40 Jahre Rockmusik.
40 Jahre Rockmusiker.
Jean-Jacques Kravetz.
Wer erinnert sich nicht an die geile Orgel bei "How The Gipsy Was Born" von
Frumpy? In Verbindung mit der nicht minder geilen Stimme von
Inga Rumpf ist das auf diesem Querschnitt des Tastenmanns
Jean-Jacques Kravetz einer jener Klassiker, die mich auch heute noch begeistern UND berühren.
Jean-Jacques spielt die Tasten immer noch geil. Das gleiche gilt für
Ingas Röhre. Gekonnt arrangiert und neu eingespielt, bringt dieser Sampler eine kleine Übersicht über
Kravetz' Schaffen aus verschiedenen Phasen seines Musikerlebens.
Vorliegendes Album zeigt schön, wie der Meister in verschiedenen Genres zu Hause ist und mit seinem Können so unterschiedliche Welten wie
Frumpy einerseits und
Peter Maffy andererseits vereinigt. Selbstverständlich sind die Damen und Herren, mit denen der Franzose
Kravetz in all den Jahren musizierte (und zum Teil immer noch zusammen ist) auf dieser Scheibe auch vertreten. Die gute Frau
Rumpf gleich noch zweimal und zwar bei dem
Lindenberg-Stück "I'd Like To Be A Child Again" und auf "Maybe It's Useless". Erstgenanntes kenne ich von
Helen Schneider, deren Stimme ja ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist. Aber unsere deutsche Vorzeigeshouterin setzt in Verbindung mit
Jean-Jacques' Orgel den Maßstab.
Keyboarder, Produzent und Komponist ist er, der
Jean-Jacques. Und seit Jahrzehnten steht er in Diensten bei
Udo Lindenbergs Panikorchester und bei
Peter Maffay. Logisch, dass diese beiden Musiker auch auf "Jubilé - 40 Jahre Rock Musik" nicht fehlen dürfen. "Bis ans Ende der Welt" und "Diese Sucht, die Leben heißt" zeigen
Kravetz am Piano. Im Original von
Eric Burdon gesungen, wird "Dead Bird On The Beach" auf dem Album vom Filius,
Pascal Kravetz intoniert.
Pascal gibt es noch dreimal als Sänger zu hören und zwar auf den neuen Nummern "A Change Is Gonna' Come", "Like A Saint" und "Timelight". Und er macht seine Sache sehr gut. Es stimmt halt schon manchmal, dass der Apfel nicht weit von Stamm fällt.
Zurück zu den 'bekannten' Stimmen. Caro, die Frau mit der außergewöhnlichen Stimme steuert "I Need Your Company" bei. In ihrer Band waren neben Jean-Jacques auch seine beiden Söhne Julien und Pascal.
Jean-Jacques Kravetz könnte mit dem Erreichten zufrieden sein. Jahrzehnte im Geschäft und zwar nicht als tingelnder Musiker, sondern mit den Großen des deutschen Business. Stilistisch ist er ganz Profi und legt sich nicht auf eine Musikrichtung fest. Aber er will mehr. Wie seine Söhne, die von ihm gefördert wurden und beide Berufsmusiker wurden, will er andere junge Talente ebenfalls fördern und gründete im Mai dieses Jahres die Musikstiftung ENTRÉE.
»Viele Menschen sind musikalisch«, sagt er. Und weiter: »Doch nur wenige erhalten die Möglichkeit, ihr Talent zu erkennen und auszuschöpfen.«. Oftmals liegt das natürlich u.a. an den fehlenden finanziellen Mitteln. ENTRÉE will da helfen. Aber nicht nur dem Nachwuchs soll unter die Arme gegriffen werden, auch arbeitslose Musiklehrer und private Musikschulen stehen u.a. im Focus. Aber was red' ich, am besten ihr schaut mal bei der Stiftung vorbei (siehe Linkblock unten). Ich wünsche Jean-Jacques Kravetz und seiner Stiftung den notwendigen Erfolg. Dann schreibt vielleicht in 40 Jahren ein Kollege in spe von mir über einen Musiker, den es jetzt noch nicht gibt.
Geschichte wiederholt sich und in manchen Fällen kann das gut sein.