Bäumchen, wechsel dich ... der Niederländer John F. Klaver interpretiert einen von Matt Schofield geschriebenen Song und der Schlagzeuger des Briten, Evan Jenkins ist bei einer anderen Nummer von "Wheels In Motion" mit von der Partie. 2011 gewann John F. Klaver die Dutch Blues Awards. Er und seine Band konnten bei einem Auftritt in Groesbeek eine überzeugende Leistung zeigen.
Das vorliegende Album steht so solide, wie ein Stein auf Stein gebautes Haus. John F. Klaver & Co. ernten mit Funk, R&B, New Orleans-Stil, Rock, Balladen und einer Prise Jazz den gesamten Blues-Acker leer. Die Eigenkompositionen stehen für bestes Songwriting und ein Coversong von Matt Schofield kommt da nicht von ungefähr, denn unter anderem hat John F. Klaver in seinem Gitarrenspiel auch einen Hauch von Schofield untergebracht.
Ladies first ... mit der Bassistin Iris Sigtermans, dem Hammondspieler Bob Fridzema und Drummer Eric Dillisse hat der Protagonist richtige Kapazitäten in seiner Band. Die Rhythmusfraktion liefert das komplette Programm an Groove und rockigen Takten und dieser Bob Fridzema ist genau der richtige Mann, um über seine Tastenanschläge John F. Klaver nicht nur versiert zu begleiten, sondern ihn mit seinen Soli auch aus der Reserve zu locken, zu fordern.
"Wheels In Motion" steckt voller toller Ideen und es ist richtig unterhaltsam, der Band bei ihrem Stil-Hopping zuzuhören. Im Gesamtklang spielt die Hammond eine nicht unerhebliche Rolle. Gezählt wurde jetzt nicht, aber die Soli der beiden Musiker halten sich die Waage, vielleicht sogar fifty-fifty oder halbe-halbe.
Der Gitarrist mag die großen Töne des Zwölftakters und bringt so den Hörer besonders in den Balladen wie zum Beispiel "Moment For Two" zum mit der Zunge Schnalzen. Es ist schon bemerkenswert, wenn der von John F. Klaver geschriebene Track "Dynamite" mit Evan Jenkins am Schlagzeug bis auf den Gesang fast so klingt, wie eine Nummer von Matt Schofield und "I Told Ya" typische Klaver-Klänge beinhaltet. Interessant, dieses Wechselspiel.
Aber nicht nur diese beiden soeben genannten Stücke sind attraktiv. "Jam" ist ausnahmsweise ein Instrumental, in dem klar wird, welche Klasse Bob Fridzema sowie John F. Klaver haben. Schade, diese Jam hätte ruhig noch länger dauern können. Vielleicht mag da ja "Gimme Summo" als Ergänzung zur "Jam" Erwähnung finden.
Wie es zustande kam, dass ein weiterer hochgradig gut aufspielender Hammond-Virtuose wie Rob Mostert mit dabei ist, sei dahin gestellt. Es geht um Musik, um den Blues und ein weiteres Instrumental aus der Feder des Protagonisten ist der Volltreffer auf "Wheels In Motion". Hier werden alle Register gezogen, Volldampf voraus mit lockerem Groove, Rock und viel Melodie im Tank. Hier ist alles in Bewegung, bis auf John F. Klavers Stimme.
In das Stück "Give It Up" von Amos Lee drückt der Niederländer mehr Blues rein, als in der Vorlage überhaupt enthalten ist. Wenn man die beiden Fremdkompositionen konkurrierend antreten lässt, dann steht für mich das Amos Lee-Stück vorne.
Die John F. Klaver Band hat mit "Wheels In Motion" ein sehr abwechslungsreiches Album vorgelegt. Es enthält so ziemlich alles, wovon eine richtig gute Blues-Platte lebt. Mit einer hervorragenden Rhythmusfraktion, Keyboardern, die genau wissen, wie man den Hörer in den Bann zieht und einem Gitarristen, der sein Handwerker von der Pieke auf gelernt hat und seine Fähigkeiten auf den sechs Saiten perfekt in Szene setzt, kann man mit dieser Scheibe nichts falsch machen.
Line-up:
John F. Klaver (guitar, vocals)
Bob Fridzema (Hammond, backing vocals)
Iris Sigtermans (bass)
Eric Dillisse (drums)
Special Guests:
Big Pete (harmonica - #2)
Rob Mostert (Hammond - #6)
Evan Jenkins (drums - #7)
Tracklist |
01:Wheels In Motion (4:47)
02:Dust (4:27)
03:Devilwoman (2:44)
04:Wrong Over Right (4:09)
05:Peace Of Mind (3:37)
06:Gimme Summo (3:53)
07:Dynamite (3:02)
08:Moment For Two (6:37)
09:Secret Little Medicine (4:30)
10:I Told Ya (5:06)
11:Jam (3:32)
12:Give It Up (3:24)
(all songs written by John-F. Klaver except #10 by Matt Schofield, #12 by Amos Lee)
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