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Steve Gerard & The National Debonaires feat. James 'Rock' Gray / Voodoo Workin'
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Mit dem Album "Voodoo Workin'", der dritten Platte von Steve Gerard & The National Debonaires handelt es sich um so etwas wie eine historische Veröffentlichung, denn die Band um den Frontmann Gerard hat sich mit dem Veteran-Sänger James 'Rock' Gray zusammengetan. Zur Vollständigkeit: 2007 erschien von der Band "New Sounds From Kansas City" und 2010 "Words Are Like Bullets".
Historisch ist diese CD, weil es Steve Gerard gelungen ist, Gray, der zusammen mit Sam Myers und Elmore James auf der Bühne stand, zu seinen ersten Plattenaufnahmen überhaupt zu bewegen. In sehr interessanten Auszügen kann man die Geschichte rund um die Entstehung des Albums im Klappentext (von Gerard persönlich geschrieben) des Digipaks nachlesen. Hoch interessant ist der Inhalt und mit den zehn Tracks des Silberlings verhält es sich genauso.
Unter den Kompositionen befinden sich auch drei des Sängers Gray. Für seine über siebzig Jahre verfügt er über eine vitale Stimme mit einem tollen Soul-Timbre und bei den National Debonaires agieren mit Doug 'Mr Low' James (Horns) sowie Preston Hubbard (Bass) zwei Musiker, die bei Roomful Of Blues beziehungsweise The Fabulous Thunderbirds auf der Visitenkarte stehen. Tastenmann Mike 'Shinetop Jr.' Sedovic spielte mit der Gruppe Trampled Under Foot auf der von Delbert McClinton organisierten Blues Cruise und Steve Gerard stand bereits mit Hubert Sumlin, Albert Collins, Anson Funderburgh oder Little Charlie And The Night Cats auf der Bühne.
Was wir auf "Voodoo Workin'" geboten bekommen, ist bester traditioneller Blues mit einigen tollen Spielarten des 12-Takters. Bei dieser Veröffentlichung kann allerdings nicht von altbacken die Rede sein. Neben Gray, der natürlich gesanglich im Spotlight steht, bringen die Musiker der National Debonaires ungemein viel Rüstzeug mit, um diese Platte zu einem echt hörenswerten Genuss zu machen.
Neben Gerards Gitarre gibt es ausreichend Bläser, Mundharmonika und Keyboards auf die Ohren. Besonders gelungen ist Doug James' Einsatz am Bariton-Saxofon und wenn Mike Sedovic in einigen Tracks an der Hammond B3 mitmischt. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen von der Regel. In "Sweet Little Woman", einer Gray-Komposition, spielt Sedovic ein derart retro klingendes Piano, dass es ein wahres Vergnügen ist. Dazu soliert James auf dem Saxofon und Grays Stimme zu hören, ist immer klasse.
Steve Gerard gehört ein großes Lob ausgesprochen. Er hat es schließlich geschafft, James 'Rock' Gray zu seinen ersten Einspielungen zu überreden. Der Sänger hat in seinem Leben bestimmt schon unheimlich viel erlebt, was den Blues angeht und sein Heimatort Jackson, Mississippi ist ja nicht gerade eine unbekannte Stadt, was die Musik angeht. Schließlich hat die City so berühmte Söhne und Töchter wie zum Beispiel Otis Spann, Charlie McCoy oder Cassandra Wilson.
Den Rock'n'Roll der Fats Domino-Nummer "My Girl Josephine" kann man hier in einer verlangsamten Version mit deutlichem Schwerpunkt auf das Saxofon (auch im Solo) hören. Mitsingen ist angesagt! Ach, wie schön ... "My Baby" von Nappy Brown. Durch das Holzblasinstrument verpasst man der Nummer in den Arrangement-Händen von Steve Gerard & The National Debonaires einen noch entscheidend spannenderen Flair. Big Joe Turners "TV Mama" ist einfach nur herrlich und solche Slow-Blueser wie "Please Stay With Me" sind zum Niederknien.
Steve Gerard & The National Debonaires stellen auf "Voodoo Workin'" mit dem Sänger James 'Rock' Gray keinen neuen Rekord in der Geschichte der 12-Takter-Veröffentlichungen auf, aber alleine die Tatsache, einen so tollen Sänger wie Gray, der den Blues förmlich in den Adern hat, endlich auf einem Album zu hören, ist wunderbar. Diese Platte ist allerdings nicht nur etwas für Puristen.
Line-up:
Steve Gerard (guitar) James 'Rock' Gray (vocals) Mike 'Shinetop Jr.' Sedovic (keyboards) Greg 'Junior' Demchuk (harmonica) Doug 'Mr. Low' James (horns) Preston Hubbard (bass) Dwight Ross, Jr. (drums)
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