Danko Jones / Below The Belt
Below The Belt Spielzeit: 40:99
Medium: CD
Label: Bad Taste Records, 2010
Stil: Rock

Review vom 17.05.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Der Kanadier Danko Jones wird im Sommer 2010 bei einigen Festivals in Deutschland auftreten. Da kommt sein neues Album mit dem süffisanten Titel "Below The Belt" gerade zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt.
Wie gewohnt in Triobesetzung eingespielt, holt der den Mund manchmal etwas zu voll nehmende Jones den Knüppel aus dem Sack. Rock, Rock und nochmals Rock bekommt der geneigte Hörer auf die Lauscher. Die elf Songs des Albums haben einen Saunaeffekt. Ist man einmal drin, fließt der Schweiß in Strömen und die freiwillig gewählte Entschlackung nimmt seinen Lauf. Um beim Bild zu bleiben, macht der Saunameister Jones Aufgüsse im Minutentakt. Das könnte schon Auswirkungen auf den Kreislauf haben.
Von einem Danko Jones darf man, neben medienwirksamen markigen Sprüchen so ziemlich alles erwarten, nur keine Erholungspausen in Form von ruhigeren oder gar balladesken Songs. Wahrscheinlich ist es dem Jones auch relativ gleich. Hauptsache es ist laut und gut. Bestimmt gehen dem Gitarristen dabei nicht die Ideen für markante, schneidige Riffs aus und als Sänger hat er auch die Qualitäten eines Shouters. Na ja, irgendwie bedingt das eine das andere.
Der Opener "I Think Bad Thoughts" hat die Haftwirkung eine Sekundenklebers.
Dan Cornelius (Schlagzeug) und der Bassist John Calabrese sind die groovenden Vorarbeiter des Meisters und Jones versteht es, seine hammerharten Riffs mit tollen Melodien zu garnieren. Auf dem Coverbild befindet sich der Protagonist zwar in der Mitte des Bildes, doch auf der rechten Seite dominiert eine leicht bekleidete Lady mit langen Stiefeln das Foto. Auf der Rückseite meiner Promoausgabe steht sie noch breitbeiniger auf einem mit Mikrofonen gefüllten Tisch und zwischen ihren langen Beinen brüllt Jones irgendwen an. Vielleicht ist es die Presse. Mit "Active Volcanoes" hatte er bestimmt keine vorausschauenden Qualitäten. Was hier gemeint ist, braucht auch keinen erklärenden Text. Musikalisch macht Danko Jones jedenfalls den Rock'n'Roll fit im Schritt. Calabreses Bass knarzt herrlich und so wie der Gitarrist im zeitlichen Rahmen der Tracks Gelegenheit hat, das eine oder andere Solo einzustreuen, macht dies hier der Bassist zumindest für wenige ausgesuchte Töne. Da von einem Solo zu sprechen, ist wohl übertrieben, aber immerhin wird man aufmerksam.
Die Riffs in "Tonight Is Fine" könnten einem Blues Rocker auch gut zu Gesicht stehen und "Magic Snake" macht einen mit seinem Highspeed-Gefrickel schwindelig. Bestimmt wird der Unruhefaktor ganz groß geschrieben und in "Had Enough", das ein Bruder vom vorher gehörten Track sein könnte, ist das Gitarrensolo sehr eindimensional gestaltet. Dafür gibt es wenigstens einige Sekunden der musikalischen Zurückhaltung.
"(I Can't Handle) Moderation" zickt mit punkigen Attitüden rum und zu "Full Of Regret" geht Headbanging nur unter ärztlicher Aufsicht. Einen klasse Blues-/Stoner Rocker hat Jones mit "The Sore Loser" im Gepäck des Albums. Der hält auch mehreren Durchläufen Stand. Ja ja:
»when we make love
it's like dynamite... «

Diese emotionale Geschichte ist so alt wie die Diskussion um das 'Wembley-Tor'. Jones versieht das Thema mit einem Rock aus den Siebzigerjahren und "Apology Accepted" hat ganz viel Punk auf der Tagesordnung. Als Rausschmeißer dient "I Wanna Break Up With You". Für mich ein Appendix.
Rundum kann Danko Jones gut unterhalten und die vierzig Minuten sind von anständigem Rock mit zum Teil 'unanständigen' Texten geprägt. Bestimmt wird der Kanadier das Publikum bei seinen Festivalauftritten aufmischen.
Line-up:
Danko Jones (guitar, vocals)
John Calabrese (bass)
Dan Cornelius (drums)
Tracklist
01:I Think Bad Thoughts
02:Active Volcanoes
03:Tonight Is Fine
04:Magic Snake
05:Had Enough
06:(I Can't Handle) Moderation
07:Full Of Regret
08:The Sore Loser
09:Like Dynamite
10:Apology Accepted
11:I Wanna Break Up With You
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