Hidden Timbre / Same
Same Spielzeit: 50:31
Medium: CD
Label: Red Farm Records, 2007
Stil: Prog Metal

Review vom 12.05.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Gar nicht so leicht einzuordnen, was uns das Quintett aus Gera in Thüringen hier anbietet. Dabei sind Hidden Timbre nicht mal so unbekannt (1993 gegründet). Zum einen gab es im Jahr 2005 bereits eine EP mit dem Titel "Leave", zum anderen gibt es eine Verbindung zu den deutschen Prog-Ikonen von RPWL. Kalle Wallner, Gitarrist bei RPWL und derzeit ganz stark mit seinem Solo-Projekt Blind Ego unterwegs, wartet auf der Scheibe als Gastmusiker auf.
Um aber auch gleich klar zustellen, musikalisch haben Hidden Timbre weder etwas mit den Freisingern, noch mit Kalle Wallners Solo-Projekt zu tun. Es geht um einiges härter zu. Wer jedoch Prog Metal in einem Atemzug mit Dream Theater oder ähnlichen Formationen erwartet, der wird nicht fündig werden. So kommen wir zum ersten wirklich positiven Aspekt:
Die Musik von Hidden Timbre klingt absolut eigenständig. Vollkommen durchdacht und mit einem eigenen Sound. Na, das ist doch schon mal etwas ganz Entscheidendes. Und die Produktion klingt auch fett. Die Gitarren braten recht düster. Was mir besonderen Spaß macht, sind die Gesangslinien von Anja Bräutigam. Schon beim ersten Track "Master Of Pride" wird klar, dass progressiver Metal keineswegs eine männliche Stimme braucht. An vielen Stellen, so auch im weiteren Verlauf des Albums, schlägt die Sängerin die eine oder andere Richtung ein, die überrascht. Deswegen ist schon genaues Hinhören gefragt.
Der Bass von Mirko Schmidt grollt, was das Zeug hält. Ganz egal, ob nun beim harten "At The Crossroads" oder bei der anschmiegsamen Ballade "Tell Me". Hidden Timbre halten auch so manches verstecktes Gimmick parat. Die Gitarren bringen tolle Effekte auf die Matte und vor allen Dingen überzeugt auch Schlagzeuger Danny Schmidt mit abwechslungsreichen Rhythmen.
Mich persönlich überzeugen Songs wie "My World Is Bigger" oder auch "Doom". Da vollzieht sich ein Stimmungswechsel innerhalb des Tracks, da gibt es Tempowechsel. Von sanft bis aggressiv, wird eine große Palette geboten. Anmerken muss man noch, dass es die Band nie mit den gespielten Harmonien zu einem Verwirrspiel kommen lässt. Man lässt auch eingängige harmonische Abfolgen zu, und genau das macht die Sache für jeden anspruchsvollen Rockfan konsumierbar. Von daher ist die Abschreckungsgefahr in alle Richtungen sehr gering. Sowohl der geneigte Fan progressiver Musik als auch der eher 'mainstream' veranlagte Hörer wird sich anfreunden können.
Hidden Timbre haben sich mit diesem Album schon jetzt ein eigenes Profil gegeben, die durchschnittliche Länge der Stücke von 5-8 Minuten geht absolut in Ordnung, dazu gute Musiker, die ihr Handwerk verstehen. Also stehen die Zeichen auf Erfolg und ich hoffe inständig, dass die vier Jungs und die gut aussehende Frontdame (persönliche Anmerkung des Redakteurs!!!) diesen eingeschlagenen Weg fortsetzen werden. Endlich mal wieder etwas anderes und dem sollte man Respekt zollen.
Line-up:
Anja Bräutigam (vocals)
Andreas Kaiser (guitars)
Clemens Prescher (guitars)
Mirko Schmidt (bass)
Danny Schmidt (drums)

Gastmusiker:
Kalle Wallner
Tracklist
Fate:
01:Master Of Pride (5:37)
02:At The Crossroads (5:28)
03:End Of Days (5:17)
04:Tell Me (4:54)
05:Time To Sleep (7:20)
06:My World Is Bigger (6:37)
07:Be Winded (6:47)
08:Doom (8:23)
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