Hoodoo Men / Double Strike
Double Strike Spielzeit: 37:38 (CD 1), 38:20 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: Eigenproduktion, 2008
Stil: Blues Rock

Review vom 23.02.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Die Gruppe Hoodoo Men spielt in Trio-Besetzung und kommt aus Kiel.
Kiel? Da wohnt ja jetzt der Henrik Freischlader und nicht nur er ist auf der Hoodoo Men-MySpace-Seite ein Freund des Dreiers.
Da findet man auch die Herrn Joe Bonamassa, Mark Selby oder J.J. Cale.
Ebenfalls steht dort zur Gruppe selbst kurz und knapp:
»They have the Blues«
Mit dem singenden Drummer Krischan, Meddel an der Gitarre sowie Ol am Bass kann man das bereits nach dem ersten Hören der Doppel-CD bestätigen. Es stellt sich allerdings die Frage, warum es ein Doppeldecker sein musste?
Das Song-Material hätte durchaus auf einen Silberling gepasst. Nur wäre es dann nötig gewesen, sich einen anderen Album-Titel auszusuchen. "Double Strike" passt halt nur zum Doppel-Pack.
Die insgesamt siebzehn Track sind abwechslungsreich und machen Laune. Da kann man sich vorstellen, dass bei ihren Live-Auftritten die Lunte brennt und viel Stimmung aufkommt.
Alle drei Musiker haben wohl in ihrer Jugend jeden Morgen ein Löffelchen 12-Takter verabreicht bekommen.
Den Blues leben sie voll aus und ein Lob muss man dem Krischan zollen, denn es gibt in diesem Genre nicht viele Schlagzeuger, die auch singen.
Mir fällt da gerade so spontan Boyd Small ein.
Allerdings hat Krischan ein anderes Timbre in der Stimme und bei seinem Alter ist da noch Luft nach oben.
Meddel, das ist doch ein Spitzname, oder? Jedenfalls ist er ein Flinkefinger, kann es mit den Slow-Bluesern aber genauso gut.
Oll zupft er einen guten Tieftöner und ihre in Oll's Studio aufgenomme CD "Double Strike" bietet einen respektablen Einblick in ihr Schaffen.
In ihrem "Cold Sister" hat Meddels Gitarre einen guten Stevie Ray Vaughan-Einschlag. Es Blues-rockt kräftig und man hat das Gefühl, der Gitarrist lässt seinen Ideen freien Lauf. Ein starkes Stück mit viel Bumms.
Mit "Locked Myself In A Cage Of Gold" biegen die drei Kieler auf eine ganz breite Groove-Allee ein. Ja, die gibt es auch in Kiel. Dieser Oll-Bass pumpt sehr gut.
"Spanish Fireworks", eine weitere Nummer aus eigener Feder ist nicht gerade das überschwengliche Feuerwerk, das man beim Lesen des Titels erwarten könnte, aber auch im Mid-Tempo kommt dieser Song gut rüber. Allerdings spielt Meddel abermals ein flottes Solo.
Die Zügel werden aber in "Nightrain To Nowhere" wieder lockerer gelassen und mit dem bereits oben erwähnten Groove hat es Hoodoo Men. Klasse, wie man den Rhythmus-Wechsel setzt und dann abermals Fahrt aufnimmt. Passt schon.
Als letzten Track hat man noch einen Slow-Blues im Köcher und diese Nummer wird mit über sechs Minuten voll ausgelebt. Tonnenschwer und schleppend ist der Rhythmus. Meddel gibt seinem Gitarren-Spiel etwas leicht Psychedelisches.
Jungs, schreibt Lieder, lasst die Ideen Funken sprühen, so wie es euer Blues verdeutlicht.
Line-up:
Meddel (guitar)
Ol (bass)
Krischan (drums, vocals)
Tracklist
CD 1:
01:I'm Doing Fine (4:30)
02:I Ain't Gonna Be The First To Cry (3:33)
03:Easy Baby (5:01)
04:It's Hard Going Down (3:54)
05:You're Still My Woman (4:35)
06:I'm Getting 2nd Best (3:38)
07:No Amount Of Loving (4:08)
08:Packed Up & Make My Mind (4:42)
09:Moonshine Heather (3:37)
CD 2:
01:Cold Sister (4:50)
02:Little Boy Lost (4:17)
03:Locked Myself In A Cage Of Gold (4:07)
04:Got To Be Some Changes Made (7:17)
05:Spanish Fireworks (3:52)
06:Keychain (4:14)
07:Nightrain To Nowhere (3:30)
08:Paying My Dues (6:12)
Externe Links: