Spielzeit: 43:35 Medium: CD Label: Wacken Records, 2008 Stil: Progressive Metal Review vom 04.06.2008 Christoph Segebard

'Der Herr steh' uns bei!'

…In etwa sowas hab' ich gedacht, als "The Reason Of Your Conviction" von Hangar bei mir eintrudelte, schreit einem ein Logo darauf doch 'Wacken Records' entgegen.

Schon hatte ich die hohlen Mitläufer im Kopf, die auf ebenjenem Festival immer zahlreicher erscheinen. Und damit kam mir auch der Verdacht, dass Hangar eine ähnlich simpel gestrickte Band sei, die den Zuspruch der biertrinkenden, headbangenden Masse zu erlangen suchte.

Ganz so schlimm war's dann doch nicht. Hangar existiert nämlich schon seit 1997. In Brasilien von Drummer Aquiles Priester gegründet, veröffentlichten sie zwei Jahre später ihr Debütalbum, bevor ebenjener Felldrescher zur Band von Paul Di'Anno hinzustieß - und ein Jahr später zu Angra. …Sehr beschäftigter Mann also, dieser Priester; und dennoch fand er stets Zeit, sich seiner eigenen Band, Hangar, zu widmen.

"The Reason Of Your Conviction" ist das dritte Album der Band und enthält zehn Songs plus eine Coverversion von Peter Framptons "Breaking All The Rules" (Jedenfalls laut Promotext - auf der mir vorliegenden Promoversion ist sie nicht.). Und dazu handelt es sich um ein Konzeptalbum, das von einem Menschen erzählt und davon, was für Veränderungen er in seiner schwersten Zeit durchmacht.

Eine ernstzunehmendere Band also als zuerst gedacht - aber Weltbewegendes bekommt man von Hangar nicht. Im Gegenteil: Die Musik, und damit die Band bleibt die meiste Zeit über doch recht belang- und profillos. Modernen Heavy Metal bringen sie uns zu Tisch, der Aggressivität und mit Nando Fernandes einen tollen, männlich-rauhen und dazu passenden Sänger besitzt - positiv auffallen tut weiter jedoch nichts. Die Songs sind super eingespielt und abgemischt worden - aber das Material ist einfach ein wenig zu flach und dadurch nicht mehr als solide. Allen Schwermetallern - und nur denen - empfehle ich dieses Album unter Vorbehalt. Hört lieber erstmal rein.

…Da ich davon ausgehe, dass dieses ominöse Frampton-Cover keine Überbombe ist, verbleibe ich mit 6 von 10 RockTimes-Uhren.

Line-up:
Aquiles Priester (drums)
Eduardo Martinez (guitar)
Nando Fernandes (vocals)
Nando Mello (bass)
Fábio Laguna (keyboards)