Journey / Revelation
Revelation Spielzeit: 61:33 (CD 1), 48:55 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: Frontiers (Soulfood Music), 2008
Stil: Melodic Hard Rock

Review vom 26.11.2008


Roland Lieverscheidt-Pelzer
Der Ausstieg eines Sängers, der als Aushängeschild seiner Band gilt und sich gleichzeitig für deren Identität wesentlich verantwortlich zeigt, führt nicht selten zu einer Identitätskrise einer solchen Band.
Beispielhaft seien Ten Years After oder Uriah Heep genannt, deren jeweils neue Sänger sich - bei gleichbleibender Qualität der restlichen Bandmitglieder - mühselig ihren Rang als Frontmann erkämpfen und die Popularität ihrer Band am Leben halten müssen. Im Fall von Uriah Heep ist dies mit Bernie Shaw im Laufe der Jahre durchaus gelungen. Ob ein gewisser Joe Gooch einen
Alvin Lee bei Ten Years After ersetzen kann, bleibt abzuwarten.
Journeys Mastermind Neal Schon war sich solcher Problematik bewusst und machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Steve Perry, der mit seinem unverwechselbaren Gesangstil den Sound von Journey maßgeblich mitgeprägt hatte. Dieser verließ die Band aus gesundheitlichen Gründen im Jahre 1997. Für die nächsten zwei Alben wurde zunächst der Sänger Steve Augeri verpflichtet, der die Stimme Perrys recht gut nachzuahmen vermochte. Doch sowohl das im Jahre 2000 produzierte Album "Arrival", als auch sein Nachfolger Generations aus dem Jahre 2005 fanden nur mäßiges Interesse beim Publikum.
Neal Schon führte dies darauf zurück, das Steve ein Bariton sei, der typische Journey-Sound jedoch einen Tenor erforderlich machte. Diesen fand man schließlich bei einer Internet-Recherche. Ein Sänger aus Manila mit Namen Arnel Pineda hatte eine Reihe von Videos ins Internet gestellt, auf denen er u. a. auch einen Journey-Song coverte.
Neal und seine Mannen waren begeistert und fanden in Pineda den einzig wahren Nachfolger Steve Perrys. Tatsächlich sind deutliche Parallelen zu Perry nicht zu überhören. Nachzuhören auf der aktuellen Doppel-CD "Relevation".
Gleich der melodische Hard Rock-Opener "Never Walk Away" klingt 100%ig nach Steve Perry. Doch bei genauerem Hinhören zeigt sich, dass hier nicht nur ein perfektes Double am Werk ist, sondern dass Pineda durchaus neue Akzente in den Journey-typischen Sound zu setzen vermag. Besonders deutlich wird dies bei "Change For The Better". Dieser Titel ist Programm für die restlichen 11 Songs der ersten CD dieses Albums. Doch nicht nur der Gesang, sondern auch die Instrumentierung kommt nicht zu kurz.
Gehörgangtaugliche Gitarrenriffs und groovende Rhythmusarbeit sind durchweg bei den meisten Stücken präsent. Lediglich die Balladen "After All These Years" und "What I Needed" lassen Pinedas Stimme deutlich in den Vordergrund rücken.
CD 2 des Albums liefert uns ein Wiederhören der bekanntesten Nummern der Band wie z.B. "Wheel In The Sky", die Pineda mit leicht veränderter Betonung singt und daher zunächst gewöhnungsbedürftig erscheint. Dafür überraschen alle 11 Songs dieser CD mit fettem Sound und klingen daher absolut zeitgemäß.
Line-up:
Neal Schon (guitars, backing vocals)
Jonathan Cain (keyboards, backing vocals)
Ross Valroy (bass, backing vocals)
Deen Castronovo (drums, persussion, vocals)
Arnel Pineda (lead vocals)
Tracklist
CD 1:
01:Never Walk Away
02:Like A Sunshower
03:Change For The Better
04:Wildest Dream
05:Faith In The Heartland
06:After All These Years
07:Where Did I Lose Your Love
08:What I Needed
09:What It Takes To Win
10:Turn Down The World Tonight
11:The Journey (Revelation)
12:Let It Take You Back (Bonus Track)
CD 2:
01:Only The Young
02:Don't Stop Believin'
03:Wheel In The Sky
04:Faithfully
05:Any Way You Want It
06:Who's Crying Now
07:Separate Ways (Worlds Apart)
08:Lights
09:Open Arms
10:Be Good To Yourself
11:Stone In Love
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