Steve Hogarth (alias h) ist seit 1989 Sänger bei Marillion und in der Band schon seit geraumer Zeit fest etabliert. Richard Barbieri kommt ursprünglich von der Gruppe Japan, ist aber ca. seit 1993 Mitglied bei Porcupine Tree. Auch er ist aus seiner Truppe nicht mehr wegzudenken. Barbieri spielte bereits live und im Studio für Steve Hogarth. Nun haben sie ein erstes, gemeinsames Studioalbum aufgenommen. Das Projekt kam zustande, indem Barbieri Hogarth per E-Mail kontaktiert hat. Es war schwer, gemeinsame Termine zu finden, da beide mit ihren jeweiligen Hauptbands schwer beschäftigt waren. Barbieri schickte Hogarth also instrumentale Vorlagen, zu denen der Sänger Lyrics erfand.
Die beiden Hauptakteure beschreiben das Album als bewegend, komplex, vielschichtig, gruselig, verwirrend und sehr persönlich. Sie holten sich einige weitere Musiker, um mehr als nur Synthies und Gesang aufzunehmen. Unter anderem wirkte Ex-Porcupine Tree-Schlagzeuger Chris Maitland auf einem Stück mit.
Musikalisch ist das Album im Ambient-, Electronica- und Art Pop-Bereich einzuordnen. Die Musik besteht aus stimmungsvollen Soundscapes sowie teils geflüstertem, teils gesprochenem, und teils sehnsuchtsvollem oder schmerzerfülltem Gesang. Alles ist sehr getragen und im Leisen gehalten. Drums und Percussion treten nur sehr, sehr dezent in Erscheinung. Rockige Ausbrüche sind nicht zu erwarten. Hogarth und Barbieri beweisen wieder einmal, dass sie sehr verträumte Typen sind.
Direkt der Anfang mit dem von Porcupine Tree bereits bekannten Keyboardgewabere und dem von Marillion vertrautem typischem Hogarth-Gesang zeigt die Richtung des Albums an. Sphärische Teppiche und dazu gefühlvoller Gesang. Das Schlagzeug setzt erst im späten Verlauf der Stücke ein, so bereits auch auf "Red Kite" zu hören. "A Cat With Seven Souls" ist tatsächlich etwas gruselig geraten. "Naked" zeigt, dass sowohl Klavierklänge, als auch synthetischere Töne ein zentrales Augenmerk des Albums ist. Hier steigert sich Hogarths Gesang gegen Ende im Hinblick auf Kraft und Lautstärke. Dies ist bei manchen Stücken der Fall, jedoch nicht bei allen. "Crack" ist ungewohnt hektisch. Sehr dunkel wirken die Vocals in "Your Beautiful Face". Bei "One Love Will Make You Free" erinnert nicht nur Hogarths Gesang sehr stark an das Marillion-Stück "Interior Lulu". Auch der Aufbau ist ähnlich gehalten. Im sehr intensiven "Lifting The Lid" fallen mir besonders der gefühlvolle Bass-Rhythmus, die klirrende Percussion im weiten Hintergrund auf.
Eine CD, die als Hintergrundbeschallung genauso gut funktioniert, wie sie zum intensiven und genauen Zuhören geeignet ist. Wer auf späte, ruhige Marillion-Stücke steht, Porcupine Tree, oder sogar eher noch No-Man mag, der macht mit dem Kauf dieses Albums nichts falsch. Die Platte hat jedenfalls sehr viel Seele.
7 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Steve Hogarth (voice, words, dulcimer, tambourine, shakers)
Richard Barbieri (music)
Dave Gregory (electric guitar, bass guitar)
Danny Thompson (sampled string arrangements)
Arran Ahmun (drums, additional percussion)
Chris Maitland (drums)
Michael Hunter (additional percussion programming)
Suzanne Barbieri (vocal samples)
Tracklist |
01:Red Kite (7:25)
02:A Cat With Seven Souls (5:49)
03:Naked (6:14)
04:Crack (4:45)
05:Your Beautiful Face (6:47)
06:Only Love Will Make You Free (8:08)
07:Lifting The Lid (6:00)
08:Not The Weapon But The Hand (1:26)
|
|
Externe Links:
|