IZZ / Live At NEARfest
Live At NEARfest Spielzeit: 61:49
Medium: CD
Label: Doone Records, 2007
Stil: Prog Rock

Review vom 19.12.2007


Joachim 'Joe' Brookes
Verflucht noch eins!
IZZ hat sich einen Platz in meinem Herzen erspielt.
Diese 60 Minuten, aufgenommen am 23.06.2007 beim angesagten amerikanischen NEARfest, haben es in sich. Die strengen Experten in Sachen Prog Rock mögen mit dem Seziermesser an deren Stil herumdefinieren, wie sie wollen. IZZ hat klassische Retro-Elemente à la Emerson, Lake & Palmer oder King Crimson in ihren Musikstil verwoben und das mag durchaus gewollt sein. Fest steht jedenfalls, dass das Septett am Tag ihres Auftritts eine überzeugende Leistung abgeliefert hat.
Die Mucke gefällt, geht geschmeidig ins Ohr, hat Ecken und Kanten, ist reichlich mit Abwechslung gesegnet und wenn dann auch noch die beiden Ladies Laura Meade und Anmarie Byrnes ihre Singstimmen erheben, hat IZZ die Show im Kasten.
"Live At NEARfest" ist so etwas wie ein Best Of-Album geworden, denn sie Band zitiert Songs aus ihren Alben "My River Flows", "Sliver Of A Sun" sowie "I Move" und hat gleich vier Longtracks am Start.
Das Doppel Brian Coralian sowie Greg DiMiceli sind gemeinsam für den Drumsound zuständig, wobei Coralian über ein elektronisches Schlagzeug auch digitalisierte Töne erzeugt.
Die Brüder Tom und John Galgano teilen sich den Leadgesang und last but not least ist da noch der versierte Gitarrist Paul Bremner, der so einige Attacken auf die Trommelfelle des Hörers loslässt.
"Introduction: Swallow Our Pride" ist ein verträumter Auftakt für ein mächtig rockendes "My River Flows", das durch herrliche, ruhigere Passagen angereicht wird. Tom Galgano glänzt mit Emerson-Phrasierungen und Bremner ist für die dramatischen Gitarren-Elemente zuständig.
Mit "Assurance" vaporisiert IZZ den Härtegrad und wenden sich zumindest für knapp vier Minuten sanfteren Klängen zu. Bremner und Keyboarder Galgano bilden einerseits ein famoses Team, andererseits können sie auch gut ihre konträren Ideen geltend machen. Die doppelt besetzten Drums kommen hier nicht noch nicht so ganz zur Geltung, letztendlich treffen sich alle Beteiligten dann für die letzten zwei Minuten auf einem Pfad.
Überraschend ist, dass gerade der Song mit den beiden Frauen im gesanglichen Spotlight, eine mit Zuckerguss überladene Ballade ist, die tatsächlich nur durch die herrlichen Stimmen von Anmarie Byrnes und Laura Meade gefällt. Ist allerdings auch Geschmackssache, dieses "Where I Belong".
Mit ihren weiteren epischen Stücken, "Coming Like Light" und "Late Night Salvation"m fesseln IZZ den Hörer an den Speakern.
Gerade letztgenannter Track ist großes Kino, weil mit vielen Höhepunkten in verschiedenster Auslegung gespickt. Jazzige Parts feiern ein Stelldichein mit einer rockenden Gitarre und ganz starken Percussion-Elementen, inklusive eines gemeinsamen Schlagzeug-Solos von Coralian und DiMiceli.
Vor der Zugabe gibt es noch ein tolles "Star Evil Gnoma Su", das jazzig beginnt und in den ruhigeren Momenten mit traumhaft schönen Keyboard-Phrasierungen aufwarten kann.
Bremners Finger fliegen förmlich über das Griffbrett und immer wieder wird zwischendrin eine Atempause eingelegt, um dann wieder in die Vollen überzugehen.
In der Zugabe zeigen sich IZZ von einer bisher noch nicht gehörten Seite, denn, wer hätte das gedacht, "Mists Of Dalriada" hat doch glatt folkige Elemente.
Rundum ist "Live At NEARfest" eine wirklich lohnenswerte Angelegenheit und wird mit satten
7 von 10 RockTimes-Uhren belohnt.
Line-up:
Tom Galgano (keyboards, lead vocals, acoustic guitar - #8)
Paul Bremner (electric guitar)
Brian Coralian (acoustic drums, electric drums, percussion)
Greg DiMiceli (acoustic drums, percussion)
John Galgano (bass, lead vocals, backing vocals, guitar - #2, 7, keyboards - #7)
Anmarie Byrnes (lead vocals - #6, backing vocals)
Laura Meade (lead vocals - #6, backing vocals)
Tracklist
01:Introduction: Swallow Our Pride (2:09)
02:My River Flows (5:14)
03:Assurance (10:37)
04:Coming Like Light (12:27)
05:Late Night Salvation (12:02)
06:Where I Belong (6:54)
07:Star Evil Gnoma Su (9:19) Encore:
08:Mists Of Dalriada (3:03)
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