Seit nunmehr sieben Jahren sind die Sängerin Digna Jansen und der Multiinstrumentalist Johan Smeets aus den Niederlanden ein Team. Seither erschienen im Abstand von jeweils zwei Jahren die Alben "Look At Me Don't Look At Me" (2006), "Never Gonna Find It In Another Story" (2008), "Who Are You Now" (2010) und das mir jetzt vorliegende, in den Beneluxländern bereits 2012 veröffentlichte "The Life You Never Planned On". Auf der Pfanne hat das Duo (das auf der Bühne von Marie-Jose Didderen am Cello und Wim Spaepen an der Violine unterstützt wird) eine coole Mischung aus Folk, Singer/Songwriter sowie ein bisschen Pop und Americana.
Nun haut die Scheibe zwar nicht unbedingt beim ersten Anhören um, aber sie wächst mit jedem Hördurchgang. Allein schon die Tatsache, dass die meisten Instrumente handgemacht und nicht künstlich erzeugt aufs Band gebracht wurden, führt zu dem angenehm warmen Sound. Für den ist natürlich auch der Produzent Bryce Goggin zuständig, der bereits mit Künstlern wie etwa Antony And The Johnsons, Martha Wainwright oder Joan As Police Woman zusammengearbeitet hat. Wie auch schon beim Vorgängeralbum wurde im Schmelztiegel New York aufgenommen.
Eine Nummer, die sofort heraussticht, ist "Oh My". Die klasse Gesangsmelodie wird hier lediglich durch Klatschen und Footstompin' unterlegt, was dem Ganzen einen sehr sympathischen Anstrich verpasst. Digna Jansen ist zweifelsohne eine großartige Sängerin und hat mit Smeets offensichtlich den richtigen Partner gefunden. Die Songs an sich fließen zumeist sehr unaufgeregt, dafür aber mit einer melancholischen Schönheit durch die Boxen. Und wenn bei "Money In Our Pockets" dann auch noch eine schöne Harp den Song ergänzt, bleiben kaum noch Wünsche offen.
Ebenfalls sehr schön das mit Klassik-Einflüssen versehene kurze Instrumental "Clouds", bei dem Streichinstrumente sprichwörtlich die, äh... erste Geige spielen. Eröffnet wird die Scheibe durch ein Banjo, zu dem sich sehr bald die Stimmen der beiden Protagonisten gesellen. Smeets hält sich mit seinem Gesang zwar ziemlich im Hintergrund, ist aber doch viel öfter mit dabei, als es bei den ersten Durchläufen den Anschein hat. Was logischerweise auch kein Fehler sein kann, wenn sich beide Stimmen so gut ergänzen wie im vorliegenden Fall.
Ein weiteres Instrumental der Platte hört auf den Namen "Watercolor Wasteland" und punktet zum Schluss hin ganz fett mit wunderschönem Spiel auf dem E-Piano. Dabei wirkt das Stück fast so wie ein Vorspiel zum abschließenden "The Man Who Can't Be Moved" mit seinem sehr gefühlvollen Gesang und den prächtigen, aber nicht übertrieben eingesetzten Streichern. Leider können aber nicht alle Tracks des Albums in dem Ausmaß überzeugen, wie die oben beschriebenen.
Wie bereits erwähnt ist "The Life You Never Planned On" nicht unbedingt eine Liebe auf den ersten Blick, gewinnt dafür aber mit jedem Durchlauf immer mehr. Und wenn man's zwischendurch auch mal etwas ruhiger mag, dann dürfte Jodymoon live auf der Bühne auch gut für einen richtig angenehmen, melodiösen und netten Abend sein. Die Band hat auch bereits Konzerte in Kanada gespielt und stand darüber hinaus mit Acts wie Joan Armatrading, Damien Jurado sowie Tom McRae gemeinsam auf derselben Bühne.
Also, die Daumen zeigen nach einem etwas nüchternen Beginn eindeutig nach oben und man darf sicher noch einiges von diesem Duo erwarten.
Line-up:
Digna Jansen (piano, vocals)
Johan Smeets (all instruments, background vocals)
Tracklist |
01:Blue Sky Rainbow
02:City Lights
03:I Got A Lifetime
04:Innermost
05:After The Blue
06:Dream About
07:Close Your Eyes
08:The Life You Never Planned On
09:Oh My
10:Money In Our Pockets
11:Clouds
12:The Antidote
13:Watercolor Wasteland
14:The Man Who Can't Be Moved
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Externe Links:
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