BillyLee Janey Band / Soul Driver
Soul Driver Spielzeit: 39:34
Medium: CD
Label: Rockadrome Records, 2007
Stil: Hard Rock

Review vom 11.09.2007


Jürgen Bauerochse
BillyLee Janey ist schon sehr lange in der Musikbranche tätig. Seine ersten Alben spielte er in den Jahren 1972 und 1973 ein. Zwei Jahre später folgte "No Rest For The Wicked", das er mit seinem Hard Rock-Trio Truth And Janey aufnahm. Dieses Werk erlangte auch international ziemlich viel Beachtung.
Sehr schnell wurden Vergleiche mit den Herren Clapton, Beck und Hendrix gezogen, aus denen BillyLee Janey natürlich gleich jede Menge Inspiration für seine weitere musikalische Karriere zog. Es folgten Konzerte u. a. mit Stevie Ray Vaughan, Buddy Guy und Little Ed. Außerdem begleitete er Bo Diddley auf dessen Tour im Jahr 2000.
Der Mann muss also musikalisch jede Menge drauf haben, soviel steht fest. Und das hört man auch auf seinem neuesten Longplayer "Soul Driver". Janey spielt wirklich eine Mörder-Gitarre und ist auch gesanglich voll auf der Höhe. Dabei erinnert seine Stimme teilweise stark an den seligen Jimi H.
Und trotzdem habe ich mit dieser Scheibe ein Problem. Obwohl die komplette Band an ihren Instrumenten ausgezeichnete Arbeit leistet, zünden ihre Songs irgendwie nicht richtig. Sieht man mal von dem Opener "20 Miles Bad Road" ab, der noch sehr geläufig mit einem schönen Hammond-Sound daher kommt und so noch einigermaßen im Ohr hängen bleibt, wird es im weiteren Verlauf des Albums immer vertrackter. Zunächst lässt Santana bei "I Can Tell" von vorne bis hinten grüßen und ist mit seiner intensiven Percussion-Arbeit durchaus noch empfehlenswert. Auch "Burnin' You Outta My Soul" kommt mit einem kräftig stampfenden Rhythmus noch recht gut an. Hier beginnen aber auch schon die ausufernden Ausflüge mit dem Wah-Wah-Pedal. Wie gesagt, noch ist das Ganze durchaus gut anzuhören, doch von nun an artet das Spiel an den sechs Saiten immer mehr in ein ziemliches Gefrickel aus.
Man kann es auch übertreiben mit den diversen Gitarren-Efekten. Und das liegt ausschließlich am Songwriting. Die Titel wirken im Gruppensound teilweise sehr eintönig. Die Drums haben manchmal schon ganz steriles Techno-Format, obwohl Schlagzeuger Skip Lowe sein Können immer mal wieder unter Beweis stellt, sobald er den Grundrhythmus verlässt und eigenständig seine Breaks einlegt.
Es kommt mir oft so vor, als ob diese CD die reine Werksschau eines übereifrigen, wenn auch starken Gitarristen mit seiner Begleitkombo ist, der seine Arbeit sehr übertreibt. Die immer wieder verwendeten funkigen Rhythmen tragen ebenfalls zu einer gewissen Sterilität bei. So gehen mir mit der Zeit selbst die gekonntesten Soloausflüge von BillyLee Janey doch ziemlich auf die Nerven. Es kommt einfach keine Eigendynamik auf, zu der die Band mit Sicherheit jederzeit in der Lage wäre.
Im zweiten Teil des Albums hebt sich lediglich "Way Down" aus dieser Eintönigkeit ab und wird etwas straighter und eingängiger gespielt, während der letzte Song der CD "Don't Let The Blues Get You Down" mit seinen permanenten Wiederholungen doch schon sehr anstrengend ist.
"Soul Driver" ist selbst für mich als Freund von guter Gitarren-Akrobatik eine Nummer zu fett. Mag sein, dass viele Leser dazu eine ganz andere Meinung haben, aber ich finde man kann alles übertreiben! Also reinhören und selbst beurteilen! Nur so kann es gehen.
Line-up:
BillyLee Janey (guitar, vocals)
Dan 'DJ' Johnson (bass)
Eric Schnell (keyboards)
Skip Lowe (drums)
Denny Gibbs (Hammond B3)
Dan Hummel (percussion)
Tracklist
01:20 Miles Bad Road
02:I Can Tell
03:Burnin' You Outta My Soul
04:Pop The Top
05:Soul Driver
06:Mankiller/Stratus/Sprach Zarathustra
07:Way Down
08:Lei Pluie Qui Tombe
09:Don't Let The Blues Get You Down
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