Gillan / On The Rocks
On The Rocks Spielzeit: Side One: 19:54, Side Two: 15:04, Side Three 16:59, Side Four 14:59
Medium: DoLP
Label: Sireena Records, 2010 (Angel Air, 2002)
Stil: Hard Rock


Review vom 10.05.2010


Norbert Neugebauer
1981 war die Zeit nach der Ian Gillan Band, deren Nachfolger sich nur noch Gillan nannte. Mit dem Line-up Gillan / McCoy / Underwood / Tormé / Towns war der bestens bestückt und alles andere als eine Backing Band für den großen, damals 35-jährigen Hard Rock-Sänger, dessen Meriten mit der legendären 'Mark II'-Besetzung von Deep Purple noch lange nicht verblasst waren.
Die Band war auf Europa-Tour und gastierte am 17. Juni in Aachen, der letzten Show, bei der der irische Gitarrist Tormé noch an Bord war. Der Gig wurde bis auf den Opener komplett mitgeschnitten und bereits vor einigen Jahren auf CD veröffentlicht. Nunmehr hat sich das deutsche Sireena-Label die Rechte für die Vinyl-Ausgabe gesichert, die uns als Doppel-LP im 180 g-Format vorliegt.
Die Tracklist bietet nichts Neues, wohl alle Songs waren auch schon mal auf irgendwelchen Live-Mitschnitten offiziell veröffentlicht worden. Allerdings hier in einer erstklassigen Soundqualität und von einer Band samt Frontman, die in Bestform war. Gillan bringt einen Querschnitt aus allen Stationen des Namensgebers, dazu einige Covers bei den Zugaben, die sich aber auch schon länger im Repertoire des Hard Rock-Sängers der ersten Generation befanden.
Und der zeigt hier, anno 1981, dass er noch immer in der ersten Liga ganz vorn singt. Das legendäre Vibrato, sein Trademark, geht zwar etwas angestrengt, jedoch noch einwandfrei in die oberen Etagen und der Mann präsentiert sich saft- und kraftvoll. Außerdem noch ausgesprochen locker, wie seine humorvollen Ansagen zeigen.
Besonderes Augenmerk verdient die Gitarrenarbeit von Tormé, aber auch Towns' Exkursionen auf den Keyboards, die beide zusammen mit Ian Gillan ein Lead-Triumvirat bildeten, das an diesem Tag alles bot, was das Genre zu diesem Zeitpunkt ausmachte. Für die exotische Note sorgte ebenfalls Towns mit seiner (allerdings nur wenig eingesetzten) Flöte. Was für ein mächtiges Kraftwerk John McCoy und Mick Underwood dahinter bildeten, wissen die Fans sowieso. Dass die Zuhörer in Aachen entweder nicht richtig ausgeschlafen waren oder bei der Abmischung ziemlich vernachlässigt wurden, ist vielleicht das einzige kleine Manko an dieser Produktion.
Ein echtes Sahneteil für die Anhänger der großen Schallträger, die hier in jeder Hinsicht richtig Handfestes auf den Teller bekommen!
Line-up:
Ian Gillan (vocals)
John McCoy (guitar, bass, mastering, producer)
Mick Underwood (drums)
Bernie Tormé (guitar, vocals)
Colin Towns (flute, vocals, keyboards)
Ian Shepard (mastering)
Tracklist
Side 1:
01:No Laughing In Heaven
02:Bite The Bullet
03:No Easy Way
Side 2:
01:Thunderwood
02:Trouble
03:If You Believe Me
Side 3:
01:On The Rocks
02:Vengeance
03:Tormes Last Stand
Side 4:
01:Smoke On the Water
02:New Orleans
03:Lucille
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