Rock meets Funk, bzw. Funk meets Rock, Zappas Geist und Humor in vielen Ecken, aus Frankreich kommend und die Scheibe ist dermaßen geil... Mehr bräuchte es nicht, um Inspector Cluzo und deren gleichnamiges Debütalbum zu beschreiben.
Aber so einfach machen wir es uns nicht, denn so einfach ist es auch nicht. Auch nicht so, wie es im Promozettel steht, denn um dieses Feuerwerk aus Rock und Funk zu generieren, ist mehr nötig als die Reduzierung auf Gitarre und Schlagzeug. Funk braucht nämlich mindestens eine weitere Zutat: Gebläse und zwar anständig. Saxofone sind dabei, aber ich meine richtige Tröten und voilà, selbstredend sind zwei Vertreter dieser Gattung an Bord: Trompete und Posaune.
Um gescheiten Rock im Sinne des Rezensenten zu bringen, braucht es eine weitere Zutat - auch diese ist in Form von Fender Rhodes und einer Hammond an Bord. Zwei Fishbones sind u.a. auch im Line-up (Angelo Moore, Norwood Fisher) und so haben die beiden Hauptprotagonisten doch recht adäquate Unterstützung.
Trotz anderslautender Schreibweise ist Inspector Cluzo natürlich eine Namensanlehnung an den "Pink Panther" bzw. den dortigen Inspector Clouseau, was im Titeltrack auch via Lyrics ersichtlich ist.
Nun zum Wesentlichen, der Musik und da wildern die beiden Franzosen gekonnt in der Musikgeschichte und haben keine Angst vor Grenzen. Rock in fast allen Spielarten sowie Funk prallen aufeinander und ergeben eine Mischung, die schmunzeln, rocken, grooven und funken lässt. Typische Gitarrenhooks und -grooves im Stile alter Funk-Ikonen ("Fuck The Bass Player", "Do You Make It Right", "Two Days") stehen neben Rockinfiziertem. Blues Rock trifft auf Funk bzw. dessen moderne Nachkommen, zu hören z.B. in "Yuppie Way Of Life Blues". Als Garnierung gibt es Falsetteinlagen der Sorte Mayfield oder Earth Wind & Fire.
Überhaupt ist die Mischung recht abenteuerlich und man mag es glauben, wenn der Promoter schreibt, dass die Aufnahmen unter Zuhilfenahme von Rotwein entstanden sind. Logisch, denn erstens handelt es sich um Franzosen und zweitens fand die Aufnahme in einem alten Haus bei Bordeaux, also dem Mekka der Rotweinliebhaber, statt. Keine Bange aber, gemischt wurde im Anschluss ganz seriös und professionell.
Rockzutaten der Sparte Crowes, Red Hot Chili Peppers oder in Maßen Lenny Kravitz, aber auch der angesprochene Zappa-Humor blitzt hier und da in Form von Schrägem und vokalistischen Ausbrüchen durch. "Turtulututututu" heißt nicht nur so, es wird auch so intoniert. Es ist herrlich, wie Inspector Cluzo mehrere Welten vereint. Nicht einfach 'nur', wie es z.B. Mothers Finest tun, sondern um einiges breiter gestreut und mit einer gesalzenen Prise Schalk im Nacken. Na klar, Franzosen - da lesen sich die Lyrics zu "U.S. Food" einfach göttlich. Zwei Ideologien (Slow und Fast Food), textlich zum Schreien ausgedrückt. Herrlich.
Hmm, "Fuck The Bass Player"... Es ist kein solcher im Line-up und trotzdem meine ich, den Bass zu hören. Hat das die tiefe E-Saite der Gitarre übernommen, oder wie? Keine Ahnung, auf jeden Fall lässt die Musik nichts vermissen und es bleibt abschließend nur zu bemerken, dass diese Debüt-Scheibe gelungen ist. Bravo!
Line-up:
Malcolm Lacrouts (guitar, lead vocals)
Phil Jourdain (drums, percussion, backing vocals)
and:
Stephan Kraemer (Mini-Moog, Rhodes, Hammond, Prophet 5)
Amélie Legrand (cello -#1)
Angelo Moore (saxophones, vocals - #1)
Norwood Fisher (vocals - #4)
Benoit Molina (trumpet)
Thomas Henning (trombone)
Philippe Le Rouzic (tenor saxophone - #5)
Tracklist |
01:The Inspector Cluzo
02:Change #1
03:Mad
04:Fuck The Bass Player
05:Do You Make It Right
06:Turtulututututu
07:Two Days
08:Yourself
09:U.S. Food
10:Yuppie Way Of Life Blues
11:Change #2
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