Patrik Jansson Band / Same
Same Spielzeit: 44:08
Medium: CD
Label: Sneaky Foot Records, 2011
Stil: Blues Rock, Rock

Review vom 06.09.2011


Jürgen Bauerochse
»Kick Ass & Rock'n'Roll« ist auf dem Flyer der Patrik Jansson Band zu lesen, und das als einzige Aussage. Doch mehr braucht es eigentlich auch gar nicht, um zu beschreiben, was auf dem Debüt-Album der schwedischen Band abgeht. Druckvoller und schnörkelloser Blues Rock ist angesagt, der sofort den Körper des Hörers in Schwingungen versetzt.
Patrik Jansson selbst ist schon mehrere Jahre im Musikbusiness unterwegs, wobei er zunächst als Schlagzeuger in den verschiedensten Bands aktiv war und dabei sowohl im Hard Rock- als auch im Blues- und Jazz-Bereich die Felle bearbeitete.
Am Ende des Jahres 2007 suchte er sich eine neue Herausforderung, begann Songs zu schreiben, perfektionierte sein Gitarrenspiel und machte sich auf die Suche nach geeigneten Mitmusikern, die seine Ideen umsetzen konnten. Die Patrik Jansson Band war geboren und machte sich nun daran, ihr erstes Album auf den Weg zu bringen.
Geht man mal die Liste durch, die der schwedische Musiker als Einflüsse angibt, so stößt man auf Blues-Altmeister wie T-Bone Walker und John Lee Hooker, wie auch auf Leute wie John Mayall, Gary Moore, Rory Gallagher und viele andere mehr. Ganz schön hoch gegriffen und auf dem Album auch nur selten nachzuvollziehen, aber es kann ja nichts schaden, solche Koryphäen als Vorbilder zu haben.
Nun zu den Fakten dieses Longplayers. Die Aufnahmen entstanden in den Stockholmer Music Solutions-Studios im Jahr 2010 und der Bandleader übernahm auch gleich noch, zusammen mit Christoffer Wetterström, noch die Produktion der CD.
Die zehn Songs sind ausschließlich Eigenkompositionen, die sich in der Spieldauer zwischen 3:36 und 5:25 Minuten bewegen und so noch sehr viel Platz für Improvisationen auf der Bühne lassen. Auf neun Titeln kommt die ruhige und sehr angenehme Stimme von Patrik Jansson zum Einsatz, die den Stücken ein relaxtes Feeling verpasst und trotzdem recht druckvoll ist.
"That's What I Say" beginnt ziemlich funkig und weist ein schönes Orgelsolo auf, das durchaus an gute, alte Frumpy-Zeiten erinnert. Abgelöst wird von der ausdrucksstarken Lead-Gitarre. Schöner Einstand!
Ein differenziertes Drumming und eine schwere Orgel bestimmen "I'll Keep On Moving". Im Mittelteil gibt es ein kurzes Zwiegespräch zwischen Orgel und Gitarre. Klarer Anspieltipp!
Swamp Rock im Stil von CCRs "Green River" gibt es bei "Just Move On". Der Song geht in die Beine und ist garantiert ein Highlight bei den Konzerten der Band. Da gehe ich jede Wette ein!
Mit "Hard Life On The Road" zieht der Blues in das Album ein. Ein hämmerndes Piano gibt das Tempo vor und treibt das Stück voran, bevor die Gitarre den Solopart übernimmt.
Die erste Ballade des Albums ist "Separate Ways", bei der Patriks Vocals sehr einfühlsam von Piano und akustischer Gitarre begleitet werden. Herzschmerz pur, der zudem durch ein zartes Solo an der Orgel noch gesteigert wird.
"Please Tell Me" ist ein ziemlich verschleppter Boogie, bei dem ich mir allerdings etwas mehr Dreck unter den Fingernägeln gewünscht hätte. Obwohl die Lead-Gitarre überzeugt, wirkt der Song ein wenig zu glatt.
Das einzige Instrumental-Stück, bezeichnenderweise "Instrumental" betitelt, bezieht seinen Reiz durch die messerscharfe Gitarre und wieder einmal der schweren Orgel, die ein ganz wichtiges Grundgerüst dieses Titels ist.
Der gradlinige Rocker "Come Along For The Ride" ist wohl das eingängigste Stück auf der CD, aber irgendwie fehlt hier ein Highlight. Der Song hat durchaus Rhythmus, ohne jedoch musikalisch hervorzustechen. Daran kann noch gearbeitet werden.
"Something Special" begibt sich noch einmal auf Boogie-Pfade und gibt der Orgel von Henning Axelsson reichlich Spielraum.
Das Album endet mit der zweiten Ballade. "A Wonder Of Nature" ist nicht so rührselig wie der erste Schmusesong der CD, bringt dafür aber die wirklich gute Stimme von Patrik Jansson besser zum Ausdruck.
"Patrik Jansson Band" ist ein durchaus gelungenes Debüt, das durchaus hörenswert ist, dem aber noch der allerletzte Kick fehlt, um den auf dem Flyer zitierten 'Arschtritt' auch wirklich zu vollziehen.
Line-up:
Patrik Jansson (guitar, vocals, percussion)
Per Enstedt (bass)
Fredrik Hartelius (drums)
Henning Axelsson (organ, piano)
Tracklist
01:That's What I Say (3:50)
02:I'll Keep On Moving (4:04)
03:Just Move On (4:05)
04:Hard Life On The Road (4:19)
05:Separate Ways (4:55)
06:Please Tell Me (4:37)
07:Instrumental (4:39)
08:Come Along For The Ride (3:36)
09:Something Special (4:35)
10:A Wonder Of Nature (5:25)
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