Gary Husband ist einer der wohl vielbeschäftigsten Musiker im Business. Der britische Schlagzeuger und Keyboarder spielte schon bei unzählig vielen Künstlern und hier soll nur eine kurze Auswahl aufgelistet werden: Level 42, Jack Bruce, Gary Moore, Billy Cobham, Gongzilla oder Jim Mullen.
Auf "Dirty & Beautiful Vol. 1" kommt es zu einem Gipfeltreffen bedeutender Musiker, mit denen Husband auch schon gespielt hat, aber oben nicht erwähnt wurden: Allan Holdsworth, Jan Hammer, Jerry Goodman ( The Flock), John McLaughlin, Mark King oder Steve Hackett. Mit Goodman, Hammer und McLaughlin kann man gar von einer Mahavishnu Orchestra-Reunion sprechen. Einschränkend sei geschrieben, dass diese Künstler hier allerdings nicht alle zusammen spielen. Weiterhin sind auch Jimmy Johnson, Robin Trower, Steve Topping oder Livingston Brown mit von der Partie. Momentan tourt Gary Husband mit John McLaughlins 4 th Dimension.
Den 1960 in Leeds geborenen Husband als Multiinstrumentalisten zu bezeichnen, geht meines Erachtens zu weit. Allerdings ist er an seinen beiden Instrumenten ein echter Meister, wie auch alle anderen Musiker auf vorliegendem Album.
Der Takeoff des Albums "Leave 'em On" ist eine gehörige Portion Fusion, die von Allan Holdsworth sowie Jan Hammer gesteuert wird. Husband hat es sich am Schlagzeug gemütlich gemacht und der erste Track ist schon einmal auf der Habenseite zu verbuchen. Gleich danach wird Husband auch an den Keyboards aktiv und liefert herrlich schwebende Sounds zu einem wunderschön gezupften Bass von Laurence Cottle. Die ersten beiden Stücke servieren Impressionen davon, wie es auf der CD grundsätzlich zugeht.
"Between The Sheets Of Music" ist eine ältere Hammer-Nummer. Hier spielt der Tastenmann gar nicht mit und überlässt die Action dem Violinisten Jerry Goodman. McLaughlins gigantische Gitarrenläufe kann man sich richtig ausgiebig zu Gemüte führen, denn in "Dreams In Blue", einer Husband-Komposition, gibt es beste Fusion-Kosten auf die Ohren. Die Musik klingt so innovativ und frisch, als habe man gerade eine Lavendel-Packung nur an einer Ecke geöffnet. Der herrlich-markante Duft strömt einem entgegen und man will nicht davon ablassen. Neben McLaughlins Gitarre hören wir hier auch, was Husband am Piano drauf hat. Gigantisch! Diese Nummer ist für mich das zentrale Stück auf einer eh schon sehr guten Platte.
Ein leider nur kurzes Intermezzo ist "Yesterglow - Preview" von Miles Davis geworden. Wenn bei diesem Stück Robin Trower den Gitarren-Part übernimmt, darf man fast schon darauf wetten, dass es in Richtung Jimi Hendrix laufen wird. So ist es auch ... mit Wah Wah-Pedal und im Power-Trio geht es wie bei einem Blitzlicht Blues-rockig zu. Leider ist Trower dann nicht mehr zu hören. Schade! Vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung auf dem bereits angekündigten zweiten Teil von "Dirty & ...".
An den Tasten gibt es fast nichts, was Husband nicht kann. Er sorgt, je nach Bedarf, für sphärische Klangteppiche oder furiose Soundwelten. Richtig schön entspannen kann man mit "Afterglow", einer Keyboard-Solo-Einlage des Protagonisten. Im Duo mit dem Bassisten Jimmy Johnson ist "Ternberg Jam" fürwahr eine prächtige, wenn auch kurze Jam-Nummer, woran schon drei Instrumente beteiligt sind, weil Husband Drums sowie Keyboards spielt. Einiges mehr an Spielzeit bietet da der Schlusstrack "Alverstone Jam", in dem Mark King mit seinem funkenden Bass den Ton angibt.
Mit Steve Hackett am Sechssaiter geht es in "Moon Song" ungemein entspannt zur Sache und rundum kann "Dirty & Beautiful Vol. 1" nur als besondere Empfehlung weitergereicht werden. Mit dieser Platte befindet sich Gary Husband auf einem Top-Fusion-Level.
Line-up:
Gary Husband (drums - #1 - 4,6,7 - 9,10 - 12, keyboards - #2,5,6,7 - 9,11,12)
Allan Holdsworth (guitar - #1,3,11)
Robin Trower (guitar - #4)
John McLaughlin (guitar - #6)
Steve Hackett (guitar - #8)
Steve Topping (guitar - #10)
Jan Hammer (keyboards - #1)
Jerry Goodman (violin - #3)
Jimmy Johnson (bass - #1,3,6,7,11)
Laurence Cottle (bass - #2,8)
Livingston Brown (bass - #4)
Steve Price (bass - #10)
Mark King (bass - #12)
Tracklist |
01:Leave 'em On [Allan Holdsworth] (4:32)
02:Bedford Falls (3:21)
03:Between The Sheet Of Music [Jan Hammer/Anthony Smith] (3:33)
04:Yesternow-Preview [Miles Davis] (0:57)
05:Afterglow (2:16)
06:Dreams In Blue (10:12)
07:Ternberg Jam (3:02)
08:Moon Song (4:33)
09:Swell (0:45)
10:The Maverick [Steve Topping] (4:53)
11:Boulevard Baloneyo (7:42)
12:Alverstone Jam [Mark King/Gary Husband] (5:23)
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Externe Links:
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