Marcus Hearn
A Tribute To The Jimi Hendrix Experience
Fotografien aus der Rex Collection
Fotografien aus der Rex Collection Herausgegeben von Marcus Hearn
Übersetzung: Thorsten Wortmann
160 Seiten, ca. 200 Schwarzweiß- und Farbabbildungen
Premium-Hardcover im Großformat 24 x 30 cm
Fadengeheftet, schweres Bilderdruckpapier, durchgehend vierfarbig gedruckt
Medium: Buch
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 2007
ISBN 978-3-89602-760-3, EUR 29,90

Buchbesprechung vom 12.03.2007


Ilka Czernohorsky
Mit "A Tribute To The Jimi Hendrix Experience" setzen wir eine lieb gewonnene Tradition fort, Fotobände aus der Rex Collection zu besprechen, die exklusiv im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erscheinen.
Und auch hier kann ich mich den lobenden Worten meines Kollegen Norbert Neugebauer uneingeschränkt anschließen: Dieser Band lässt sowohl in Qualität als auch in Quantität keine Wünsche offen.
Gewürdigt wird damit einer der großartigsten Gitarristen, der gemeinsam mit seiner Band Ende der 60er Jahre die Musikszene aufmischte. 'Schuld' daran waren seine revolutionären Gitarrenkünste, die so manchen Saitenakrobaten schier zur Verzweiflung brachten.
Jeder, der sich auch nur etwas mit Rockmusik beschäftigt, wird unweigerlich auf den Namen Jimi Hendrix stoßen.
Seine Karriere war steil, aber leider nur von kurzer Dauer. Am 18. September 1970 stirbt er nach der Einnahme einer (vermutlich unbeabsichtigten) Überdosis Beruhigungsmitteln.
Eingeleitet wird das Buch mit folgendem Zitat von Hendrix: »Ihr habt eine Menge cooler Bands in England, aber ihre Sounds klingen größtenteils einfach zu clean. Man kann nicht erwarten, dass ein tiefes Gefühl aus Musik herauskommt, bei der die Arrangements auf Papier aufgeschrieben sind. Ich fühle alles, was ich spiele - es muss in einem drin stecken«, sowie einem kurzen Vorwort.
Begonnen wird mit frühen Bandfotos bzw. Porträtaufnahmen, von denen einige ursprünglich für das Cover des Debüts "Are You Experienced" gedacht waren. Sie zeigen Jimi in einer alten Militärjacke, die später zu seinem Markenzeichen wurde.
Einblicke in die Pflege des 'Kopf-Felles' der Bandmitglieder bei einem Frisör (heutzutage sagt man dazu ja vornehm 'Haarstylist') werden genau so gezeigt, wie eine Fotosession mit Hendrix auf dem Bürgersteig vor Ringo Starrs Haus, in dem sich Jimi mit Freundin Kathy häuslich eingerichtet hatte.
Und man erfährt so ganz nebenbei, dass der Gitarren-Maestro sehr eitel war, was seine Haarpracht betraf: »Eines der wenigen Dinge, die er aus Amerika mitgebracht hatte, war ein Set Lockenwickler.«
Der Betrachter bekommt Fotoaufnahmen während einer Wohltätigkeitsveranstaltung zu sehen, Hendrix nebst Band backstage, oder beim Relaxen in einem unterirdischen Club, beim Treffen mit Musikerkollegen wie Eric Clapton, Cat Stevens, den Walker Brothers, Engelbert Humperdinck und The Who, sowie bei der Studioarbeit. Natürlich dürfen auch Bühnen-Pics nicht fehlen, die den legendären Gitarristen in unterschiedlichsten Posen beim Malträtieren seiner Gitarre mit Zähnen und Zunge zeigen. Und irgendwann begann er, diese sogar anzuzündeln:
»Da Townshend regelmäßig auf der Bühne seine Gitarren zertrümmerte, stand er im Ruf einer der extravagantesten Entertainer des Rock'n'Roll zu sein, aber er war sich bewusst, dass er mit Hendrix einen würdigen Konkurrenten bekommen hatte. Als The Who und die Jimi Hendrix Experience beide am letzten Abend des Monterey International Pop Festival auftreten sollten, weigerte sich Townshend durchweg, mit seiner Band nach Hendrix zu spielen, weil er befürchtete, das Jimi ihnen die Show stehlen würde.«
Das Buch zieren jede Menge, teils seltene, teils unveröffentlichte sowie künstlerisch wertvolle Bilder. Ob Hendrix mit Band oder solo, ob Privat- und Porträtaufnahmen oder auch als Weihnachtsmann verkleidet, jedes einzelne Foto begeistert die Rezensentin. Es macht einfach Spaß, in diesem Werk auf Entdeckungsreise zu gehen. Dazu gibt es die bei der Rex Collection üblichen, recht aufschlussreichen Kurz-Kommentare und Bemerkungen.
Dieser Bildband, der am 15.03.2007 erscheinen wird, ist ein echtes Schmankerl und eine wahre Bereicherung für jeden Hendrix-Fan (und nicht nur den) und gehört einfach ins hauseigene Bücherregal.
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