Luke Jackson / And Then Some...
And Then Some... Spielzeit: 37:09
Medium: CD
Label: Urban Myth Recordings, 2007
Stil: Pop Rock

Review vom 25.07.2008


Markus Kerren
Luke Jackson, ein Londoner, den es nach Kanada verschlagen hatte, konnte bereits stolz auf zwei veröffentlichte Alben zurückblicken, als ihm genau das widerfuhr, wovor sich eigentlich jeder Künstler, bzw. Komponist am meisten fürchtet. Und zwar der sogenannte 'writers block' (Schreibblockade), währenddessen man einfach nichts Produktives zustande bringt. Bei dem guten Luke dauerte diese Phase geschlagene fünf Jahre. Erst als er von einem Freund im Jahr 2006 die Einladung bekam, nach Schweden zu reisen, um dort an Sessions teilzunehmen, konnte er sich von diesem Übel wieder befreien. Danach ging es allerdings rasant schnell und er hatte innerhalb kürzester Zeit ein gutes Dutzend neuer Songs beieinander, die noch in diesem Jahr fast alle auch auf seinem dritten Album "And Then Some…" erscheinen werden.
"Come Tomorrow" ist ein prädestinierter Opener mit viel Dampf! Da sind tolle Gesangsmelodien, ein eingängiger und radiotauglicher Refrain sowie tolle Background-Sängerinnen am Start. Stark hitverdächtig und dennoch angenehm organisch. Bei "This Life" wird es langsamer und eindringlicher. Getragen von der Akustik-Gitarre, verfeinert durch schöne Streicher (im Hintergrund) und die Akzente-setzende Elektrische schaukelt sich der Track schließlich zu einem sehr harmonischen Chorus hoch, der sich ziemlich schnell im Kurzzeitgedächtnis festsetzt.
Was sich bereits im letzten Song angedeutet hat, wird beim wieder eher ruhigen und melancholischen, von einer atmosphärischen Flöte veredelten, "Trouble" deutlicher, bis man beim flotten Pop-Rocker "Goodbye London" (nicht nur wegen des Titels) eine absolute Gewissheit bekommt. Jackson mag zwar seit Jahren im kanadischen Toronto leben, aber er kann seine englische Herkunft definitiv nicht verhehlen. Weder beim Gesang, noch beim Songwriting. "Goodbye London" könnte glattweg ein Oasis-Song sein, mit allen gewinnenden bzw. weniger ansprechenden Aspekten, je nach dem Gusto des geneigten Hörers. Der Track an sich ist allerdings einmal mehr ein Volltreffer, was Melodien, Songwriting und Eingängigkeit angeht.
Luke Jackson hat auf "And Then Some…" eine ausgewogene Mischung von Konsumenten-freundlichem Brit-Pop und melancholischen Balladen à la "A Little Voice", "All I Can Do" oder "The Fear" gepackt. Bei den langsamen Stücken springen einem die tollen Streicher-Arrangements ins Ohr, die übrigens von Christoffer Lundquist (Produzent von u.a. Roxette) aufgenommen und arrangiert wurden. Zwischendrin hat Jackson dann mit "1970's Kids TV Show Theme" auch noch ein schönes Instrumental platziert, das sich wunderbar ergänzend in das Gesamtalbum einfügt und ihm noch einen kleinen Farbtupfer verpasst.
Ein Gewinner und erneut sehr Brit Pop-rockig ist auch "Longest Day" bei dem auf der Gitarre Erinnerungen an The Edge (U 2) hervorgerufen werden, die aber nur kurze Zeit später dann mit Classic Rock-Keyboards gekontert werden. Abgefahren und interessant ist das! Langeweile ist sowieso ein Zustand, vor dem man bei Luke Jackson verschont bleibt. Sehr stimmungsgeladen und gefühlvoll entlässt uns der letzte Song des Silberlings, "The Fear", in die Nacht. Einmal mehr glänzen die Gesangsmelodien, die von den Streichern komplimentiert werden. Ein starker Abschluss eines sehr guten Albums!
Nach längerer 'Abwesenheit' ist Luke Jackson also mit "And Then Some…" ein gutes, überaus gelungenes Comeback-Album gelungen. Wer auf knackigen Pop-Rock und atmosphärische, melancholische Kleinode steht, der wird hier bestens bedient. 7 von 10 RockTimes-Uhren sind in diesem Fall Ehrensache!
Tracklist
01:Come Tomorrow
02:This Life
03:Trouble
04:Goodbye London
05:A Little Voice
06:Half A World Away
07:All I Can Do
08:1970's Kids TV Show Theme
09:Longest Day
10:The Fear
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