Heart Of Sun / Same
Same Spielzeit: 60:00
Medium: CD
Label: Galileo Records, 2007
Stil: Prog Metal, Melodic Hard Rock

Review vom 29.08.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Jetzt gibt es Metal mit progressiven Anleihen aus Italien. Sänger Pino Tozzi mag dem einen oder anderen aus der Formation Time Machine bereits ein Begriff sein. Für Heart Of Sun ist es in dieser Besetzung definitiv das Debüt-Album. Wir bekommen hier ein zu Beginn recht heftiges Scheibchen geboten, welches sich ganz klar im Bereich des Prog Metals befindet. Im Laufe des Abspielens verwandelt sich die Musik dann in eine etwas sanftere und melodischere Variante, die mit ein paar guten Hard Rock-Riffs gewürzt wurde.
Da scheint das Programmieren eine echte Herausforderung sein, denn der Computer präsentiert uns ganz zu Beginn elektronische Voices, dazu gibt es 'verproggten' Metal, symphonisch untermalt mit kernigen Synthie-Salven und rein instrumental kann man "Res Amissa" als Intro zum Gesamtwerk betrachten.
Richtig metallisch geht es mit "The Last Experiment" weiter, klar strukturiert mit einem im Verhältnis dazu ruhigen Gesang, dessen Harmonien sehr eingängig wirken. Der Refrain erinnert ein wenig an die Linien von Dream Theater, während die Tasten an manchen Stellen orientalisch veranlagt wurden. Abwechslung bieten uns Heart Of Sun in jedem Fall, denn "Not Through Our Eyes" schmeißt mit abrupten Themen um sich, mächtige Gitarren-Soli lassen aufhorchen und die gespielten Rhythmen sind wirklich groovy.
Wir finden drei Tracks mit über acht Minuten Spielzeit auf diesem Album. "Evil Tree" beginnt nach recht kitschigen Synthieklängen noch mal richtig heavy, wobei sich die Tasten im weiteren Verlauf richtig austoben. Die Rhythmussektion ist dagegen eher schleppend, aber durchdringend. Da der Gesang im Gesamtgebilde etwas dünn beim Hörer ankommt, sollte die Band da in Zukunft noch ein wenig nachlegen.
Der zweite Longplayer heißt "Proxima Centauri", die Elektronik erhält Oberwasser, die Musik wird filmreif und hat mit den bis dahin gezeigten harten Rock-Attitüden nichts zu tun. Schön ist es allemal. Mit "Solar Wind" geht es dann sogar in Richtung Pink Floyd. Für mich Weichspüler auf Grund seiner Atmosphäre das beste Stück des Albums.
Eins ist mir allerdings nicht klar, nämlich, in welche Richtung wollen Heart Of Sun überhaupt gehen? Sie können ohne Frage sauberen und progressiven Metal spielen, wobei ich der Überzeugung bin, dass da noch Steigerungen drin sind. Die melodische und eingängige Seite der Band mag vielleicht nicht ganz so anspruchsvoll sein, weiß allerdings auch zu überzeugen.
Mir gefällt diese Platte und ich bin gespannt, wie sich Heart Of Sun zukünftig entwickeln werden. Noch kein Überflieger, aber ein Album mit sehr vielen und interessanten Ansätzen.
Line-up:
Pino Tozzi (vocals)
Gianluca Ferro (guitars, programming)
Mark Vikar (keyboards, noise, programming)
Davide Betelli (bass, synth-bass)
Sigfrido Pecich (drums)
Tracklist
01:Res Amissa (3:04)
02:The Last Experiment (6:49)
03:Not Through Our Eyes (7:28)
04:Evil Tree (8:35)
05:2016ad.net (3:57)
06:Into The Black Hole (6:00)
07:Proxima Centauri (8:04)
08:The Invention Of God (4:50)
09:Solar Wind (8:29)
10:Sea Of Tranquility (2:39)
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