Über die Person des amerikanischen Gitarristen und Sängers habe ich schon in der Rezension des Vorgängers von "We The People", Watch Your Back, ausführlich geschrieben. Soviel vielleicht noch: Nächstes Jahr feiert seine erste Single fünfzigjähriges Jubiläum!
Also kann es nun direkt in die Vollen gehen, so wie Guitar Shorty es mit den 12 Songs seines Neusten Albums macht. Er ist der "Watch Your Back"-Schiene treu geblieben und spielt wieder knüppeltrockenen Bluesrock, der mit viel Abwechslung aus den Speakern kommt.
Es hat den Anschein, dass der Wechsel zu Alligator Records und die Zusammenarbeit mit Brian Brinkerhoff, der die beiden letzten Alben produziert hat, befreiend auf Guitar Shorty gewirkt hat. Es wurden wahrscheinlich schlummernde Qualitäten geweckt, und wenn man sich mal die Fotos der letzten beiden CDs anschaut, vertritt Guitar Shorty dieses neue Image auch mit passendem Outfit. Das war zu Zeiten von "Let It Roll" noch ganz anders.
"Can't Get Enough", so hätte auch der Titel des Albums lauten können, denn man kann vom Shorty-Blues wirklich nicht genug bekommen, berücksichtigt man dabei bitte auch, dass er sich die meisterliche Klasse bewahrt hat, hinreißende Blues-Balladen zu schreiben ("Down That Road Again").
Ist der Lead-Gitarrist schon eine Nummer für sich, kann man sich 'so ganz nebenbei' auch noch am Rhythmus-Gitarristen Jake Andrews erfreuen. Gut so, denn so ist das, was hier aus den Boxen kommt quasi live, denn die 'zweite' Gitarre ist nicht nachträglich hinzugefügt worden.
Vom "Watch Your Back"-Team ist noch der Drummer Alvion Bennett geblieben, was aber nicht heißen soll, dass dieses die Leistung der anderen Musiker schmälern sollte.
Uh, man höre nur in "Fine Cadillac" rein und genieße diesen groovigen Break im Mittelteil und wenn man dann bis zum Ende des Tracks gelangt ist, wird man Cadillac-Fan. Textliche Anspielungen satt: Entstaubt mal wieder die Wiederholungstaste durch mehrmaliges Benutzen!
Erahnen lässt sich schon, dass die Telefonnummer in "I Got Your Number" etwas mit der Ziffer, die auf die 5 folgt, zutun hat. Selbstredend lautet sie 666.
In die Irre geführt wird man durch die verträumte Einleitung durch Wyzards akustische Gitarre. Das Ding ist ein Mid Tempo-Blueser mit schönen Keyboard-Sprenkel, die sich durch den Song ziehen.
Guitar Shorty trifft Aussagen, nicht nur mit seiner Gitarre. In diesem Zusammenhang soll "Cost Of Livin'" in den Brennpunkt gerückt werden.
Die Schere zwischen Reichtum und Armut geht weit auseinander. Er beschreibt eine ältere Frau, die nicht mehr ein noch aus weiß, ob der vielen Rechnungen, die sie nicht bezahlen kann. Musikalisch umgesetzt wird diese Problematik mit einem Guitar Shorty (fast) Solo: Nur wenige Töne trägt Wyzard auf seiner akustischen Gitarre bei.
Der Rhythmusgeber ist Shortys Fuß. Durch dieses Arrangement erhält der Track ungemeine Nähe.
Politische Aussagen finden sich auch im schleppenden Opener "We The People".
Ganz anders "Sonic Boom", geschrieben von Jesse Harms, der für "Watch Your Back" einige Songs beitrug. Ob Guitar Shorty damit die Schallmauer durchbricht, lasse ich mal offen.
Definitiv liefert er uns Erinnerungen an die guten, alten ZZ Top. "Sonic Boom" ist ein lupenreiner Boogie.
Geladen mit fetzigen Riffs nehmen wir Platz im "Runaway Train". Mehrere Soli haut Shorty uns um die Ohren, bis gegen Ende der Zug kurz mal richtig Fahrt aufnimmt. Ein furioser Titel, an dem jeder Bluesrock-Fan seine Freude haben wird.
Obwohl nicht von ihm geschrieben, hat "Blues In My Blood" deutlich autobiografische Züge.
"We The People" bringt Eis zum Schmelzen. So sollte Bluesrock klingen!
"Who Needs It?" Viele…
Rockige Nummern, Blues, der in seiner dreckigen, brodelnden Art Emotionen beim Hören weckt und natürlich Slow-Blues zum Genießen.
Guitar Shorty hat wieder hingelangt und verbreitet Freude beim Hören…
Line-up:
Guitar Shorty (lead guitar, vocals)
Jake Andrews (rhythm guitar)
Wyzard (bass, acoustic guitar)
John 'JT' Thomas (keyboards)
Alvion Bennett (drums)
Tracklist |
01:We The People (4:20)
02:What Good Is Life? (4:04)
03:I Got Your Number (3:53)
04:Runaway Train (4:59)
05:Down That Road Again (4:57)
06:Fine Cadillac (5:51)
07:Can't get Enough (4:24)
08:A Hurt So Old (3:56)
09:Who Needs It? (3:22)
10:Blues In My Blood (3:12)
11:Cost Of Livin' (4:10)
12:Sonic Boom (3:13)
|
|
Externe Links:
|