Tarantula und
U2 eiern die Beiden herum, vermischen Latino Sounds mit Texarcana, Mariachi und Pathos. Das ganze Album hört sich dann auch eher wie ein Soundtrack (es sind Stücke aus verschiedenen Filmen enthalten) zu einem Schmuddelwestern oder dessen Parodie, denn nach einer ernsthaften eigenständigen Musikproduktion an. Die ersten Takte sind ja noch recht ansprechend und erinnern stark an Meister
Carlos mit der singenden PRS und an sein "Coranzon Espinado". Aber schon hier mischt sich der ölige Gesang ins Geschehen und lässt erste Bedenken aufkommen, was die restliche Stunde noch so an weniger Erfreulichem bringt. Immerhin dann ein ordentliches Gitarrenriff, das prompt gleich wieder von diesem leiernden Gequäcke unterminiert wird. So geht es weiter - die instrumentale Seite ist recht ansprechend, aber sobald die Stimmen einsetzen, wird's schmalzig. In Englisch wär's ja vielleicht noch auszuhalten, aber in Spanisch ist es ein Graus!
Der erste Lichtblick ist "Debestar", das es richtig krachen lässt und bei dem auch die Singerei passt. "Shadow Of The Sun" hebt sich dann nicht nur wegen seines englischen Textes völlig ab - das könnte auf jedem x-beliebigen Pop Rock-Album auftauchen und würde angenehm auffallen. Das gilt auch für das noch langsamere "Crawling". "Cobra de Oro" ist ein schönes Instrumental, nun allerdings wieder im Latino-Stil. Das war's dann allerdings erstmal mit lustig. "Eternidád" hält, was der Titel befürchten lässt - Herz-Schmerz-Melancholie. "Señor Chapita" balzt zur Rumba durch den Saloon, bevor ihn völlig verständlich die Kugel trifft. Psychedelisch-gefährlich wird's mit "Oh Lord", bei dem der Wahnsinn Regie führt. Danach kühlt die Pop-Träne "Far Away A Dream" die Gemüter wieder herunter. "Así Será" ist die nächste fürchterliche Film-Schnulze, die nur nach mindestens fünf Tequlia zu ertragen ist. Mit dem pathetischen "Long Way Down" klingt die Scheibe dann versöhnlich aus.
Schwer, hier ein Fazit zu ziehen. So passt das einfach nicht zusammen, außer man mag es wirklich schräg. Wer möglicherweise die Musik des Duos aus Filmen kennt und dazu die passenden Bilder vor Augen hat oder sich welche dazu denken kann, wird mit "The Green Car Motel" vielleicht was anfangen können. Aber sonst ist diese Disk wirklich nur etwas für Freaks, die auf Spaghetti-Western und Verwandtes stehen.