Interstate Blues - Der Name ist, zumindest für dieses Album, ein wenig irreführend, denn der Blues steht hier doch sehr im Hintergrund, bzw. ist meiner Meinung nach gar nicht vorhanden..
»70's style Hard Rock«, wie auf dem 'Waschzettel' zu lesen ist, trifft es da schon eher. Schwere, stark verschleppte Riffs prägen den Sound des Power-Trios aus Los Angeles. Teilweise driften die Songs sogar in doomige Gefilde ab ("Fate"). Krachende Drums feuern aus allen Rohren und ein solider Bass dröhnt kraftvoll aus den Boxen.
Sänger/Gitarrist Jamie Purpora, der auch für das komplette Songwriting verantwortlich zeichnet, beherrscht ganz eindeutig die Szenerie. Er lässt sein Arbeitsgerät ohne Unterbrechung aufheulen oder auch genüsslich riffen, ohne das auch nur ansatzweise übertriebene Frickelorgien entstehen. Das Wort 'Geschwindigkeit' scheint bei Interstate Blues nicht zu existieren.
Die einzelnen Songs ziehen sich richtig schön zähflüssig dahin. Selbst bei dem Instrumental-Titel "Nineteen Eighty Nine" gibt es keinerlei Abweichungen von diesem Schema, sodass die Gitarrenarbeit nicht ins Nervige abdriftet.
Aber genau das kann auch nach hinten losgehen. Die drei US-Boys verstehen ihr Handwerk, wirken sehr gut eingespielt und liefern wirklich grundsolide Arbeit ab. Nur es fehlt irgendwie an einem Höhepunkt. Jeder einzelne Song geht gut ins Ohr, aber kein Einziger bleibt da auch hängen. Es gibt keinerlei Schwächen, aber genauso wenig bin ich in der Lage, einen oder auch mehrere Anspieltipps zu geben.
Sicherlich wäre es sehr interessant, sich mal näher mit den älteren Alben von Interstate Blues zu beschäftigen, um sich ein Bild über die Weiterentwicklung ihrer Musik machen zu können, denn die Gruppe besteht schon seit 1994 und hat in dieser Zeit bereits sechs CDs eingespielt. Es würde mich schon interessieren, ob sie von Anfang an auf dieser Schiene gefahren sind.
Im Falle von "Redemption" kann ich jedenfalls nur empfehlen, vor dem Kauf kurz rein zu hören. Eine minimale Stippvisite reicht aus, um sich ein umfassendes Bild von diesem Album zu machen.
Ich für meinen Teil bin froh, dass ich keine RockTimes-Uhren vergebe, denn hier hätte ich damit ein echtes Problem.
Line-up:
Jamie Purpora (guitar, vocals)
Jeremy Crowther (drums)
Roger Brown (bass)
Tracklist |
01:Twilight
02:Fate
03:Hear
04:I Know
05:Nineteen Eighty Nine
06:Underground
07:Who We Are
08:Redemption
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Externe Links:
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