Spielzeit: 59:51 Medium: CD Label: Eigenproduktion, 2009 Stil: Roots Rock Review vom 01.07.2009 Joachim 'Joe' Brookes

Da begibt sich ein junger Mann namens Dan Hubbard mit drei weiteren Musikern, plus wenigen Gästen, ins Studio der Oxide Lounge Recordings in Bloominton und möchte mit seinen vierzehn »songs from heart«, dass sich der Hörer wohl fühlt.
Dieses Ziel hat definitiv jeder Künstler, der Vertontes auf den Markt bringt.
Folglich nichts neues, was Hubbard als Ziel verfolgt.

Selbst aus Bloominton stammend, hat er mit "No Worries" (2003) und "I'm Still Here" (2006) bereits zwei Alben veröffentlicht. Allerdings unter dem Namen The Hubbards.
Seine erste CD mit den Humadors heißt "Life Is Sweet" und stammt aus dem Jahr 2007.

Dan Hubbard schrieb, mit drei Ausnahmen, bei denen ihm Scott McRae unter die Arme griff, alle Songs selber.
Wäre die CD ein Autoreifen, müsste eine Runderneuerung her. So viele Schleifen hat der Silberling bereits im Player gedreht und nach dieser Rezension wird das ebenfalls der Fall sein.
Darüber hinaus wird mit diesem Album Lust geweckt… auf ältere und neue Scheiben vom Protagonisten.

Die Platte hat Stil und transportiert eine tolle Atmosphäre.
Es macht den Anschein, als seien die Tracks live im Studio eingespielt und Hubbard formt ganz Großes aus seiner Stilvielfalt, die ich, entgegen seiner persönlichen Kategorisierung nicht als Rock'n'Roll einstufe.
Womit wir es zu tun haben ist klasse Roots Rock, Americana und Singer/Songwriter-Sachen. Schon wird deutlich, dass es der Sänger und Gitarrist geschafft hat, sich nicht einordnen zu lassen.
Fürwahr, Hubbard, der auch noch eine verdammt gute Stimme hat, schüttet sein Herz aus und serviert grundehrliche Kompositionen.
Die Lieder sind allesamt stimmungsvolle Statements in unterschiedlicher Geschwindigkeit.

Mit dem Opener beginnt der Amerikaner damit, seine Duftspur zu legen und der Hubbard bedient im Folgenden tatsächlich vom Feinsten unterschiedliche Stimmungen.
Mit dem funkig angelegten "The One You Love", ausgestattet sowohl mit tollen Breaks, Rhythmuswechseln als auch einem coolen Chorus rockt der Herr und liefert eine in sich klasse Nummer ab, wobei diese Orgel ihren nicht minderen Anteil hat. Die Gitarrenarbeit, sowohl im Rhythmusbereich, wie auch im Solo, ist famos und Kevin Yarger trommelt sehr differenziert dazu.
Was dann folgt, nennt er "Bad Dreams". Eine derart luftige und sphärische Ballade, die einem eine Gänsehaut macht. Die Keyboards kommen jetzt flächendeckend und auch die E-Gitarre setzt sehr sparsame Akzente. Das Solo ist mit Hall gespielt und der Track bringt gefrorenes Wasser zum Schmelzen.

Dann haut man ein Country-infiziertes Ding raus, so als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt ("Run For Your Lives").
Wer hier welches Instrument spielt, kann man nicht genau angeben. Gleich drei Leute können die E-Gitarre bedienen und beim Bass werden zwei Leute gelistet. Der Protagonist sitzt auch am Piano und Andy Herald spielt neben dem Tieftöner ebenfalls E-Gitarre, einiges, was Tasten hat und die Harp. Also wird auch von der handwerklichen Seite sehr viel geboten.

"Long Road" ist eine vortreffliche Mischung aus Ballade und Rock-Song, wobei die Gitarren ordentlich Schmackes haben und eine einen herrlichen Zerrfaktor aufweist.
Harp und Slide-Gitarre sind die würzige Mischung, mit denen man auf den Blues-Zug springt ("You're All I Need") und "The Good Wind" gehört in die relaxt daher kommende Abteilung Hubbard'scher Songs.
Man vermutete es bereits: Mit "Two-Chord Rock'n Roll" befördert man die Kuh auf das Dach und wird dann doch überrascht, so zu sagen auf dem falschen Fuß der Erwartungen erwischt. Der Rausschmeißer wird ausschließlich mit dem Piano eröffnet, Hubbard singt die ersten Zeilen und dann erst haben wir es mit einem herrlichen Midtempo-Rocker zu tun. Es muss an dieser Stelle abermals geschrieben werden: Der Bandvorsteher ist ein genialer Sänger. Seine Stimme passt so toll zur Musik.

Überhaupt fügt man alle Einzelteile des musikalischen Puzzles zu einem sehr schönen Gesamtbild in unterschiedlichen Farben zusammen, wovon sich der RockTimes-Leser liebend gerne selbst einen Eindruck verschaffen sollte.

Line-up:
Dan Hubbard (lead vocals, backing vocals, acoustic guitar, electric guitar, piano)
Scott McRae (bass, electric guitar, slide guitar, backing vocals - #8)
Andy Herald (bass, electirc guitar, slide guitar, 12-string guitar, keyboard, Wurlitzer, organ, harmonica)
Kevin Yarger (drums, percussion, backing vocals - #8)

Other Musicians:
Bill Hecht (organ - #6)
Tony SanFilippo (keyboard, vibraphone, percussion)
Stephanie Knox (backing vocals - #5,11)