Aus den Mitschnitten für die US - TV-Sendung Austin City Limits wurde nun in der Reihe "Live From Austin TX" ein Auftritt von John Hiatt vom 14.12.1993 veröffentlicht.
Im Mittelpunkt der 14 Songs steht das damals veröffentlichte Album "Perfectly Good Guitar", aus dem Hiatt mit seiner Band sieben Titel spielt. Auf der gleichzeitig erschienenen DVD sind dieselben Songs gelistet.
Der Ausnahme-Singer/Songwriter wird von Leadgitarrist Michael Ward (School Of Fish), Basser Davey Faragher und Drummer Michael Urbano (beide Cracker) – aka The Guilty Dogs - begleitet, die einen klasse Job abliefern. Hiatt selbst spielt verschiedene Gitarren und Klavier zum markanten Gesang, seinem unverkennbaren Markenzeichen.
Er beginnt das Konzert mit "Icy Blue Heart", einer seiner Beziehungsgeschichten - gleich diese STIMME pur, die so unnachahmlich Gefühle transportiert, die erzählt, schmeichelt, jodelt, untermalt nur von einer sparsamen Gitarre mit reichlich Twang. Und damit hat er das Publikum sofort am Wickel. Bei "Loving A Hurricane" steigt die Band dann ein, einer der Kracher von "Perfectly Good Guitar". Härter mit Funk dann "When You Hold Me Tight" und "Your Dad Did" (mit einer witzigen Einleitung vom »big ol' man in the sky with the remote control«), "Memphis In The Meantime", Hiatt zeigt, dass ihm als Rocker auch kaum einer was vormachen kann. Genauso straight auf den Punkt "Something Wild" und "Thing Called Love" (mit Extra-Gesangseinlage am Schluss).
Im Mittelteil gibt's einen Break mit "Have A Little Faith In Me", genau, dem Cocker-Titel in der Original-Version, bei dem sich Hiatt nur verhalten am Piano begleitet. Wer meint, der einstige "Sheffield Steel"-Man würde das 'soulful' singen (soweit man sein 'Wetten Dass'-Gekrächtze noch als Singerei bezeichnen will), der soll sich DAS mal anhören. Und wird danach seine Joe Cocker- und Rod Stewart-Scheiben der letzten 25 Jahre in die Ecke schmeißen, wo die anderen Schnulzen-Fuzzis schon vor sich hinkompostieren. Mit "Buffalo River Home" reisst Hiatt dann die Fans wieder herum, der nächste Top-Titel des seinerzeit aktuellen Albums.
"Angel" leitet das grandiose Finale ein, "Tennessee Plates", typischer Hiatt-Rock 'n' Roll (mit einer Slide, bei der Sonny Landreth um die Ecke schaut), dem aufgepeppten Titeltrack des weiteren Hiatt-Highlights "Slow Turning" und als fulminanten Abschluss "Perfectly Good Guitar".
Der Mann aus Memphis war in Austin absolut in Form und rockte das Haus. Neben der noch nicht ganz so kratzigen Stimme wie heute, sind die reichlich über Phaser oder Flanger gespielten Gitarren Hiatts das einzige Attribut, das auf eine Produktion von vor fast 13 Jahren schließen lässt. Ein klasse Live-Mitschnitt, soundmäßig perfekt und mit üppiger Länge. Ein weiterer Beweis, was das für ein Ausnahme-Songschreiber und gleichzeitig bester Interpret seiner Werke ist. Und wohl auch ein weiterer, dass John Hiatt, trotz der einhellig besten Kritiken, die er stets bekommt, nie richtig bekannt werden wird. Egal, es muss ja immer ein paar ewige Geheimtipps geben, mit denen man angeben kann.
Tracklist |
01:Icy Blue Heart
02:Loving A Hurricane
03:When You Hold Me Tight
04:Your Dad Did
05:Straight Outta Time
06:Memphis In The Meantime
07:Something Wild
08:Have A Little Faith In Me
09:Buffalo River Home
10:Thing Called Love
11:Angel
12:Tennessee Plates
13:Slow Turning
14:Perfectly Good Guitar
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