Nach zwei Alben begibt sich die aus Edmonton stammende Sängerin Shelley Jones auf einen ehrlichen Weg, will man dem Plattentitel Glauben schenken.
So richtig viel lässt sich über die Vokalistin nicht schreiben. Sie hat bereits in Bands, Jazz-Trios, Big Bands bis hin zu Sinfonieorchestern mitgewirkt.
Erfolgreich absolvierte sie im Genre Jazz das Grant MacEwan Collage und genau dort war auch ihr "Faithfully"-Kollaborateur, Andrew Glover. Der scheint darüber hinaus das Zentrum des Album-Line-ups zu sein, denn er spielt mit reichlich vielen gelisteten Musikern zusammen.
Die "Faithfully"-Band ist hervorragend besetzt, auch wenn die Musiker recht unbekannt sind. Wes Yaciuk ist ein klasse Gitarrist. Neun der zehn Songs hat Shelley Jones mit dem Tastenmann Andrew Glover zusammen geschrieben. Lediglich der Opener "Smooth Kind Of Lover" ist von der Sängerin persönlich komponiert worden.
Die Rhythmus-Abteilung mit Bassist John Taylor und Drummer Jamie Cooper zeugt ebenfalls von einer großen Klasse und wenn für zwei Tracks auch noch Holz- sowie Blasinstrumente den Sound ergänzen, hat man eine gute Wahl getroffen.
Nach dem ersten Spin der CD hätte man sich deren Einsatz für den einen oder anderen Song vielleicht auch noch gewünscht.
In seiner Gesamtheit kann man die Platte als äußerst relaxt, oder auch laid-back bezeichnen.
Dennoch macht das Album die Welle, allerdings auf eine ganz elegante Art und Weise. "Faithfully" geht unter die Haut und findet diesen Weg recht unspektakulär. Darin liegt eine der Stärken dieser Scheibe.
Hervorheben muss man die gitarristischen Beiträge, dessen Löwenanteil oben bereits erwähnter Wes Yaciuk abliefert. Jack Semple macht den Blueser "Since The Day I Lost You" zu einem Hinhörer und leider geht Louis Sedmarks Beitrag im folgenden "I'll Be There For You" unter, denn beim Arrangement dieser Komposition hat man mehr Wert auf das Dino Dominelli-Saxofon gelegt, was nun bitte nicht falsch interpretiert werden sollte. Der Mann ist wirklich gut und verstärkt den jazzigen Charakter des Songs.
Womit wir bei des Pudels Kern angekommen wären. Das Duo, verantwortlich für zehn Songs, könnte man unter der Rubrik 'Gesucht - Gefunden' einsortieren. Der Jazz ist Grundlage aller Tracks und ganz ausgebufft verpasst man den Stücken einen Blues-, R&B-, Soul- oder Pop-Outfit. In allen Song-Lagen sind sowohl Jones als auch die Musiker zuhause.
Jeder Hördurchgang hat ein Stauopfer und das heißt "I Need A New Song". Ein höllisch groovender Bass und eine sehr gute Slide-Gitarre sind besten Zutaten für dieses Stück. Glover serviert tolle Piano-Farbtupfer und über allem thront, wie immer Jones' Stimme.
Einen Latin-Touch hat "Faithfully" auch und der lässt sich in der Tracklist bereits erahnen... "Carnaval Ole". Auch hier wird beste Unterhaltung geboten und Yaciuk spielt natürlich die passende akustische Gitarre, die nicht nur hier zum Einsatz kommt.
"Faithfully" darf einerseits mal nach Steely Dan, andererseits auch nach Helen Folsade Adu (Sade) klingen. Keine schlechten Adressen, oder?
Das Album ist insgesamt als einer der ruhigeren Vertreter der Sparte Jazz anzusehen und setzt die Messlatte für die kanadische Sängerin, mit Blick auf Zukünftiges, relativ hoch an.
Versierte Musiker, eine tolle Jones und "Faithfully" macht seinem Namen alle Ehre.
Line-up:
Shelley Jones (lead vocals, backing vocals)
Andrew Glover (rhythm guitar - #4, 6, 7, 8, piano, keyboards)
Wes Yaciuk (rhythm guitar, lead guitar, slide guitar)
Jack Semple (guitar - #8)
Louis Sedmark (guitar - #9)
John Taylor (acoustic bass - #6, 7, 8, bass)
Jamie Cooper (drums)
Doug Zimmermann (trumpet - #1)
Don Berner (saxophone - #1)
Dino Dominelli (saxophone - #9)
Ronda Whithnell (backing vocals)
Alfie Zappacosta (backing vocals)
Tracklist |
01:Smooth Kind Of Lover (4:52)
02:Since You Came Along (4:15)
03:Shadows Of The Past (3:41)
04:I Need A New Song (4:29)
05:Faithfully (4:45)
06:Because Of You (4:33)
07:Carnaval Ole (3:46)
08:Since The Day I Lost You (4:07)
09:I'll Be There For You (3:58)
10:The Pain Is Real (3:31)
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