Hour Of 13 / The Ritualist
The Ritualist Spielzeit: 46:12
Medium: CD
Label: Eyes Like Snow/Northern Silence, 2010
Stil: Doom Metal

Review vom 03.07.2010


Marius Gindra
Das 2-Mann-Projekt Hour Of 13 hat sich dem okkult-obskuren, NWoBHM-artigen Doom/Heavy Metal verschrieben und verneigt sich laut Pressemitteilung in den insgesamt 46 Minuten, die das Zweitlingswerk "The Ritualist" (das gleichnamige Debüt erschien 2007) dauert, vor Ikonen wie den beiden britischen Kult-Institutionen Pagan Altar und Ritual sowie den dänischen Pionieren Mercyful Fate.
Dies ist auch durchaus zutreffend, aber dennoch kreiert das Duo aus dem US-Bundesstaat North Carolina eigene, unabhängige Klangwelten, die sie jederzeit als eigenständige Existenz darstellen. Die Songs tönen niemals modern, klinisch, geschweige denn auch nur im Ansatz nach einer digitalen Produktion; hier hat alles noch Hand und Fuß! Die acht Stücke könnten geradezu aus der glorreichen Zeit zwischen 1978 und 1982 stammen, wodurch natürlich ein fetter Pluspunkt auf das Konto der zwei Underground-Lunatics geht!
Göttergaben wie beispielsweise der Titeltrack, "Naked Star", das herrlich schöne "Demon Soul", "Soldiers Of Satan" oder das abschließende Neun-Minuten-Monumental-Epos "The Crawlspace" versprühen darüber hinaus an vielen Stellen genau das Feeling, was heutzutage so manchen Bands aus der Doom-Szene abhanden gekommen ist. Leidender, klagender Gesang, epische, ausufernde Parts und prägnante Iommi-Tribut-Riffs sorgen dafür, dass jeder, der etwas mit Black Sabbath, Candlemass, Witchfinder General und Pentagram (US) anfangen kann, bei diesen Tracks betend und kniend vor den Anlagen verweilt. Der Sound wurde darüber hinaus herrlich räudig produziert, so wie es sich eben für handgemachten Metal mit 'Retro'-Bewusstsein einfach gehört!
Zusätzlich veröffentlichte man für Freunde des guten, alten Vinyls ebenfalls über Eyes Like Snow den 8-Tracker auf 12-Inch-Schallplatte (ich wage mal, zu behaupten, dass bei derartiger Musik der Vinyl-Absatz höher als der von CDs ist).
Mein Fazit: Sollte unter den RockTimes-Lesern jemand Death Penalty (Witchfinder General), "Melissa" (Mercyful Fate) oder Heaven & Hell (weiß eh jeder!) als allabendliche Masturbationsvorlage benutzen, dem empfehle ich hier ein weiteres, aufklappbares Playgirl-Poster für die Sammlung und sage ihm im Vertrauen: KAUFEN und erfreuen!
Abschließend noch ein herzliches Dankeschön! an RockHard, durch die ich erst auf diese genialen Hoffnungsträger stieß!
Kleine Randnotiz: Sänger Phil Swanson hat auch schon für die deutschen Epic Metal-Maniacs Atlantean Kodex das Mikro bedient, damit dürfte sowieso alles gesagt sein!
Line-up:
Phil Swanson (vocals)
Chad Davis (all instruments)
Tracklist
01:The Gathering
02:The Ritualists
03:Naked Star
04:Demons All Around Me
05:Possession
06:Soldiers Of Satan
07:Evil Inside
08:The Crawlspace
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