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Isis Child / Strange Days
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Etwa zwölf Jahre hielt sich der Italiener Freddy Mazzucco in den USA, hauptsächlich in den US-Bundesstaaten New York sowie New Jersey auf und spielte dort in Bands, bis er vor zirka fünf Jahren wieder nach Europa zurückkehrte. Dort gründete er Isis Child und veröffentlichte (bereits mit der aktuellen Sängerin der Band, Nathalie Pellisier) 2008 die Scheibe "Ailleurs". Nun liegt das zweite Album der Band, "Strange Days", vor, das zeitgleich das erste in englischer Sprache ist. Da im Vergleich zum Debüt alle anderen Mitmusiker gewechselt haben, stellen die beiden oben genannten wohl den harten Kern von Isis Child dar.
Wenn man sich das Booklet betrachtet, stellt sich schnell heraus, dass Mazzucco offensichtlich der 'Chef' sein muss, da er neben allen Gitarrenspuren auch alleine für das Songwriting und die Produktion verantwortlich zeichnet. Abgeliefert haben der Azzurro und seine Mitmusiker zwölf Songs, die man wohl am besten als Rock bzw. Classic Rock in modernem, sprich zeitgemäßem Gewand bezeichnen kann. Die Gitarren kommen dabei recht hardrockig um die Ecke, während sich Nathalie Pellissier als prächtige und stimmgewaltige Frontfrau präsentiert. Die Rhythmus-Abteilung klingt hier und da mal ein bisschen zu steril, was den guten Gesamteindruck aber nur marginal tendiert.
Sehr flott und druckvoll eröffnet "Let's Take A Walk" den Reigen, wobei die Lead Vocals die Nummer im melodiösen wie eingängigen Bereich halten. Auch das Riffing von "Dancing" weiß zu gefallen und das etwas ruhigere "Can't You Hear Me" bestätigt die vorher gezeigten Qualitäten. Danach wird "I Love The Way" mit einer schönen Akustischen eröffnet und spätestens hier ist man vom wirklich starken Gesang der Pellissier vollkommen überzeugt. Beim Refrain ist dann auch die elektrische Gitarre wieder am Start und schiebt den Power-Level im Verbund mit Bass und Schlagzeug noch mal eine Stufe höher.
Der Titeltrack startet mit einer traurigen, fast bedrohlichen Note. Allerdings entwickelt sich das Stück dann doch in eine melodische, gut gelungenen Halbballade. Mazzuccos Gitarrenspiel ist durchgehend sehr songdienlich und auch bei seinen Soli achtet er immer darauf, den jeweiligen Track nicht aus seinen Fugen geraten zu lassen. Die Tempi der einzelnen Songs variieren nie dramatisch, sodass man sich schon mal den einen oder anderen Ausreißer wünschen würde. Auch "Someone" ist im Balladen-Bereich (ruhige, gefühlvolle Strophen mit etwas härterem Refrain) anzusiedeln. Na gut, immerhin kann man Isis Child nicht vorwerfen, unausgewogen zu sein.
Sehr schön flott nach vorne geht es auch bei "It's Always The Same", das sich u. a. als Single empfiehlt sowie neben "Let's Take A Walk", "I Love The Way" und "If You Wanna Be Mine" als Anspieltipp genannt werden sollte. Als Gast konnte übrigens Alexandre (Alex) Perdriel von der Band Orion für die Background Vocals gewonnen werden. Für die letzte Nummer, "Stop Looking Down On Me" ist die akustische Gitarre erneut dabei, über die die Frontfrau optimal ihre Melodien und Stimme ausbreiten kann.
Obwohl man nicht gerade behaupten kann, dass Isis Child mit "Strange Days" etwas Außergewöhnliches oder sogar Innovatives abgeliefert haben, so haben sie dennoch ein grundsolides Rock-Album vorgelegt, das durch die individuellen Leistungen der einzelnen Musiker, die Produktion und ein Händchen für griffige Melodien überzeugen kann. Da fast alle Tracks neben einer gesunden Härte durch den eingängigen Gesang auch radiokompatibel sind, dürfte es um die Zukunft der Band nicht allzu düster aussehen. Wie gesagt: Nix Neues, aber dafür gut gemacht!
Line-up:
Freddy Mazzucco (guitars) Nathalie Pellissier (lead & background vocals) Matthias Lecharlier (bass - #1,5,7,9,11) Hugo Adam (bass - #2,3,8,10) Alain Rinallo (bass - #4,6,12) Chris Drouin (drums - #1,2,3,5,7,8,9,10,11) Davide Zecca (drums - #4,6,12) Julien Spreutels (keyboards - #2,3,6,8,10) Robert Geoffroy (keyboards - #6,9,12) Alexandre Perdriel (background vocals - #10) Magali Luyten (background vocals - #12)
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