House Of Lords existieren ja bekannterweise bereits über 20 Jahre, von den Gründungsmitgliedern ist zum heutigen Tage allerdings nur noch James Christian über. Das macht aber überhaupt nichts, denn die Band (aktuelles Line-up: Jimi Bell - guitars, B.J. Zampa - drums, Chris McCarvill - bass) präsentiert sich seit einigen Jahren in absoluter Topform und knüpft auch mit ihrem neuen Longplayer "Cartesian Dreams" an gezeigte Leistungen nahtlos an, übertrifft sie eventuell sogar noch ein wenig.
Sämtliche Tracks inklusive des Bonusstückes wissen absolut zu überzeugen. James Christians Gesang ist von erhabener Qualität, dazu äußerst variabel und auch seine Hintermänner erzeugen einen satten, voluminösen und wunderbar gitarrenlastigen Sound, der im Genre auf modernster Ebene Maßstäbe setzt. Wenn es so was wie die Wiedergeburt des Stadionrocks geben sollte, House Of Lords wären in gegenwärtiger Zeit einer der heißesten Anwärter für die Pole-Position.
Mit "Cartesian Dreams" bekommt man einfach alles geboten: Fett rockende Songs, zu jeder Zeit melodisch, Refrains mit hohem Wiedererkennungswert. Da gibt es stampfende Rhythmen, zum Teil Headbanging-tauglich, typisch heroisch anmutende, mitsingbare Refrains (oft mit Harmoniegesängen), Tempovariationen, kraftvolle Drum-Poltereinlagen (richtig stark B.J. Zampa) und Gitarrenkost in allen Variationen, die auch den einen oder anderen Luftgitarristen aus der Reserve locken wird (großes Kompliment an Jimi Bell).
Stellvertretend für all das Geschriebene und somit auch zu Recht als Titelsong erwählt, das überragende "Cartesian Dreams": Nach einem atmosphärischen Streicherintro wird knallhart und aggressiv drauflos gerockt, wobei Christian in jeder Tonlage seinen Meister steht, Zampa sein Arbeitsgerät förmlich verprügelt und Bell von krachender E-Gitarren-Riffarbeit bis hin zum surrenden Solo filigrane Kost serviert. Am Ende holen die dumpfen Streicher den Adrenalinausstoß aufs Normalmaß zurück. Ein in sich geschlossener, grandioser Song!
Weitere Highlights: Das in Whitesnake-Manier gebrachte "Desert Rain" (mit integriertem George Bush-Zitat am Anfang im Anspielung auf die US-Operation im Irak), das zum Headbangen (wie der Titel schon andeutet) bestens geeignete "Bangin'", das mit unterschwelligem Southern-Touch versehene "Repo Man", klasse hier die rotzigen Backs von Christian-Gattin Robin Beck (ich vermute mal, dass sie es ist) und die an AC/DC erinnernden Stampfer "Saved By Rock" und "Joanna" (mit typischen Riffs - "Hells Bells" & Co. lassen grüßen).
House Of Lords bieten mit "Cartesian Dreams" in Sachen melodischem Hard Rock mit das Beste, was ich bisher aus dem Hause Frontiers und darüber hinaus in meinen CD-Player geliefert bekommen habe. Von den abwechslungsreichen Songs, den versierten Musikerleistungen bis zur knackigen Produktion stimmt hier alles. Traumhaft!
Tracklist |
01:Cartesian Dreams
02:Born To Be Your Baby
03:Desert Rain
04:Sweet September
05:Bangin'
06:A Simple Plan
07:Never Look Back
08:The Bigger They Come
09:Repo Man
10:Saved By Rock
11:Joanna
12:The Train (Bonus Track)
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