|
BillyLee Janey / Gimme Some Lightnin'
|
|||
|
Im Informationsblatt steht zum Protagonisten: »Iowa's legendary rock guitarist is back again!« und dass das Album »a full throttle non-stop barrage of down and dirty smoldering heavy blues rock guitar licks« ist. Natürlich will der Schreiber der Zeilen mit 'barrage' ausdrücken, dass es sich bei "Gimme Some Lightnin'" um ein Feuerwerk oder Trommelfeuer handelt und auch noch ohne Unterbrechung. 'Barrage' hat allerdings auch die Bedeutung Barriere oder Sperrmauer.
BillyLee Janey ist schon ziemlich lange im Musikgeschäft tätig und hat schon mit so einigen besser bekannten Leuten, zum Beispiel Buddy Guy oder Lil' Ed gespielt. Hört man sich die vorliegende Platte vom ersten bis zum letzten Ton an, kann man sich nicht vorstellen, dass der Gitarrist im Jahr 2000 in der Backingband von Bo Diddley gespielt hat.
BillyLee Janey ist ein Vertreter der Kraft der sechs Saiten mit Risiken und Nebenwirkungen durch diverse Effektgeräte. Produziert hat der Herr persönlich und als Assistent saß ihm Craig Erickson zur Seite. Die Gitarrenattacken gibt es auch nicht nonstop. Zumindest macht der Protagonist zwei Zwischenlandungen in Form von ruhigeren Songs. Einerseits ist es das Instrumental "Blue Haze" und anderseits darf man noch "Early Morning Sunshine" dazu zählen, gerade weil das Gitarrensolo noch als moderat durchgeht.
Ganz geschickt bewegt sich der aus Iowa stammende Gitarrist und Sänger auf der Grenzlinie zwischen Hard Rock und der bluesigen Ausgabe. Seine Fingerfertigkeiten an der Fender Stratocaster sind deutlich höher einzustufen als der Gesang. Übliche Verdächtige wie Jimi Hendrix oder
Stevie Ray Vaughan (im Informationsblatt Vaughn geschrieben) können genannt werden. In der Welt der Gitarrenfrickler ist Janey einer von vielen Musikern. Seine Individualität bleibt so etwas wie sein Geheimnis. Auch wenn Janey nicht an Würzungen in Form von zum Beispiel Funk spart ist "Gimme Some Lightnin'" ein Album für die Gitarrenfraktion. Sechzehn Songs und eine Spielzeit von etwas über zweiundsechzig Minuten sind schon eine fette Hausnummer. Warum eine Abteilung mit ganzen fünf Bonustracks existiert, wird nicht deutlich. Zumindest kann die Zahl auf vier reduziert werden, denn am Ende gibt es den Titelsong in einer alternativen Version. Sohnemann Bryce Janey ist als zweiter Gitarrist aktiv. Hey, und was ist das Resultat? Diese Ausgabe gefällt einem wesentlich besser als der Opener, weil hier weniger auf die Gitarreneffekte gesetzt wird.
Bleiben wir doch gleich bei der CD-Zugabe. Da bekommt man gleich bei "Highway Ryder" spitze Ohren, denn Janey streift das Bottleneck über und die Rhythmusfraktion groovt sich lecker durch den Track. Warum gab es vorher nicht schon diese Variante? Ein klasse Blues Rock-Track!
"Holes In My Shoes" stopft vorher aufgetretene Löcher. Der Mann begleitet seinen Gesang, verglichen mit den vorherigen par force-Attacken auf geradezu dezente Weise. "Guitar Playing Fool" ist ein feiner Slow Blues, den es bis dahin in der Art ebenfalls noch nicht gegeben hat. Janey kommt ohne Gitarrenexzesse aus. So, wie er hier sein Arbeitsgerät einsetzt, ist Freude angesagt. Ebenso geht es einem mit dem Shorty "Open Up The Door", der ganz im Zeichen von "Holes In..." steht. Die Bonusabteilung ist richtig gut! Was den Hörer in den ersten elf Nummern anzieht, ist "Smoke And Mirrors" mit einem höllisch guten Billy Cobham-Groove samt Basslinie, wie man es von seinem Album "Spectrum" her kennt. Die fünf Extras haben den Effekt eines Albumliftings. BillyLee Janeys "Gimme Some Lightnin'" ist ohne Zweifel etwas für Musikfans, die die harte Gangart mögen und auf eine All-inclusive-Gitarrenbedienung stehen.
Line-up:
BillyLee Janey (guitar, vocals) D. J. Johsnon (bass) Eric Douglass (drums) Bryce Janey (2nd guitar - #16)
Externe Links:
|
