Kamera / Resurrection
Resurrection Spielzeit: 40:41
Medium: CD
Label: Ultrachrome/Rough Trade, 2007
Stil: Synth Pop

Review vom 20.02.2007


Joachim 'Joe' Brookes
Ein Schweden-Happen der leicht verdaulichen Art! Kamera, 2000 in Stockholm gegründet, spielten bereits als Support für Robbie Williams vor 35.000 Zuschauern oder 'beglückten', in sehr intimer Atmosphäre, zwei Zuschauer. Am Ende des Jahres 2003 kam ihre Debüt-CD auf den Markt. Laut Bandbiografie schlug man sich, trotz guter Kritiken, mehr schlecht als recht durch.
Ob sich die Situation der Band durch ihr Zweitwerk nun unbedingt drastisch ändern wird, sei mal dahingestellt. Fest steht, dass hier vier Musiker am Werk sind, die ihre Instrumente beherrschen, Joakim Hjelm ein eingängiges Stimmchen hat und die Backing Vocals gut damit harmonieren.
Zu sehr hängt Kamera an den Vorbildern, als da wären: Duran Duran, Depeche Mode und New Order. Letztere kann man ja deutlich auf der Habenseite verbuchen. Von deren Sound gibt es aber einfach zu wenig auf "Resurrection". Zu einfach werden Duran Duran und Depeche Mode, trotz selbst verfasster Songs, sound- und gesangtechnisch 'verwurstet'. "TV Lights", ein beispielhafter Kamera-Track: Nach 30 Sekunden der Refrain, bei dem man an einen Hit von den ersten beiden oben genannten Bands erinnert wird. Spielt jetzt aber auch schon keine Geige mehr.
Die 40 Minuten in 11 Abteilungen sind tauglich fürs Radio und die Charts. In diesem Bereich werden Kamera bestimmt punkten können: CD-Singles mit Original Album-Version, Radio-Edit und vielleicht ein oder zwei Remix-Anlagen sind von jedem Track möglich und könnten auf den Markt geworfen werden. Anschließend halten sie Einzug in die Tanztempel der Neuzeit. Die Spielzeiten der Nummern bieten sich dafür geradezu an.
Trotz mehrerer Hördurchgänge vermisst man eine persönliche Note, diese Duftmarke, die dafür sorgt, dass Musik in den 'Klamotten' hängen bleibt. Alles flutscht einfach so durch, mal von der Gitarre, mal von den Synthies geprägt. Einen 'Überraschungsmoment' hat "Resurrection" dann doch, ganz am Ende. In "Another Sign Of Love" soliert plötzlich eine akustische Gitarre, Joakim singt prächtig, und die Knöpfe am Keyboard sind auf so etwas wie Piano gestellt. Die letzten 3½ Minuten stimmen einen 'etwas' versöhnlich.

Kamera mag seine Fans haben, die sich über die zweite CD der Jungs freuen und vielleicht werden noch einige Anhänger dazu kommen, die, und das ist klar wie Kloßbrühe, nicht aus unserem Bekanntenkreis stammen. Hoppla, oder vielleicht doch! Den Söhnen und Töchtern könnte diese Mucke gefallen. Schaun wir mal…
Line-up:
Joakim Hjelm (vocals)
Carl DeLorean (drums)
Kit Balance (bass)
Linus Wiklund (guitars)
Niklas Larsson (keyboards)
Tracklist
01:Lies (3:29)
02:Borderline (3:40)
03:Like A Drug (3:14)
04:TV Lights (4:30)
05:Love Surrounds Us (3:41)
06:Disconnected (4:06)
07:I Was Made For You (3:41)
08:Talk About (3:28)
09:I'm Gonna Be Your Lover (4:21)
10:I Lost Control (2:51)
11:Another Sign Of Love (3:34)
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