Gerade erst haben Helloween ihr neues Album Gambling With The Devil herausgebracht, da gibt es für die Fans schon wieder Nachschub in Form von Markus Grosskopfs neuem Projekt Bassinvaders. Im Hirn des guten Markus war nämlich eines Nachts beim Zwitschern des ein oder anderen bleihaltigen Getränkes die Frage aufgetaucht, wie es sich wohl anhören würde, wenn man mal ein Metal-Album komplett ohne Gitarren aufnehmen würde. Ganz ein Mann der Tat, kontaktierte er weitere Bassisten und war von der vielfach positiven Resonanz total überrascht.
Als Basismannschaft agieren auf "Hellbassbeaters" Grosskopf selbst, Tom Angelripper ( Sodom), Schmier ( Destruction) und Peavy Wagner ( Rage). Dazu kommen satte fünfzehn weitere Meister der vier Saiten für die Soli. Wahnsinn, da ist mit u.a. Billy Sheehan (Ex- Extreme, Ex- David Lee Roth), D.D. Verni ( Overkill), Rudy Sarzo (Ex- Ozzy Osbourne), Joey Vera ( Armored Saint), Nibbs ( Saxon) oder Marco Mendoza schon jede Menge Prominenz vertreten. Als weitere Gastsänger konnten Apollo Papathanasio (Ex- Sandalinas) sowie Jesper Binzer ( D.A.D.) gewonnen und für die Drums Leute wie Stefan Arnold und Andre Hilgers verpflichtet werden.
Und wie ist das Album denn nun? Tja, herausgekommen ist ein prächtiges, fettes Metal-Album, das mit Power, Spielfreude, Ecken, Kanten und Melodiösität eigentlich alles hat, was einen guten Longplayer ausmacht. Außer den Gitarren eben. Leider gibt das mir vorliegende Infomaterial keinerlei Hinweise oder Auskünfte, wer hier bei welchem Song was eingespielt oder -gesungen hat, was ich sehr schade finde! Aber hoffentlich wird das bei der käuflich zu erwerbenden CD-Ausgabe dann anders aussehen.
Erfrischend ist, dass aufgrund der Basslastigkeit und des meist heftigen Gesangs öfters auch mal ein punkiges Feeling Einzug hält. Davon abgesehen und allgegenwärtig dröhnen und riffen die Langhölzer, dass es eine wahre Pracht ist, die Vocals kommen durchweg überzeugend und mit Schmackes, was man ganz genauso bezüglich der Drums feststellen kann. Höhepunkte gibt es auf "Hellbassbeaters" in Massen, aber meine Favoriten sind das etwas düstere, dennoch sehr melodische und mit einem Hammer-Refrain ausgestattete "Romance In Black", der Smasher "Far Too Late" und das witzige, zum Mitsingen animierende "The Asshole Song". Richtig geil kommt aber auch der Helloween-Klassiker "Eagle Fly Free" mit starkem Gesang und mächtigem Drive.
Es gibt sogar einen (ich lach' mich tot, die Japaner werden komplett am Rad drehen) Europa-Bonustrack, der auf den Namen "To Hell And Back" hört und irgendwie an einen Höllenritt mitten durch die Wüste in einem Spaghetti-Western erinnert. Sehr rock'n'rollig und mit einem dicken Augenzwinkern versehen wird "Hellbassbeaters" also beschlossen.
Im Endeffekt bleibt festzustellen, dass ein Metal-Album durchaus auch ohne Gitarren funktionieren und überzeugen kann. Total spannend finde ich jetzt noch, wie sich dieses Projekt wohl live anhören würde. Unbeachtet dessen kann "Hellbassbeaters" zurecht 7 RockTimes-Uhren einstreichen. Ich bin auch sehr gespannt, ob sich diese Angelegenheit als Eintagsfliege herausstellen, oder eventuell sogar eine Fortsetzung finden wird.
Tracklist |
01:Awakening The Bass Machine
02:We Live
03:Armageddon
04:Romance In Black
05:Godless Gods
06:Empty Memories (Breaking Free)
07:Boiling Blood
08:Far Too Late
09:The Asshole Song
10:Dead From The Eyes Down
11:Razorblade Romance
12:Voices
13:Eagle Fly Free
14:To Hell And Back (Bonus Track Europe)
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