Kaum zu glauben, aber Gunash startete 2003 als Coverband. Allerdings flossen nach und nach immer mehr Eigenkompositionen in das Programm des Quartetts. 2005 wurde dann das Debütalbum "Gunash" auf den Markt gebracht und nach einigen Wechseln im Line-up sind seit 2008 Ivano L. Zorgniotti, Danilo Abaldo sowie Mauro Ippdito die Bandmitglieder.
Der Gruppenname wird folgendermaßen erklärt: »The band's name is a pun between Ganesh (the Indian divinity with elephant head, god of knowledge and patron of letters and arts), Gunas, that are the four phases of the transforming matter for the Indian Alchemy and the fusion of the English words Gun and Ash; after all, a mix of spirituality and esotericism with the gloomy contradiction given by the two Anglo-Saxon terms, as to intend to show that every concept implies its opposite.«
"Same Old Nightmare" beinhaltet zwölf Songs, die von der Gruppe komponiert wurden. Ivano L. Zorgniotti war für das Konzept und die Texte zuständig. Die Lieder saugen ungemein viele Einflüsse in sich auf. Das Angebot an Sounds ist so vielfältig wie in einem gut sortierten Supermarkt. Aber keine Sorge, Gunash schafft es ohne Probleme, die vielen Einflüsse zu einem eigenen Gebräu zusammen zu mischen.
"Same Old Nightmare" macht ungemein viel Spaß. Die Tracks vertreiben die Langeweile mit magischer Hand. Dabei darf man durchaus davon sprechen, dass die vier Musiker dem interessierten Hörer so etwas wie Stoner-Prog serviert.
Rockende Exotik wird bei Gunash groß geschrieben und darüber hinaus hat man mit dem Hammond-Mann Rami Jaffee auch noch einen berühmten Gast an Bord. Er ist Keyboarder bei den Foo Fighters und gründete mit Jakob Dylan The Wallflowers. In "Born In Spring-Part 1" liefert Massimo 'Dif' Di Federico den Sprechgesang.
Beim Opener "Israfel" kommt man sich zunächst vor wie auf einem orientalischen Basar. "Kannibal Orkids", einer der Nummern mit Rami Jaffee-Beteiligung endet mit Ähnlichkeiten zu Manfred Manns "Davy's On The Road Again" und "Underwater" beginnt mit einer Klospülung. Das erste Lied hat im weiteren Verlauf dann orientalische Einflüsse. Die werden durch einen herrlich tönenden Bass angeführt und schließlich nehmen die Prog-Anteile immer mehr zu. Man darf sich schon nach der Album-Eröffnung auf weitere musikalische Spezialitäten von Gunash freuen.
"Graveman" ist eines der groovensten Stücke, die es auf der vorliegenden Platte gibt. Melodisch arrangiert und mit einer sehr guten Gitarrenfahrt geht es auf hohem Niveau weiter. Der schön-perkussive Einschub ist bemerkenswert.
Wenn der Progressive Rock auch noch durch den Cellisten Marco Allocco aufpoliert wird, ist das Niveau der eh schon tollen Qualität noch einen Tick höher. Gunash macht beste Werbung für eine Musik, die sich zwischen einigen Genre-Stühlen sehr wohl zu fühlen scheint. "A New Life" ist mit siebeneinhalb Minuten ein deutlicher Ausreißer nach oben. Gunash läuft ein wenig in der psychedelischen Spur und am Ende des Song-Horizonts steht ein Hinweisschild mit dem Namen von Nirvana. Bodenständig-luftiger Grunge-Stoner-Prog Rock erster Güte.
"Born In Spring-Part 2" wartet gar mit Scratching-Klängen auf. Der zweite Teil dieser Nummer mit ihren experimentellen Ausbuchtungen ist der wohl ungewöhnlichste auf "Same Old Nightmare". Trotzdem Highlight aus der Abteilung 'wer nicht wagt, der nicht gewinnt'. Wie vom Songtitel her fast schon vorhersehbar ist "Dream Away" die Ballade der Scheibe. Es ist einfach wunderschön, wenn Marco Allocco sein Cello zu Tränen rührt und bis auf einen rockenden Mittelteil die Stimmung rundum melancholisch wirkt. Hinhörer! Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es dann doch noch. Durchweg kann Ivano L. Zorgniotti mit seiner Stimme überzeugen, selbst in den relativ lasziv vorgetragenen Teilen. Im letzten Stück "Weathercock", nochmals mit Rami Jaffee an der Hammond, kommt sein Gesang nicht so gut rüber.
Wie dem auch sei, rundum ist Gunashs "Same Old Nightmare" ein echt gelungenes Album, das an dieser Stelle herzlich empfohlen werden kann.
Line-up:
Ivano L. Zorgniotti (vocals, acoustic guitar, electric guitar)
Mauro Ippolito (bass, backing vocals)
Danilo Abaldo (acoustic drums, electronic drums, percussion, keyboards, piano, voices, devices, radio-kaos)
And:
Marco Allocco (cello)
With:
Rami Jaffee (Hammond B3 organ - #3,4,12)
Massimo 'Dif' Di Federico (voice - #8)
Tracklist |
01:Israfel (5:01)
02:Graveman (4:29)
03:Kannibal Orkids (4:01)
04:Paper Dolls (3:26)
05:Progression Of Crime (2:25)
06:A New Life (6:27)
07:Underwater (4:09)
08:Born In Spring-Part 1 (2:23)
09:Ghost (4:11)
10:Born In Spring-Part 2 (2:39)
11:Dream Away (4:24)
12:Weathercock (3:23)
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