Hella Donna / Different Faces
Different Faces Spielzeit: 39:32
Medium: CD
Label: Monopol Records, 2009
Stil: Pop, Rock

Review vom 20.07.2009


Udo Gröbbels
Wenn die Welt gerecht wäre, dann wären Hella Donna in den Top 10. Da die Welt aber böse und ungerecht ist, sind Hella Donna noch ein Geheimtipp, deren Songs noch nur in Lokal- und Webradios laufen. Aber erst mal von vorne.
Hinter Hella Donna stehen vier Musiker aus dem sächsischen Vogtland, die gerade ihr hier vorliegendes, zweites Album veröffentlicht haben. Bereits vor sechs Jahren wurde die Band von den beiden 'Köpfen' Sven Hessel (Gitarre) und Cindy Leissner (Gesang) gegründet. Nach einigen Singles und dem Debütalbum aus dem Jahre 2007, versucht die Band jetzt mit dem zweiten Album einen weiteren Schritt zu machen und das könnte meiner Meinung nach auch ohne Probleme klappen. Wer bei dem Ort Plauen bzw. bei Vogtland an irgendwelche Hinterwaldrecords-Produktion denkt, sieht sich hier deutlich im Irrtum. "Different Faces" hat alles, aber wirklich alles, was ein international konkurrenzfähiges Album ausmacht.
Das sind zum einen die 12 Songs, die man ganz grob als poppigen Rock bezeichnen könnte. Wenn man genauer hinhört, erkennt man aber die Vielfalt der Lieder. Neben einigen Balladen erinnern vor allem die flotteren Nummern teilweise an die kanadische Sängerin Avril Lavigne (z.B "Lonely View" und ganz besonders das etwas punkig angehauchte "Fighting"). Mit "Liberty" (auch 1. Single) geht sogar eine Nummer leicht in Richtung Gothic Rock.
Außerdem besticht "Different Faces" durch eine hervorragende Produktion und mit Cindy Leissner hat man eine Sängerin mit toller Stimme am Start. Außerdem muss man erwähnen, dass die Frau nicht nur stimmlich, sondern auch optisch zur Oberklasse gehört (sorry, ich bin auch nur eine Mann...)
Einziger Schwachpunkt ist die Titelreihenfolge. Ich kann absolut nicht verstehen, warum man als Opener das nicht nur langsame, sondern auch langweilige "Only You" gewählt hat. Da wäre "Lonely View" die wesentlich bessere Wahl gewesen. So fängt die Platte erst bei Lied zwei richtig an. Zum Glück lässt sich ja über Geschmack herrlich streiten, aber das ist wirklich eine meiner Meinung nach sehr unglückliche Wahl für den Opener des ansonsten starken Albums.
Hella Donna legen mit Album Nummer zwei eine richtig gute Rockplatte vor. Alle Death-, Doom- oder Black Metal-Fans können getrost einen weiten Bogen um das Album machen, aber Freunden von guter Rockmusik, die auch vor poppigen Anleihen nicht zurückschrecken, kann man diese Platte uneingeschränkt empfehlen.
Line-up:
Cindy Leissner (vocals)
Sven Hessel (guitar)
Rene Vogt (bass)
Tim Lehnert (drums)
Tracklist
01:Only You
02:Lonely View
03:Liberty
04:Trouble I Had
05:Fighting
06:Good Things
07:Time
08:Travel Again
09:EJO
10:Nights Are Lonely
11:Spiderweb
12:Don't Forget Me
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