Nachdem letztes Jahr
Slave Vows erschienen ist, legen
Joe Cardamone und seine Mitstreiter von
The Icarus Line mit dem nächsten Mini Album "Avowed Slavery" nach. Das Infoblatt beschreibt es zu schön, um hier nicht zitiert zu werden
»Hey, this ain't no 'follow up' number, this is the other arm getting shot…«
Fünfmal schlagen
The Icarus Line zu und es knarzt und heult an allen Ecken und Enden. Hier heulen aber nicht nur die Gitarren, nein auch der Sänger trägt seinen Teil dazu bei, den Zuhörer in einen 'wahnsinnigen' Strudel zu katapultieren, um ihn am Ende des Albums einfach wieder auszuspucken. Danach dauert es ein Weilchen, um mit der Realität wieder klarzukommen. Die wunderschöne langgezogene psychedelische Steigerung im ersten Song "Leeches and Seeds" endet in einer abrupten Pause, die der Sänger unterbricht, um dann von der Band in bester
Iggy & The Stooges-Manier in einen Sog mit wahnsinnigen Rückkopplungen (ohne, dass es weh tut!!) gezogen zu werden und dann das Gleiche gleich nochmal, um dann in einem noisigen Ende zum Stillstand zu kommen. Gerade richtig, um "Junkadelic" nachzulegen, das mit einem langen Vorspiel zu verführen weiß. Aber auch, ähnlich dem Vorgänger, jederzeit in einer Orgie an Intensität auszubrechen, um kurz darauf wieder ruhig und doch gefährlich lauernd darauf zu warten, immer wieder zu explodieren. "Raise your Crown" ist ein schleppendes Stück, das sich in die letzten Hirnwindungen frisst und dich schlicht und einfach aussaugt.
Die B-Seite des Mini Albums beginnt mit dem erstmalig auf Tonträger gebannten Live-Monster der Band. Der Song wurde erstmals 2012 im Vorprogramm von
Killing Joke dargeboten. Ganz, aber wirklich ganz langsam (
Bohren & der Club Of Gore lassen hier grüßen), und vor allem sehr düster winden sich
The Icarus Line hier durch den Song, der erst ab ca. der zehnten Minute eine Veränderung erfährt. Die Gitarren und der Beat werden härter, dazu schreit sich
Mr. Cardamome die Seele aus dem Leib. "The Father/The Priest" beendet die Scheibe. Mit einem straighten Stampfer entlässt die aus Hollywood in Kalifornien stammende Band den glücklichen und zufriedenen Hörer aus ihren Fängen.
Ein nicht leicht zu verdauendes Album, das ohne Probleme in jeder Dekade seit den Sechzigern das Licht der Welt erblicken hätte können und sicherlich seine Anhänger gefunden hätte und hoffentlich heutzutage noch findet.