Glücklicherweise gibt es - vor allem in den USA - immer noch und immer wieder bärenstarken Nachwuchs, was die Rock- und Rootsmusik angeht. In dem mir jetzt vorliegenden Fall handelt es sich dabei um Lee Gallagher And The Hallelujah, die zwar in San Francisco ansässig sind, eigentlich aber teilweise aus dem Süden bzw. Mittleren Westen des Landes stammen. Im vergangenen Jahr buchte sich das Quintett in ein Aufnahmestudio ein, um sein gleichnamiges Debütalbm einzutüten.
Laut beiliegener Info wurde der Fünfer bereits mit Bands und Musikern wie Humble Pie, den Faces, Neil Young, The Band, The Black Crowes und auch Grateful Dead verglichen. Das kommt (von den Dead mal abgesehen) auch ganz grob hin, wobei sich die Mannen um Namensgeber Lee Gallagher über die gesamte Laufzeit der knapp 40 Minuten jederzeit nach sich selbst anhören. In dem gesunden, deftigen und kräftigen Rock stecken aber auch eine gute Portion Gospel sowie Roots. Da wird stilistisch jede Menge unter einen Hut gebracht und in brandheiße Songs umgewandelt, die dem Hörer zwar langsam, dafür aber sicher unter die Haut kriechen und nicht mehr loslassen.
Mit zwei Gitarren, dem 'Maschinenraum' (Bass und Schlagzeug) und richtig geilen, warmen Orgelsounds wird jede Menge pulsierende Energie erzeugt, jede Menge Feeling und Atmosphäre (wie beispielsweise bei "Night Trip") durch die Boxen gebracht und verströmt. Im Vergleich zu den meisten übrigen Songs startet "The Hallelujah Prelude" das Album auf einer schönen, aber tempomäßig eher angezogenen Ebene. Der bereits erwähnte Vergleich mit Neil Young kommt vor allem aufgrund des doch sehr hohen Gesangs von Gallagher, der damit aber sogar noch ein gutes Pfund mehr Feeling transportiert als der Kanadier.
Lee Gallagher And The Hallelujah können aber auch so richtig schön fett rocken, wie unter anderem bei "Gloryland", hier mit Honky Tonk-Piano statt Orgel, riffenden sowie fetzig solierenden Gitarren und einem Frontmann, der mal so richtig Alarm macht. Mein Favorit hört auf den Namen "Shallow Grave" und fängt mit gospelmäßigem Shouting an, bevor sich die Nummer in einen weiteren Rocker mit fast schon unverschämt geilen Gesangsmelodien wandelt. Mit Inbrunst werden diese von Gallagher gebracht, der obendrauf noch mit seiner Harmonika Feuer unter dem Dach macht.
Da kommen beim Gesang bzgl. der Intensität durchaus auch Gedanken an den seligen Steve Marriott (der natürlich nie zu toppen ist) auf, was an dieser Stelle als riesiges Kompliment zu verstehen ist. "Feel Like Going Home" ist ein weiteres von den langsameren Stücken und noch ein Hightlight des durch die Bank starken Albums findet sich mit "Take Me Before You Go". Eher langsam und melancholisch beginnend, steigert sich das Stück wie ein rasender Wirbelwind in emotional immer aufgewühltere Dimensionen, bis es dann auf einer sehr sanften Note wieder ausklingt.
Man kommt nicht daran vorbei, Lee Gallagher And The Hallelujah ein ganz großes Kompliment für dieses Debütalbum auszusprechen. Hier ist alles vertreten, was der Rock- und Americana-Fan sucht. Sehr starke Songs mit richtig guten Gesangslinien, ein erfreulich hohes Maß an extrovertiertem Feeling, geiler Sound und jede Menge Abwechslung bei den Kompositionen sowie den Arrangements.
Ein echter Tipp!
Line-up:
Lee Gallagher (guitars, harmonica, vocals)
Kevin Grapski (bass)
Kirby Hmmel (keyboards)
Jacob Landry (lead guitars)
Joe Miller (drums)
Tracklist |
01:The Hallelujah Prelude
02:Sugartown
03:Empty Stars
04:Touch The Water
05:Gloryland
06:Shallow Grave
07:Feel Like Going Home
08:Night Trip
09:That's How The Light Gets In
10:Take Me Before You Go
11:1935
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