Die New Yorker Prog Rock-Band IZZ ist etwas ganz Besonderes. Wenn dieses Quintett an den Start geht, ist schon die Vorfreude groß. So auch zu dem Zeitpunkt, als "Crush Of Night" auf dem Schreibtisch lag. Alleine das Cover ist einen zweiten Blick Wert und übertragen auf die Musik definitiv ein zweites Hören und definitiv weitere Durchgänge.
"Crush Of Night" ist nach "The Darkened Room" (2009) die thematische Fortsetzung einer dreiteiligen Reihe. Das zentrale Stück der Platte ist der aus zwei Parts gestehende Titelsong, in dem es um »the struggle that surrounds one's search for meaning« geht.
Mit vorliegender Platte wird die Band IZZ bestimmt ihren Fan-Kreis erweitern. Die Amerikaner sind ein Schmelztiegel an differenzierten und höchst unterschiedlichen Klängen. Anmarie Byrnes ist mit einer beeindruckenden Stimme gesegnet. Wenn die Brüder John und Tom Galgano Backing Vocals singen, ist der Genuss perfekt. Das Songwriting befindet sich auf ganz hohem Niveau und IZZ kann ohne Problem ein ums andere Mal überzeugen. Die Keyboard-Sounds sind phänomenal und abwechslungsreich.
IZZ darf einerseits nach King Crimson und andererseits nach Emerson, Lake & Palmer klingen. IZZ ist eigenständig und wenn sich das Sextett zu Ausflügen in den proggigen Jazz bereit macht, ist ebenfalls ordentlich etwas los. Wie Blitzlichter hat die Gruppe auch noch klassisch ausgelegte Passagen in die Tracks eingeflochten.
IZZ kann richtig kräftig rocken und hat Tiefgang. Gleichzeitig vermag die Band, den Hörer mit himmlischen Melodien an die Lautsprecher zu fesseln. Auf "Crush Of Night" findet man alles, was das Prog-Herz begehrt und schließlich hat man noch einen ganz besonderen Gast für die Aufnahmen zu diesem Album gewinnen können. Gray Green von Gentle Giant ist in "Words And Miracles" sowie "Crush Of Night" mit von der Partie. Da kommt zusätzliche Freude auf. Natürlich sollte auch Greg Meade genannt werden. Der liefert das Gitarren-Solo in "Almost Over". Beide Musiker werden perfekt ins Geschehen eingebunden und setzen weitere Ausrufezeichen.
Komplexe Arrangements prägen die Songstrukturen und Anmarie Byrnes kann auch in den höheren Tonlagen voll überzeugen. Die Gitarrenarbeit lässt keine Wünsche übrig. Die Sechssaiter bewegen sich auf wunderschönen Solo-Pfaden und haben ein riesiges Angebot an Riffs auf Lager. Wenn von Melodie die Rede ist, dann müssen Brian Coralian sowie Greg DiMiceli in einem Atemzug genannt werden. Selten hört man Schlagzeuger, die einen Band-Sound so dermaßen mitprägen.
Von der Produktion über das Mixing bis hin zum Mastern wurde ganz Arbeit geleistet und dafür zuständig waren Tom Galgano sowie John Shyloski. Da werden gerne Respekt und Anerkennung gezollt.
Man zieht den Hut vor der Band, weil sie risiko- und experimentierfreudig ist. Piano-Klänge sind überall auf der Platte zu finden und die IZZ-Musik kann vom ersten Song an begeistern. Klar ist, dass das zweigeteilte, fast siebenundzwanzigminütige "Crush Of Night" der zentrale Song der Scheibe ist. Ohne die anderen Nummern schmälern zu wollen, darf dieser Longtrack als das Überding des Albums gewertet werden. IZZ setzt sich hiermit ein Prog Rock-Denkmal, letztendlich auch, was das komplette Album betrifft.
IZZ hat mit "Crush Of Night" eine bemerkenswerte Prog-Platte veröffentlicht. Mit der Ankündigung zum Ende des Jahres 2012 wieder das Studio zu entern, um den dritten Teil der Trilogie einzuspielen, versetzt die Band den Rezensenten schon wieder in Vorfreude. Vielleicht kann man diese Gruppe irgendwann ja auch in unseren Breitengraden live erleben.
Line-up:
Paul Bremner (electric guitar, acoustic guitar)
Anmarie Byrnes (vocals)
Brian Coralian (electronic drums, acoustic drums, percussion)
Greg DiMiceli (drums, percussion)
John Galgano (bass, acoustic guitar, electric guitar, keyboards, vocals)
Tom Galgano (keyboards, vocals)
Special Guest:
Gary Green (electric guitar solos - #2, backing vocals - #2, electric guitar ans solo - #5,6)
Greg Meade (electric guitar solo - #7)
Tracklist |
01:You've Got A Time (4:09)
02:Words And Miracles (7:18)
03:Solid Ground (6:02)
04:Half The Way (6:07)
Crush Of Night
05:This Reality (13:32)
06:The Crush Of Night (13:18)
07:Almost Night (4:19)
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