Ein Newcomer ist am Start, zumindest, was vorliegendes Album betrifft. Casey James hat allerdings schon vor der Veröffentlichung dieser Schiebe von sich Reden gemacht. Bei der neunten Ausgabe des American Idol-Wettbewerbs war James am Ende zwar nicht der Sieger, aber mit dem dritten Platz landete er zumindest auf dem Treppchen.
Viel wichtiger war vielleicht, dass sich der junge Künstler die Aufmerksamkeit von Sony Music-Mann Gary Overton erspielte und es unter anderem durch ihn zum Erstling auf dem Sublabel BNA Records kam.
Rein äußerlich ist Casey James definitiv ein Blickfang. Allerdings müssen auch die musikalischen Laborwerte stimmen, sonst wird es mit einer weiteren Karriere nichts. Dieses zeigte sich ja schon bei zig Leuten, die selbst nach einem Erfolg in der deutschen DSDS-Ausgabe kläglich scheiterten. James stammt aus einer Familie, deren erstes Hobby das Musizieren ist. Casey wurde von alten als auch jüngeren Bluesern beeinflusst. Doyle Bramhall II, Albert Collins oder Stevie Ray Vaughan sind hier zu nennen. Darüber hinaus ergeben Lynyrd Skynyrd sowie Pearl Jam eine mehr als spannende Kombination.
Die Zeit heilt Wunden, auch die eines ernsthaften Motorradunfalls und nun ist Casey James mit klasse Begleitmusikern und voller Power auf dem Plan. Das Line-up ist relativ lang, allerdings wirkt die Platte wie aus einem Guss und man kann ohne Zweifel schon jetzt ganz persönliche Markenzeichen des aufstrebenden Musikers ausmachen. Zum einen schreibt er zusammen mit einigen anderen Künstlern klasse Songs und auf der Grundlage seines New Country gibt er ebenfalls im Blues eine überzeugend Figur ab. Zum anderen klingen die elf Tracks ungemein frisch und James singt obendrein mit einer tollen Stimme.
War da vorhin vom Blues die Rede? Hammer, wenn James die Dobro geschultert und das Bottleneck übergestreift hat. In "Drive" wird es auf einem soliden Country-Fundament ordentlich bluesig. Irgendwie scheint ihm der Umgang mit den Saiten, ganz gleich auf welcher Gitarre die aufgezogen wurden, in die Wiege gelegt worden zu sein.
Alleine was er im zuletzt genannten Track abliefert, ist großartig. Richtig warm ums Herz wird einem bei James' Balladen. Hier soll zunächst "Love The Way You Miss Me" genannt werden. Herrliche Pedal Steel-Gitarre begleitet den über allem schwebenden Gesang und das Frappierende an der Nummer ist, dass der Mann mit seinem E-Gitarren-Solo wieder dicht an den 12-Takter heranreicht. Klasse!
Einen imaginären Tusch bekommen James & Co. bezüglich ihrer feinen Hände für Arrangements. Hammer, wenn sich Akkordeon sowie Pedal Steel in der wunderschönen Slow Country-Nummer "Undone" zu einem schmeichelnden Stelldichein treffen. Ganz zum Schluss drückt James in "Miss Your Fire" eine ganz dicke Träne ab. Mit einem tollen Fingerpicking auf der Akustischen ist dieses Lied perfekt in Szene gesetzt worden und dieser Altmeister Dan Dugmore ( Bon Jovi, Neil Diamond, Linda Ronstadt, John Stewart, J.D. Souther, James Taylor, Warren Zevon, um nur einige wenige zu nennen) an der Pedal Steel ist echt Gold wert. Durchhänger sind auf dem Album Fehlanzeige und nicht nur in "Tough Love" lässt James es wieder einmal mit Slide-Einsatz ordentlich rocken. Wow, "Workin' On It" groovt sehr gut und eine Portion Southern-Flair packt er auch noch in diesen Highway-Track.
Casey James hat mit seinem Debüt nicht nur ein ordentliches Album veröffentlicht, sondern
vielmehr auch einen sehr überzeugenden Eindruck hinterlassen. Der junge Mann weiß, was er will und macht auch noch tolle Musik. Weiter so!
Line-up:
Casey James (electric guitar, acoustic guitar, slide guitar, Dobro, vocals)
Pat Buchanan (electric guitar)
Ilya Toshinsky (acoustic guitar, banjo)
B. James Lowry (acoustic guitar)
Gary Burnett (acoustic guitar)
Dan Dugmore (pedal steel guitar)
Chris Lindsey (keyboards)
Tony Harrell (piano, Wurlitzer, organ, accordion)
Jimmie Lee Sloas (bass)
Shannon Forrest (drums)
Perry Coleman (background vocals)
Tracklist |
01:The Good Life [C. James/S. Carusoe] (3:31)
02:Crying On A Suitcase [L.T. Miller/T. Shapiro/N. Thrasher] (3:42)
03:Let's Don't Call It A Night [C. James/B. Long/T. McBride] (3:27)
04:Drive [C. James/Brad Warren/Brett Warren] (3:33)
05:Love The Way You Miss Me [C. James/B. Long/T. McBride] (3:39)
06:Undone [C. James/S. Carusoe] (3:26)
07:So Sweet [C. James/D. Davidson/P. Davis] (3:31)
08:She's Money [C. James/J. Johnston] (4:04)
09:Tough Love [C. James/Brett Warren/D.L. Murphy] (3:30)
10:Workin' On It [B. DiPiero/B. Kinney/D. Tashian] (3:23)
11:Miss Your Fire [C. James/C.Lindsey/A. Mayo] (3:39)
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Externe Links:
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