Guest Of Shally / Pathetic Enemy
Pathetic Enemy Spielzeit: 42:55
Medium: CD
Label: 241 Music Records/Fone 546, 2012
Stil: Alternative Metal

Review vom 29.03.2012


Moritz Alves
Beim Hören von jungen, aufstrebenden Bands wie Guest Of Shally muss ich mir um den hiesigen Metal-Nachwuchs sicherlich keine Sorgen machen. Das Regensburger Power-Trio legt auf seinem selbstbewussten Debüt "Pathetic Enemy" die Messlatte so dermaßen hoch an, dass man sich ein ums andere Mal fragt, wie die Jungs das in Zukunft noch toppen wollen…
Zum einen bestechen Schlagwerker Daniel Keil und Mastermind Philipp Hoffmann (Gitarre, Bass, Gesang) - Basser Jan Kühnlein stieß erst nach den Aufnahmen zur Band - mit einer beeindruckenden Musikalität, beherrschen ihre Instrumente also ziemlich gut - speziell die Gitarrenarbeit auf diesem Album ist allererste Sahne (nachzuhören insbesondere bei "Save The Same" und "Pick Up The Pieces"). Zum anderen mangelt es ihnen nicht an zündenden Ideen beim Songwriting und Arrangieren: Die zehn packenden Nummern reichen von brachialen Nackenbrechern bis hin zu sphärischen und balladesken Momenten, so dass sowohl offenherzige Traditionalisten als auch am Puls der Zeit orientierte Hörerschaften angesprochen werden.
Guest Of Shally pendeln gekonnt zwischen den Extremen, wirken zu jeder Sekunde glaubwürdig und die selbstgesteckte Maxime, »die Härte des Metals mit der Eingängigkeit der Popmusik« zu verbinden, wird zweifellos erreicht: "Pathetic Enemy" verbindet wie selbstverständlich technisch-brutale und songdienliche Parts.
Trotz ihres jungen Alters sind die Regensburger bereits mit enorm viel Talent und Reife gesegnet und verpacken beeindruckendes Liedgut wie "Breaking Skin", "The Fallen Sense", "Shadow Of My Mind" oder den Titeltrack in einer knackigen Produktion - für die die Band übrigens selbst verantwortlich zeichnet. Dampfhammer wie der Opener stehen dabei wie selbstverständlich neben poprockigen Balladen à la "The Fallen Sense" oder "Ocean Of Faces" und der Mix wirkt niemals krampfhaft und gewollt. Über allem steht die raue, volle Stimme Philipp Hoffmanns, der seine Texte selbstbewusst und kraftvoll raushaut.
Für Fans von Godsmack, Alter Bridge oder neuere Metallica ist "Pathetic Enemy" mit seiner tonnenschweren Mischung aus Alternative und Metal auf alle Fälle die richtige Scheibe. Man kann den Jungs ob dieses professionellen Einstandes (inklusive gelungenem Artwork) jetzt nur alles Gute für die Zukunft und die richtigen Kontakte wünschen. Auf diesem Silbertellerchen haben sie alles richtig gemacht. Daumen hoch!
Line-up:
Philipp Hoffmann (vocals, guitar, bass)
Daniel Keil (drums)
Jan Kühnlein (bass)
Tracklist
01:Breaking Skin (3:29)
02:Nothing Between Us (4:46)
03:Waiting For A Sign (4:34)
04:The Fallen Sense (4:13)
05:Burn (4:30)
06:Shadow Of My Mind (4:01)
07:Pathetic Enemy (4:42)
08:Save The Same (4:06)
09:Pick Up The Pieces (3:58)
10:Ocean Of Faces (4:36)
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