Hot Shot Blues Band / Show Me That You Like It
Show Me That You Like It Spielzeit: 64:24
Medium: CD
Label: Eigenproduktion (Bluesiana Records), 2008
Stil: Blues

Review vom 11.08.2008


Jürgen Bauerochse
Die deutsche Blues-Szene lebt! An sich nichts unbedingt Neues, aber dass dieser Musik nicht nur im hohen Norden, wo Bands wie Bluespackage ihren festen Fanstamm haben, Tribut gezollt wird, erstaunt dann doch etwas. Auch tief im Süden unseres Landes, genauer gesagt im Bereich München und Landshut existiert seit über zwanzig Jahren eine Gruppe, die sich der traditionellen Musik aus Übersee verschrieben hat.
Die Hot Shot Blues Band hat bisher schon vier Alben veröffentlicht. Nummer fünf mit dem schönen Titel "Show Me That You Like It" dreht sich nun in meiner Anlage, und es wird mir ein Vergnügen sein zu zeigen, dass ich diesen Longplayer wirklich mag.
Die vierzehn eingespielten Songs gehen sofort beim ersten Hördurchgang ins Ohr und setzen sich dort fest. Basierend auf dem guten alten Chicago-Blues fällt gleich mal die absolut relaxte Atmosphäre auf, die diese Titel versprühen. Alle Aufnahmen wirken leicht und locker, und die Musiker verfügen über ein hohes Maß an Können und Feeling an ihren Instrumenten, das für diese Musik einfach unersetzlich ist.
Auch das ist eine Parallele zu den bereits erwähnten Bluepackage. Jedoch kommt die Hot Shot Blues Band mit drei Leuten aus. Das ist sicher relativ untypisch für eine reine Bluesband, doch mehr ist auch gar nicht nötig. Gitarrist/Sänger Peter Hubauer hat alles sicher unter Kontrolle. Klasse seine Saitenarbeit in dem über acht Minuten langen "The King Of The World". Der Mann hat den Blues, und wie! Aber er kann auch anders. Locker shuffelt sich die Band durch "How Long Will You Treat Me Like A Dog?" Gleich noch ein Anspieltipp, bei dem die Repeat-Taste mehrmals gedrückt wird.
Da kommt beim Hören so richtig Freude auf, die sich fortsetzt, wenn Hubauer auf die National Steel Guitar umsteigt, denn auch dieses Instrument beherrscht er nahezu perfekt.
Im Innencover gibt Hubauer als musikalische Einflüsse Leute wie Jimmy Reed, T-Bone Walker und Muddy Waters an. Das ist auch heraus zu hören aber trotzdem haben die Songs der Hot Shot Blues Band ihre absolute Eigenständigkeit, denn oft genug lässt die Band andere Stilrichtungen wie Soul und Jazz in die Stücke einfließen, teilweise gibt es gar funkige Töne zu hören. Trotzdem bleiben für mich persönlich die reinen 12-Takter die Highlights auf diesem Album. Ein weiteres Beispiel dafür ist der mit über sieben Minuten zweitlängste Titel der CD "Luckiest Man In This World", an dem ich mich einfach nicht satt hören kann. Somit ist auch der dritte Anspieltipp abgehakt.
Doch eigentlich ist es müßig, sich auf dieser Scheibe die Mühe zu machen, einzelne Songs heraus zu picken, denn es gibt keine Schwachpunkte auf dem Album.
Besonders erwähnen möchte ich noch, dass zwölf der vierzehn Songs aus der Feder von Peter Hubauer stammen. Lediglich "Big Legged Woman" von Freddie King und der Muddy Waters Titel "I Can't Be Satisfied" fanden als Coverversionen den Weg auf diesen Longplayer.
Durch die Rezension dieser Klasse-Scheibe der Hot Shot Blues Band habe ich musikalisch wieder etwas dazu gelernt und eine Gruppe kennen gelernt, von der ich bisher absolut noch nichts gehört hatte. Und ich bin froh darüber, denn sonst wäre mir wirklich etwas durch die Lappen gegangen.
Also Freunde der deutschen Bluesmusik, testet die Hot Shot Blues Band mal an, denn da erwarten Euch wirklich tolle Klänge!
Line-up:
Peter Hubauer (vocals, guitar, National Steel Guitar)
Gerhard Eisen (bass)
Ludwig Bergner (drums)
Tracklist
01:Nothin' But The Blues (3:37)
02:Pimp My Ride (3:58)
03:Big Legged Woman (5:00)
04:I Can't Be Satisfied (3:05)
05:Show Me That You Like It (4:17)
06:It's Too Loud (3:47)
07:The King Of The World (8:15)
08:How Long Will You Treat Me Like A Dog? (4:52)
09:Like An Addiction (3:43)
10:Not Too Fast (2:49)
11:Luckiest Man In This World (7:13)
12:Dirty Dog (4:07)
13:www. (4:21)
14:Latin Blues (4:10)
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