INXS / Live At Rockpalast
Live At Rockpalast Spielzeit: 144:00
Medium: DVD
Technik:
Regionalcode: 0
Bildformat: 4:3
Tonformat: DTS, Dolby 5.1, Dolby Digital Stereo
Srache: Englisch
Untertitel: keine
Label: Eagle Vison, 2010 (1997/1984)
Stil: Rock


Review vom 22.10.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Von Club-Gigs in Sydney (noch als The Farriss Brothers) bis ins Londoner Wembley Stadion führte der mit vielen Erfolgen gepflasterte Weg der australischen Band INXS. Seit 1977 existiert das Sextett um den charismatischen Sänger Michael Hutchence. Hutchence starb am 22.11.1997 und durch seinen unerwarteten Tod entstand in der Band ein riesiges Vakuum.
Man versuchte es mit unterschiedlichen Leadsängern wie Jimmy Barnes, Terence Trent D'Arby, Jon Stevens (2000 - 2004) und schließlich wurde 2005 J.D. Fontane der neue Frontmann. Auf der Band-Homepage findet man unter anderem die News, dass Ben Harper für eine neue Platte die Soul-Ballade "Never Tear Us Apart" singt. Wenn der im Spotlight stehende Künstler fehlt, ist es bestimmt schwer, weiterzumachen. INXS hat sich dazu entschlossen und im Fokus des neuen Albums schlägt die Band einen ganz anderen Weg ein. Bereits bekannte Songs werden mit unterschiedlichen Sängern aufgenommen. INXS covert INXS.
Von der Zukunftsmusik machen wir mit der vorliegenden DVD einen Schritt zurück in die Vergangenheit. Fast genau fünf Monate vor Michael Hutchences Tod spielte INXS im Sommer 1997 als Co-Headliner beim Rockpalast Open-Air-Festival auf der Loreley einen furiosen Gig. Mit dabei waren noch die Simple Minds, Sheryl Crow und Neneh Cherry.
1997 war das Jahr der Veröffentlichung des Albums "Elegantly Wasted" und mit dem Titelsong beginnt vor historischer Kulisse und herrlicher Umgebung ein INXS-Konzert, das gespickt ist mit den Band-Hits, die man hören will. Vom ersten Nummer-eins-Hit in Australien "Original Sin", hier in den Bonus Tracks eines Gigs in der Hamburger Markthalle vorhanden, über "What You Need", dem ersten Top Ten-Hit in Amerika bis hin zum weltweiten bekannten "Need You Tonight". Dazwischen gibt es natürlich noch viele weitere überragende Kompositionen, im Schwerpunkt aus der Feder von Andrew Farriss und Hutchence. Mit seiner unverwechselbaren Stimme, Bühnenpräsenz und Ausstrahlung sang sich der Frontmann in die Herzen unzähliger Fans und die Musik von INXS stand zu der Zeit für funkenden, souligen Rock, der durchaus als zeitlos bezeichnet werden kann.
Was mir, seitdem mir irgendwann 1984 im Radio "Original Sin" über den Weg lief, immer ganz besonders am INXS-Sound gefiel, waren nicht nur scharfe Gitarren-Riffs (oder Bottleneck-Einsätze) sondern auch die Vielseitigkeit von Kirk Pengilly, der der Band mit seinen Saxofon-Einschüben zusätzlich ordentlich Dampf machte. Nicht zu vergessen Andrew Farriss, der neben Gitarre und Keyboards auch die Harmonika einsetzte.
Fast alle Songs haben gegenüber den Studiovorlagen eine nicht von der Hand zu weisende Live-Frische. Klar, man musste bei einem Konzert der Band immer auf Hutchence achten, denn der sorgte für verdammt viel Aktion auf der Bühne. Er lässt sich rücklings auf den ausgestreckten Armen der Zuschauer in den vorderen Reihen tragen, kokettiert mit allen möglichen Leuten und inszeniert geradezu die Musik der Band. Verstärkung hatte INXS bei ihrem Loreley-Auftritt durch die beiden toll singenden Girls Jane Dobbins sowie Shelley Preston. Da die Gruppe in die Dämmerung hineinspielt, bekommt man im Laufe des Gigs auch immer mehr von der tollen Lightshow mit. Da darf die Taschentuch-Ballade "Never Tear Us Apart" genauso wenig fehlen wie das Groove-Feuerwerk "Devil Inside".
Mit dem Bonus-Material geht es in der Bandgeschichte weitere dreizehn Jahre zurück. Ui! Welch ein Unterschied ... im Aussehen der jungen Wilden mit ihren lockigen, toupierten Haaren. Die sieben Songs offenbaren dem Zuschauer die musikalischen Veränderungen vom Pop Wave hin zum Rock mit beigemischtem Funk ("I Send A Massage", "Original Sin").
INXS war damals ein Markenzeichen für fesselnden Rock, der nicht nur unter die Haut ging, sondern auch verdammt gut das Tanzbein aktivierte. Hutchence sang in einer Liga mit Mick Jagger und U2. Die Begeisterung der Loreley-Zuschauer hat Symbolcharakter.
Line-up:
Michael Hutchence (vocals)
Andrew Farriss (guitar, keyboards, harmonica, percussion)
Tim Farriss (guitars)
Kirk Pengilly (guitar, saxophones)
Garry Beers (bass)
Jon Farriss (drums)
Jane Dobbins (backing vocals)
Shelley Preston (backing vocals)
Tracklist
01:Elegantly Wasted
02:New Sensation
03:Taste It
04:I'm Just A Man
05:Heaven Sent
06:Searching
07:Disappear
08:Never Tear Us Apart
09:Everything
10:Need You Tonight
11:Bitter Tears
12:Girl On Fire
13:Kick
14:Devil Inside
15:What You Need
16:Don't Lose Your Head
17:Mystify
18:Suicide Blonde

Bonus Tracks - 1984:
01:Just Keep Walking
02:The Only Thing
03:I Send A Message
04:Original Sin
05:Don't Change
06:Stay Young
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