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Hindoslem haben Zuwachs bekommen. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Arbeitete die Wiener Combo bisher, sprich auf ihren ersten beiden Alben "The Year Of Tainted Visions" (2006) und "Metastropolis" (2007) jeweils im Trio-Format, so wurde nun Barry O'Mahony, der zunächst eigentlich nur auf der Bühne aushelfen sollte, in die Band integriert und war auch für die Aufnahmen des aktuellen Werkes, "The Haste, The Calm And The Glorious Days" mit am Start.
Ebenfalls neu - zumindest in diesem Ausmaß - ist die auf den vorliegenden 15 Tracks dargebotene Stilvielfalt. Irgendwie haben es die Österreicher hier geschafft, Metalcore, Rock, Electro Beats, Pop und gar orchestrale Parts miteinander zu verknüpfen und ein großes Ganzes entstehen zu lassen. Wobei die drei Orchester-Stücke "The Haste", "The Calm" und "The Glorious Days", aus denen sich der Albumname zusammen setzt, jeweils als Einleitung zu einem Richtungswechsel dienen.
Nach der Klassik-Einleitung steht im ersten Drittel der Scheibe vor allem der Metalcore mit all seinen stilistischen Merkmalen im Mittelpunkt. Aufgelockert allerdings, und das bereits beim zweiten Song "Dogma", durch ein (kurzes) Schlagzeug-Solo sowie die cleanen Background Vocals. Spielerisch lassen die Männer aus Austria nichts anbrennen und Alex Kerbl and den Drums fällt mir immer wieder im Besonderen durch sein kraftvolles, wie variables Spiel auf.
Im zweiten Drittel der Scheibe befindet sich mit "The Zone" plötzlich eine Indie Rock-Nummer (zugegebener Massen mit den beiden Heavy-Gitarren versehen), gefolgt von dem sehr ähnlich gestrickten und sogar noch eingängigeren "Lovesick" mit cleanem Gesang und poppigen Background Vocals versehen. Wenn dann für "Riverside" gar noch die Akustische ausgepackt wird, hat man gänzlich das Gefühl, sich plötzlich in einem total anderen Film zu befinden. Klasse arrangiert und produziert ist das, wenn sich auch zunächst der Eindruck einschleicht, als würden die Wiener nicht so genau wissen, wo sie stilistisch eigentlich hinwollen.
Die Krux liegt dann schließlich im dritten und letzten Part, der einmal mehr mit dem klassischen "The Glorious Days" eingeleitet wird. Hier verbinden Hindoslem nämlich alle vorher angerissenen Spielarten zu einem Ganzen. Angefangen mit "The World Is Yours", hier mit cleanen Lead Vocals, Twin Leads und den treibenden Drums sowie den growligen Background Vocals. Sehr heavy dann "Kid From The Dark Side", gefolgt von dem mit Elektro-Einflüssen versehenen "Transmission Failed". Den Abschluss stellt dann "Pirato" dar, bei dem auch die orchestralen Parts wieder dabei sind, um mit dem Metal-Brett dieser Nummer eine unheilige Allianz einzugehen.
Letzten Endes kann man festhalten, dass "The Haste, The Calm And The Glorious Days" zwar ein sehr mutiges Konzept darstellt, das aber dennoch, bzw. gerade deshalb mit aller Konsequenz durchgezogen wurde und somit Respekt abverlangt. Ebenso auf der Plusseite zu verbuchen ist der Sound der Scheibe, der sehr druckvoll und transparent kommt. Wer sich zunächst mal einen Hör-Eindruck der verschiedenen Parts verschaffen möchte, dem seien "Dogma", "Riverside" und "Pirato" ans Herz gelegt.
Line-up
Michael Jovanovics (guitars, vocals)
Christopher Roither (bass, background vocals)
Alex Kerbl (drums, background vocals)
Barry O'Mahony (guitars)
| Tracklist |
01:The Haste
02:Dogma
03:Error In Progress
04:Satanophobia
05:Backdrift
06:The Calm
07:The Zone
08:A Call
09:Lovesick
10:Riverside
11:The Glorious Days
12:The World Is Yours
13:Kid From The Dark Side
14:Transmission Failed
15:Pirato
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