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Jackson & Webber / What It Is
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Über dreißig Jahre musikalische Ruhe bei Wally, den alten britischen Prog-Rockern, bedeutet auch über dreißig Jahre Ruhe im Hause des Roy Webber. Nach der Abkehr von Band und professioneller Musik sorgten erst viel später mehrere Besuche in Nashville, Tennessee für ein erneutes Aufflackern der alten Begeisterung und er begann erneut mit dem Schreiben von Songs, hauptsächlich für andere Musiker und Produktionen. Mit Will Jackson, dem Miteigentümer der Soundworks Studios in Leeds, wurden mehr und mehr Stücke kreiert, die für 'Größeres' als den schlichten Verkauf auserkoren waren. Lange Rede, kurzer Sinn, man formte mit einigen Begleitmusikern das Projekt Jackson Webber, unter dessen Namen dann die bereits 2006 erschienene und nun hier vorliegende "What It Is" eingespielt wurde. Quasi zeitgleich revitalisierte man die alte Band Wally und brachte dann ebenfalls nach langer Zeit wieder mal ein Album auf den Markt.
Nun möchte man vielleicht erwarten, dass nicht nur aus Wally Prog Rock rauskommt, sondern ebenfalls bei unserem Duo hier. Weit gefehlt, aber was ist das eigentlich für ein Genre? Sicherlich ist nicht ein einziger Besuch in Nashville ohne musikalische Spuren zu hinterlassen an Webber vorbeigegangen. Die Country-Einflüsse hört man bei fast jedem der auf dieser CD enthaltenen Tracks. Ansonsten packe ich das mal unter der Kategorie Soft Rock weg, um nicht Easy Listening zu sagen. In der Tat schrammen einige der Songs um Haaresbreite an der Rubrik 'Musik bis zum frühen Morgen' vorbei, sind also Stücke, die von einer gewissen seichten Unaufgeregtheit gekennzeichnet sind. Insgesamt fällt es auch ein wenig schwer, den einzelnen Tracks bestimmte Wiedererkennungsmerkmale zuzuordnen, da sie alle im selben Fahrwasser schwimmen. Den Reiz allerdings machen ab und an die Details aus, wie Jerry Hogans Pedal Steel-Gitarre, die wunderschön - Nashville lässt grüßen - zum Einsatz gebracht wird.
Nebenbei kommen leichte Erinnerungen an 'Mr. Slowhand' auf, wenn man sich "It's Only Fools" anhört, denn für die eine oder andere Passage scheint man bei "Wonderful Tonight" recht aufmerksam zugehört haben. Das danach folgende "Heartbreaker" fällt aufgrund seines etwas angezogenen Tempos ein wenig aus dem Rahmen, könnte fast ein gefühlvoller Country-Rocker sein. Zwischendurch wird ein wenig Mandoline eingeflochten und immer wieder scheint die Pedal Steel klanglich durch. Aber unmittelbar darauf folgt mit "She Said" ein Song, bei dem man den angesprochenen frühen Morgen dann endgültig beenden könnte - wenn Sie wissen, was ich meine…?!
Die vorgenannten Aussagen sollen aber auf keinen Fall darüber hinwegtäuschen, dass Webber, Jackson und sämtliche sonstwie involvierten Musiker ihr Handwerk ausnahmslos und ohne Einschränkung verstehen. Es ist halt ein recht relaxter rockig angehauchter Countrymix, den wir hier präsentiert bekommen. Ab und zu wird durch zweifelsohne gut arrangierte Spannungsbögen einmal ein gewisses Aufmerken im Verlauf eines Songs verursacht, wie gegen Ende von "In The Night". Aber auch "Shame On You", ein weiterer Song mit leicht erhöhtem Tempo, arbeitet dem langsamen Entschwinden in das Traumland entgegen (hier möchte der aufmerksame Hörer leichte Assoziationen zu den Rolling Stones raushören. Wer es soft und entspannt braucht, dabei den hier nicht zu verleugnenden Country-Einschlag nicht scheut und einfach mal nur mit Partner/-in bei einem Weinchen auf der Terrasse sitzen möchte, ohne ständig durch hämmernde Double Bass-Töne oder schrille Gitarrenorgien gestört zu werden, dem sei diese Platte wärmstens ans Herz gelegt. Und à propos Herz, die Mandoline schafft es ebenso wie die Pedal Steel-Gitarre, eine gewisse romantische Atmosphäre zu erzeugen. Wer am Ende auch noch aufmerksam mitgelesen und zugehört hat, der wird gewahr, dass zwei Tracks mehr auf der Scheibe sind als das Booklet ausweist.
Line-up:
Roy Webber (vocals, guitar) Will Jackson (guitars, piano, keyboards) additional musicians: Andy Whelan (guitars, mandolin) Graham Kearns (bass) Mike Bedford (drums, percussion) Jerry Hogan (pedal steel guitar) Holly Webber (backings)
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