Spielzeit: 46:07 Medium: CD Label: Locomotive Records, 2007 Stil: Modern Death Metal Review vom 24.03.2007 Moritz Alves

Die Finnen mit dem dämlichen Bandnamen Kill The Romance werfen der Welt ihr Debütalbum "Take Another Life" zum Fraß vor. Laut Labelinformationen sollen die Mannen um Sänger Ville Hovi hochambitionierte Senkrechtstarter sein. So hat die Band seit ihrer Gründung im Jahr 2004 eine Mini-CD (2004) eingespielt und darüber hinaus zwei EPs (2005, 2006) veröffentlicht. Parallel dazu wurde quer durch Finnland getourt sowie auf zwei finnischen Festivals gespielt. Eine umfangreiche Promotionkampagne, welche die zweite EP "Cyanide" begleitete, verschaffte Kill The Romance sogar einen Auftritt auf dem Wacken Open Air, wo sie im Zuge des Metal Festivals 'Bands Battle Finland' auftraten.

Nun liegt mir also das erste Langeisen "Take Another Life" vor, an dem die Band produktionstechnisch beteiligt war. Druckvoll und aggressiv tönt die Musik aus den Boxen. Das Label hat sich dafür die seltsame Stilbezeichnung 'Modern Death Metal' einfallen lassen, nun gut... Das muss wohl daran liegen, dass Stilelemente aus Death/Thrash Metal vorhanden sind, die auch das Fundament des Sounds von Kill The Romance bilden: Schwere Gitarrenriffs und Doublebass-Attacken (z.T. vertrackte Rhythmen), darüber die gegrowlten Vocals und Lead-Gitarren-Melodielinien.
Warum nun aber das 'Modern' in der Stilbezeichnung? Das liegt meines Erachtens einerseits in der recht modernen Produktion begründet, andererseits bezieht es sich aber viel mehr auf die melodischen Einspritzer im Soundgewand, die von cleanen Gesangslinien gestützt werden. Charakteristisch für Kill The Romance ist der Wechsel zwischen Gebrüll und klarem Gesang, der sich über das ganze Album zieht. Damit sind sie gar nicht soweit vom Metalcore entfernt...

Nun, irgendwie gefällt mir trotzdem, was die Band musikalisch bietet. Ich finde ihren Sound zwar nicht sonderlich innovativ, aber es kommt mir trotzdem nicht so vor, als hätte ich so was schon tausendmal gehört. Sprich: es ist definitiv nicht langweilig, was einem hier präsentiert wird. In technischer Hinsicht haben die Jungs darüber hinaus auch was drauf, was ihnen noch einige Bonuspunkte mehr verschafft.
Anspieltipps: "I'm Alive", "Ghost White Coma", "Trespasser", "Breath", "Dark Filth Water".

Line-up:
Mika Tanttu (drums)
Tomi Luoma (guitar)
Ville Hovi (vocals)
Antti Kokkonen (guitar)
Raimo Posti (bass)