Astra Kelly / Battling The Sun
Battling The Sun Spielzeit: 23:30
Medium: CD (EP)
Label: Rockaway Records. 2010
Stil: Folk, Rock

Review vom 11.04.2011


Markus Kerren
Die in Chicago aufgewachsene und mittlerweile nach San Diego umgesiedelte Astra Kelly war in den Neunzigern schon mal verstärkt aktiv. So entstanden in den Jahren 1996 bis 2000 drei Alben, gefolgt von einer EP (2004). Danach dauerte es zunächst wieder sechs Jahre, bis bereits vor 14 Monaten die hier vorliegende "Battling The Sun"-EP folgte. Zwischendurch war die Musikerin als Moderatorin einer Radio-Show beschäftigt.
Sechs Tracks werden hier vorgestellt, die von härterem über poppigen Rock bis hin zu Folkigem reichen. Beim Opener "Alright" wird gleich mal kräftig aufgefahren und die Band rockt mit viel Druck, während die Vocals von Astra Kelly doch eher über Pop-Charakter verfügen. Apropos, der durchaus gute Gesang ist mir persönlich einen Tick zu weit in den Vordergrund gemischt, den hätte man schon etwas besser in die Musik einbetten können, was aber Geschmackssache sein mag.
Ansonsten verfügt die Nummer über einen guten Refrain und endet so rockig, wie sie begonnen hat. In diesem Stil geht es dann auch bei "One And Only" weiter. Stakkato-mäßig haut uns die Gitarre die Riffs um die Ohren, während die Sängerin einmal mehr starke Melodien am Start hat. Vielleicht nicht ganz so eingängig wie "Alright", aber auch nicht viel schlechter. Da kann man auf der Tanzfläche schon mal gut dazu abrocken.
Einen Gang runtergeschaltet wird danach für "Just Fine", das zum Glück aber nicht in eine Schmalz treibende Balladen-Tiefe fällt, sondern weiterhin durch die Einspielung und die klasse Überlieferung der Amerikanerin gefällt. Im Anschluss kann man "All I Got" deutlich anhören, dass es aus einer anderen Session mit unterschiedlichen Musikern stammt. Der Sound ist hier wesentlich synthetischer und der komplette Track deutlich poppiger ausgefallen. Für meinen Geschmack ganz klar ein Schritt in die falsche Richtung.
Der Titelsong versöhnt dann aber umgehend in klassischem Singer/Songwriter- bzw. Folk-Gewand. Und ehrlich gesagt kommt Astra Kelly, bzw. ihr klasse Gesang hier auch am besten zur Geltung. Ein schöner, etwas melancholischer Titel, der nur von der Akustischen und einem Piano unterstützt wird. Auch das abschließende "When The Night Ends" bleibt in diesem Genre und macht die Nummer durch ihre starken Melodien zu meinem Favoriten.
Die hier besprochene EP ist das bislang letzte auf Tonträger festgehaltene musikalische Lebenszeichen der Musikerin. Schade eigentlich, denn bis auf das mich nicht überzeugende "All I Got" gibt der Silberling eine sehr gute Visitenkarte ab. Stilistisch zwar wechselhaft, kann Astra Kelly dennoch mit kleinen Abstrichen überzeugen. Als Appetizer auf ein hoffentlich bald folgendes Album sehr gut geeignet.
Line-up:
Astra Kelly (guitars, vocals, keyboards)
Chris Wilson (guitars - #1,2,3)
Sam Johnson (bass - #1)
Wesl ey Cole (bass - #3)
Billy Vigil (bass - #4)
Mike Monsivaiz (drums - #1,2)
Tom Atkins (drums - #3)
Jeff Montoya (drums - #4)
Michael Chavez (beats - #4)
Tracklist
01:Alright
02:One And Only
03:Just Fine
04:All I Got
05:Battling The Sun
06:When The Night Ends
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