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The Jeff Healey Band / Full Circle: The Live Anthology
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Die vier Scheiben der "Full Circle: The Live Anthology", gefüllt mit über vier Stunden Musik aus verschiedenen Stadien des viel zu früh verstorbenen kanadischen Blues-Rockers Jeff Healey, repräsentieren einen klasse Querschnitt durch die Live-Karriere des Künstlers. Die erste CD ('Live At The Montreal Jazz Fest'/1989) steht im Fokus des Debüt-Albums "See The Light". Beim 'St Gallen Open Air Festival' (1991/auch als DVD) hatte er "Hell To Pay" im Gepäck und die Setlist vom 'Hard Rock'-Konzert in Toronto ist geprägt von der Platte "Cover To Cover". Wenn man sich vor Augen führt, wen Healey auf den vier Scheiben zitiert, dann kommt einem das gesamte Paket auch wie eine tolle musikalische Reise durch die farbenprächtige Welt der Känge und Sounds vor. Belegt wird dies durch Kompositionen von Randy California, Willie Dixon, den Doors, Bob Dylan, George Harrison, Jimi Hendrix, John Hiatt, Robert Johnson, Freddie King, Mark Knopfler, Lennon/McCartney, Gerry Rafferty oder ZZ Top. Die Live-Dokumentation liefert einen super Einblick in die Entwicklung des Power-Trios und gerade weil hier einige Songs nicht der Einmaligkeit unterliegen, kann sich der Hörer vergegenwärtigen, welch ein vorzüglicher Arrangeur Healey war. Stücke wie "Blue Jean Blues" oder das gigantische Beatles-Cover von "Yer Blues" zählt zu meinen Lieblingen auf den Scheiben.
Natürlich kommen auch seine zwei Begleitmusiker Joe Rockman am Bass sowie Tom Stephen (Schlagzeug) in Solo-Ausflügen ausgiebig zu Wort. Healey konnte selbst nicht aus dem Blues stammenden Liedern seinen unverkennbaren persönlichen Stempel verpassen. Die Eigenkompositionen des Protagonisten sind brillante Elemente des Songwritings und grundsätzlich hat der Hörer mächtig viel Freude an den drei Konzerten.
Zu den Aufnahmen des Montreal Jazz Fest: Hallo, hallo, ich höre ihn nicht im ersten Stück der ersten CD, den Jeff Healey. Oder sollte man besser sagen, dass man ihn nur sehr schwer erkennt, weil das Schlagzeug beziehungsweise der Bass die Musik machen. Hey, es handelt sich um einen Mitschnitt seines Montreal-Auftritts aus dem Jahr 1989. Ach, übrigens: Gehört haben wir "The Better It Gets", oder auch nicht. Man ist baff vom schwachen Sound und schon sinkt die Kurve der Vorfreude in die Nähe des Gefrierpunktes. Man muss den Lautstärkeregler schon aufdrehen, um etwas mitzubekommen. Allerdings wird dieser Freuden-Knick durch weitere Nummern und die anderen Platten wettgemacht.
Sein Album "Cover To Cover" gefällt mir auch heute noch sehr gut. So ist es ein Vergnügen der besonderen Art, einige Tracks in dieser Veröffentlichung live zu hören. Auch wenn die 'Hard Rock'-Scheibe bezüglich der Spielzeit gegenüber den anderen Tonträgern etwas abfällt, ist sie umso interessanter. Der Kanadier deckt sein persönliches Mäntelchen über die Fremdkompositionen und auch seine Originale sprühen Feuer und Emotionen. Die Version von "See The Light" gefällt mir hier am Besten und es ist faszinierend, wie er mit dem Wah Wah-Pedal umgehen kann. Seine Version von Willie Dixons "Evil" ist eine ganz gefährliche Nummer vor dem Herrn des Blues Rock.
Bei seinem St. Gallen-Konzert brennt die Hütte und hier sehe ich unter anderem Hiatts "Angel Eyes" als einen der Höhepunkte an. Eine herrliche Nummer, die zeigt, dass der Protagonist auch etwas abseits seines bevorzugten Genres perfekt agieren kann. Die Interaktion mit dem Publikum ist in allen Phasen des Pakets sehr gut. Auch auf diesem Feld konnte Healey Punkte sammeln. Sein "Guitar Solo" vor "See The Light" ist Feinkost pur.
Der DVD-Mitschnitt des St. Gallen-Gigs ist das Sahnehäubchen auf den drei Audio-Scheiben. Man muss den Mann einfach spielen sehen. Da hält es ihn vor lauter Engagement nicht auf seinem Stuhl und wie er dann sein Arbeitsgerät ohne Tragegurt spielt ist schon begeisternd. Der Musiker hat die Zuschauermenge vom ersten Moment an im Griff und für die Emotionen, die er transportiert, braucht man einen Tieflader. Bei herrlichem Sommerwetter trieb die energetische Show die Temperaturen definitiv noch weiter in die Höhe. Auch wenn im Booklet bezüglich der DVD auf Folgendes hingewiesen wird: »While all endeavors have been made to enhance the picture on this DVD, the original source is of variable quality. We hope this does not detract from your enjoyment of this performance.« kommt das nicht so gravierend zum Tragen. Auch wenn es im Menü bei der 'Song Selection' leichte Abweichungen von der richtigen Reihenfolge der Tracklist gibt, sei dem audiovisuellen Genuss kein Zacken aus der Krone gebrochen.
"Full Circle: The Live Anthology" ist ein sehr gelungener Live-Überblick zum Schaffen des viel zu früh verstorbenen Blues-Hexers. Das Disc-Set kommt mit einem rein informativen Booklet daher. Spektakuläres gibt es zu hören und sehen ... Mit anfänglichen Soundschwierigkeiten kann man sich anschießend zurücklehnen und über vier Stunden einfach nur genießen.
Line-up: Live Together
Jeff Healey (guitar, vocals) Joe Rockman (bass) Tom Stephen (drums)
Externe Links:
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